feierlichen Zeremonien beigewohnt.Ein prächtiger Sommertag lag über dem weiten Alpgebiet von Alplen und der Ruosalp, als sich langsam zahlreiche prominente Gäste und «gewöhnliches Fussvolk» auf der neu erstellten Erschliessungsstrasse nach Alplen begaben. Ziel war der Felsenweg, wohin Pfarrer Viktor Hürlimann zum Feldgottesdienst und zur Einsegnung der Bewirtschaftungsstrasse eingeladen hatte.
Feierlicher FeldgottesdienstKein Künstler hätte die Altarbilder erschaffen können, wie sie der Schöpfer mit den schroffen Felsen und die Alpenflora in ihrer ganzen Pracht für diesen Anlass parat hatte. Viktor Hürlimann verstand es, diese Kulisse in die Messfeier einzubeziehen. Die Schöpfung sei wunderbar, Auge und Herz erfreuen sich daran. «Gehen wir den Weg mit Gott. Dazu braucht es eine Richtung mit gewissen Leitplanken. Leitplanken und Abschrankungen machen uns sicherer», so der Pfarrer. In einer schlichten Einsegnungszeremonie stellte Pfarrer Viktor Hürlimann das von Menschenhand erstellte Erschliessungswerk samt Menschen, Vieh und Gebäuden unter die schützende Hand Gottes. In den schroffen Felswänden erklangen die Alphornvorträge von Klaus Gisler und Ernst Herger besonders feierlich und gaben dem Anlass einen würdigen Rahmen.
Felsweg aus der Wand geschlagenKorporationspräsident Wendelin Püntener lud die rund 200 Personen zu einem Apéro auf diesem schönen Aussichtspunkt ein. Er begrüsste besonders die Älplerfamilien, Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann, die Vertreterinnen und Vertreter vom Korporationsrat sowie alle, die mit ihrer Anwesenheit ihre Sympathie zur Ruosalp und zu Alplen bewiesen. Zum «kühlen Weissen» schmeckten die feinen Alpkäse besonders gut. Allmendaufseher Josef Arnold nutzte die Gelegenheit, kurz die lange Geschichte der Erschliessung von Alplen bekannt zu machen. Über Jahre konnten Mensch und Tier die Alp nur über einen beschwerlichen Weg begehen. Mit viel Einsatz wurde der Felsweg aus der Wand geschlagen und brachte trotz der bescheidenen Breite eine grosse Erleichterung für die Bestossung von Alplen. Auch die Erstellung von zwei Transportseilbahnen macht den Transport von Alltagswaren und Alpkäse leichter. Die gute Erschliessung sei ein grosses Werk. Diverse Begehungen und Besprechungen seien nötig gewesen, bis das Projekt stand. Dem Büro Duoplan sei es gelungen, ein landschaftsschonendes Projekt zu erstellen. Dank Subventionen von Bund und Kanton sowie Beiträgen der Korporation Uri konnte an die Realisierung der Güterstrasse gedacht werden. Mit dem Grosseinsatz von Korporationsverwalter Alois Arnold, seinen rationell eingesetzten Baumaschinen und der speditiven Materialbewirtschaftung konnte die 6 Kilometer lange Strasse zu einem Laufmeterpreis von 100 Franken erstellt werden. Alois Arnold und seine Bauleute erhielten für diese Leistung den verdienten Dank. Franz Stadler und Reto Gisler erfreuten die Anwesenden mit ihren lüpfigen Schwyzerörgeliklängen.
Glaube an die Zukunft der AlpNach dem Anlass beim Felsenweg teilte sich die Festgemeinde auf. Die einen liessen sich auf Alplen mit Älplermakronen und Alpprodukten von der Familie Alois Gisler verwöhnen, die anderen nahmen bereits den Abstieg zur Ruosalp unter die Füsse. Hier wurden sie von der Familie Max Gisler freundlich aufgenommen und verpflegt. - Wendelin Püntener sprach allen Verantwortlichen den Dank aus. Nur durch Zusammenarbeit konnten die Erschliessungsstrasse, das Alpgebäude Ruosalp und die Käserei Alplen in der kurzen Zeit erstellt werden. Die Behörden und der Planer der Alpgebäude, Toni Arnold, Bürglen, haben ganze Arbeit geleistet. Die von Toni Horat konzipierte, moderne Kleinkäserei, die Erschliessung mit Strom, Telefon und Güterstrassen machen das Leben für die Älpler einfacher. Mit den grossen Investitionen, welche hier getätigt wurden, bewiesen die Bürgergemeinden von Spiringen und Unterschächen und die Korporation Uri den Glauben an die Zukunft der Alpwirtschaft von Alplen und Ruosalp, meinte Wendelin Püntener.
Einsegnung der GebäudePfarrer Viktor Hürlimann segnete auch die Gebäude von Alplen und der Ruosalp. Er wünschte, dass der Herrgott über Mensch und Vieh die schützende Hand hält. Heftiger Regenschauer liess die Festgemeinde rasch zum Aufbruch verleiten, doch die Bergmesse mit der Einsegnung und das familiäre Zusammensitzen der Älpler mit der Talbevölkerung und die volkstümlichen Klänge der Gebrüder Markus und Tobias Betschart, Riemenstalden, dürften allen in Erinnerung bleiben.
Urban Camenzind