von Roland Wyrsch in die Kantonale Musikkommission und die Veteranenehrung bildeten die weiteren Höhepunkte der Versammlung.Wie weiter mit der Blasmusik im Kanton Uri? Diese Frage steht im nächsten Verbandsjahr des Bvuri im Mittelpunkt. Mit dem im vergangenen November an die Vereine verteilten Fragebogen soll der Verbandsvorstand die Möglichkeit erhalten, seine Zukunft zu planen. «Gleichzeitig soll der Fragebogen aber auch jeden einzelnen Verein zu einer Überlegung über den eigenen Zustand anregen. Dann hat der Fragebogen seinen Auftrag erfüllt», erklärte Präsident Bruno Arnold.
Zweiklassengesellschaft?Ganz im Zeichen der Standortbestimmung stand auch der Jahresbericht des Präsidenten. «Steuern wir in der Urner Blasmusikszene in Richtung Zweiklassengesellschaft?», fragte er zu Beginn seines Rückblickes auf das vergangene Verbandsjahr. «Während sich einige Vereine sehr schnell und gut entwickeln, kämpfen andere schon seit Längerem mit Problemen.» Der Fragebogen soll genau hier dem Verband einen Überblick über die aktuelle Situation ermöglichen, um Entwicklungen zu erkennen und Hilfestellung zu leisten. Allerdings dürfe man nicht glauben, dass der Verband nach der Evaluation der Umfrage ein allgemeingültiges Rezept für jeden Verein habe. «Es liegt an jedem Verein selber, sich attraktiv zu halten. Mit Engagement, Kreativität und Mut zu neuen und ungewöhnlichen Ideen kommt jeder Verein weiter», gibt sich Bruno Arnold überzeugt. In seinem Rückblick auf das im letzten Jahr gefeierte 75-jährige Bestehen des Bvuri fand er auch kritische Worte: «Das Jubiläumskonzert der Swiss Army Concert Band im Theater(uri) haben nur wenige aktive Musikanten besucht. Eine Chance, Geld für die Nachwuchsförderung zu sammeln, wurde hier verschenkt.»
Roland Wyrsch gewähltNach vier Jahren trat Martin Walker als Mitglied der Musikkommission des Bvuri zurück. Als Nachfolger wurde einstimmig der Dirigent der Musikgesellschaft Sisikon, Roland Wyrsch, gewählt. Der Präsident der Musikkommission, Guido Baumann, wurde in seinem Amt bestätigt. Für zwei Jahre wiedergewählt wurden ebenfalls Josef Ineichen (Vizepräsident), Bruno Ferrario (Kassier), Annarose Furger (Veteranenchefin) und Urs Aschwanden (Koordinator Musikkommission/Vorstand). Auch die Revisoren Karl Cathry, Martin Truttmann und Gerold Arnold stellten sich geschlossen der Wiederwahl. Trotz eines erneuten leichten Mitgliederrückganges zählt der Bvuri 697 Aktivmitglieder in 21 Sektionen. Nur eine Sektion erreicht eine Mitgliederzahl über 50, während der Schnitt aller Vereine bei 33 liegt, wie Sekretärin Annegret Furrer ausführte.
Ausserordentliche PräsidentenkonferenzDer Schweizerische Blasmusikverband plant im Rahmen seiner Statuten- und Strukturreform ein neues Finanzierungsmodell. Ein einheitlicher Mitgliederbeitrag soll anstelle der bisherigen Praxis, wobei für das Verbandsorgan und die Mitgliedschaft gesondert bezahlt werden musste, treten. Anlässlich einer ausserordentlichen Präsidentenkonferenz des Bvuri am 8. Februar soll diese neue Struktur vorgestellt werden, um die Position des Urner Verbandes anlässlich der Beschlussnahme zu eruieren.
Im Weiteren informierte Bruno Arnold über das Interesse des Schweizerischen Eisenbahnermusikverbandes, in Zukunft bei der Organisation von kantonalen Musiktagen und Musikfesten mit dem Bvuri zusammenzuarbeiten. Die Mehrheit der Sektionen hätten diese Zusammenarbeit grundsätzlich begrüsst. «Doch bleibt die Evaluation des Fragebogens abzuwarten, bevor weitere Entscheide gefällt werden.» Dasselbe gilt auch für die im Jahr 2005 begonnene Statutenänderung des Bvuri, die nach dem Namenswechsel des Verbandes auch strukturelle und nicht nur redaktionelle Anpassungen bringen soll. «Die Statuten sollten spätestens an der DV 2009 vorliegen», führte Bruno Arnold aus.
Positiver RechnungsabschlussTrotz eines budgetierten Fehlbetrages von 3000 Franken konnte Kassier Bruno Ferrario einen positiven Rechnungsabschluss präsentierten: «Dank zwei Sponsorenbeiträgen für unser Verbandsjubiläum resultiert eine Ertragsüberschuss von 427 Franken», erklärte er. Für das kommende Jahr sieht das Budget bei einem Aufwand von 17`500 Franken einen Mehrertrag von 700 Franken vor. Rechnung und Budget wurden einstimmig genehmigt. Ebenso genehmigte die DV einen Beitrag von 1000 Franken an das kantonale Brass-Band-Lager in Adelboden, das vom 9. bis 14. April unter der Leitung von Hans Burkhalter stattfinden wird. Über 40 Musikerinnen und Musiker werden an dieser Ausbildungswoche teilnehmen und am Abschlusskonzert vom 14. April im Theater(uri) das Gelernte präsentieren. Für die nächste DV wird am 12. Januar 2008 die MG Sisikon verantwortlich zeichnen. Mit ihrem eigentlichen Höhepunkt, der Veteranenehrung, fand die DV ihren würdigen Abschluss.
Die Geehrten
CISM-Veteran (60 Jahre aktiv): Alfred Gisler, MV Seedorf.
Kantonaler Ehrenveteran (50 Jahre aktiv): Eugen Fedier, FM Altdorf.
Eidgenössischer Veteran (35 Jahre aktiv): Emil Walker, MV Bürglen; Lorenz Gamma und Erwin Zgraggen, beide MG Erstfeld; Stefan Gisler, MV Haldi; Anton Gasser und Walter Bissig, beide MG Isenthal; Gustav Bissig, MG Schattdorf; Robert Müller, MV Seedorf; Heinz Truttmann, MG Wassen/Göschenen; Josef Jauch und Walter Zberg, beide MG Bristen; Hans Rudolf Baumann, MG Seelisberg.
Kantonale Veteranen (25 Jahre aktiv): Justin Blunschi, BB Uri; Markus Christen, FM Altdorf; Rolf Lussmann, MG Erstfeld; Roland Bossert, MG Schattdorf; Stefan Arnold und Max Brücker, beide MV Seedorf; Priska Ziegler-Tresch, MG Silenen.
15 Jahre Dirigententätigkeit: Daniel Gutjahr, MG Erstfeld, MG Wassen/Göschenen.
Ralph Aschwanden