» sowie die schauspielerische Leistung von Peter Zgraggen haben das Publikum begeistert.2006 ist für die Brass Band Uri (BBU) ein grosses Jubiläumsjahr. Vor 25 Jahren nämlich wurde die Regionalband gegründet. In all den Jahren hat die BBU im Kanton Uri kulturell viel bewegt und grossen Ideenreichtum an den Tag gelegt, zum Beispiel bei der Gestaltung der eigenen Konzerte.
Mit Herzblut und FrischeSo war es auch in der jüngsten Konzertaufführung. Nachdem die Brass Band Uri am Jubiläumskonzert im Frühjar sich selbst und die Vereinsgeschichte in den Mittelpunkt gestellt hatte, trat sie beim Herbstkonzert vom 28./29. Oktober in die zweite Reihe und ermöglichte den Kindern einen grossen Auftritt auf der Bühne des Theater(uri).
Etwa 40 Sängerinnen und Sänger des Kinder- und Jugendchors von der Musikschule Uri unter der Leitung von Lea Ziegler Tschalèr hatten sich in intensiver Probearbeit auf den grossen Auftritt vorbereitet. Es war ein Genuss zu erleben, wie die Kinder und Jugendlichen in ihren bunten Gewändern mit Herzblut und Frische die teilweise wirklich schwierigen Musikstücke vortrugen. Dabei waren die Blicke der Sängerinnen und Sänger ständig auf den musikalischen Gesamtleiter Michael Schlüssel gerichtet: Ohne 100-prozentige Konzentration wäre diese Leistung nämlich nicht möglich gewesen.
Das Können von Peter ZgraggenFür den theatralischen Genuss sorgte die Schülergruppe der Altdorfer Tanzschule «that's it» von Monica Gogniat. Die Gruppe verkörperte die Waisenkinder mit der Hauptfigur Annie. Die Kinder tanzten die witzigen Choreographien synchron und mit viel Ausdruck.
Die Highlights aus diesem Musical wurden nicht losgelöst von der Geschichte gesungenen und gespielt. Der in Schattdorf geborene Schauspieler Peter Zgraggen, der von 2002 bis 2005 die European Film and Actor School in Zürich absolvierte, führte als Erzähler durch das Programm und schlüpfte zwischenzeitlich in die Rollen von Miss Hannigan oder Mister Warbucks. Dabei zeigte er sein grosses schauspielerisches Können.
Hervorragendes «Begleitorchester»Die Musik im Musical Annie ist zumeist fröhlich und eingängig. Stücke wie «Maybe», It's the hard-knock life» oder «Tomorrow» treffen ins Herz und bewegen. Mit der Brass Band Uri hatten die Kinder ein hervorragendes «Begleitorchester». Die BBU unter der Leitung von Michael Schlüssel verstand es, sich einerseits zurückzunehmen und sich den Stimmen der Kinder anzupassen, andererseits die Führung zu übernehmen und den Schwung aufrecht zu erhalten. Mit einem ergreifenden «New York City» mit den Solisten Bruno Arnold, Carla Ferrari und Philippe Steiger hatte das BBU das Publikum definitiv gewonnen.
Einmaliges ErlebnisDie Vorstellung vom Sonntag besuchten auch sehr viele Kinder, die dank dem Sponsoring des «Urner Wochenblattes» einen vergünstigten Eintritt hatten. Die grosse Disziplin und die Spannung während der Aufführung zeugen davon, dass auch die jüngsten Zuschauerinnen und Zuschauer bestens unterhalten wurden. Mit herzlichem und lange andauerndem Applaus bedankte sich das Publikum bei den Akteurinnen und Akteuren. Die Freude und Genugtuung standen den Mitwirkenden ins Gesicht geschrieben.
Mit «Annie» hat die Brass Band Uri ein sympathisches Projekt auf die Beine gestellt. Sie ermöglichte damit vielen Kindern ein einmaliges Erlebnis. Man darf sich nicht wundern, wenn der Kinder- und Jugendchor der Musikschule Uri sowie die Tanzschule von Monica Gogniat in nächster Zeit Zulauf haben. Viele Kinder, die im Publikum sassen, wären wohl nur zu gerne ebenfalls auf der grossen Bühne gestanden. Und auch die BBU hat mit dem Projekt beste Nachwuchsarbeit betrieben. Das Interesse beim anschliessenden Ausprobieren der Instrumente am Sonntag jedenfalls war riesig.
Markus Arnold
