h. Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird - auch ein Sprichwort, auch nicht nach Schiller, aber doch treffend. Im Grundsatz war man sich einig, auch in der Zwischenspielzeit ein Theater aufzuführen.1999 war für die Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf zwar keine Spielsaison, doch ein ereignisreiches Jahr, wie Präsident Roby Arnold-Thomi in seinem Jahresbericht darlegte. Das Tellspielhaus ging ins Eigentum der Gemeinde Altdorf über. Mit dem 1. Januar 2000 übernahm der Betriebsverein Tellspielhaus das Zepter für die Veranstaltungen im Tellspielhaus. Auch die Tellspiel- und Theatergesellschaft musste sich neu orientieren, schuf neue Statuten und setzte eine Gruppe ein, um die Aktivitäten und den Zusammenhalt des Vereins zu fördern. Die Gruppe unter der Leitung von Marzio Medici arbeitete gut und ideenreich. Aufgabe des Vorstands wird es nun sein, diese Ideen zu prüfen und Prioritäten zu setzen. Eine Gruppe von Tellspielerinnen und Tellspieler wollte eine zentrale Idee, die Aufführung eines Theaters in der Zwischensaison, vorantreiben und reichte einen Antrag ein. Dieser forderte, bis zum 20. April eine Spezialkommission einzusetzen, welche bis Ende September 2000 ein Detailkonzept zur Durchführung eines Theaterprojekts im Herbst 2001 auszuarbeiten hat. Eine ausserordentliche Generalversammlung sollte über die Durchführung dieses Projekts Ende Oktober befinden.
Der Vorstand hatte die Idee eines Theaterprojekts ebenfalls aufgegriffen, die statutarische Grundlage geschaffen und sich diesbezüglich bereits mit dem Betriebsverein unterhalten. Präsident Roby Arnold-Thomi wies jedoch darauf hin, dass der Vorstand sich in keinen Terminplan zwängen lasse, welchen man nicht einhalten könne; das Ziel sei dasselbe, jedoch nach Meinung des Vorstandes erst im letzten Quartal des nächsten Jahres realisierbar. Nach sachlicher Diskussion wurde die Meinung des Vorstandes von Ehrenpräsident Alfred Schön in einem Antrag formuliert und diesem von der Versammlung mit einer Dreiviertelsmehrheit zugestimmt. Der Vorstand wird ein Theaterprojekt für den Herbst/Winter 2001 ausarbeiten. Die Versammlung wird zu gegebener Zeit orientiert und zur Realisierung des Projekts können Leute ausserhalb des Vorstands beigezogen werden. Aus der Versammlung wurde zudem die Anregung gemacht, in den Zwischenjahren nicht nur Theater zu spielen, sondern vor allem die schauspielerische Ausbildung zu fördern. Die Arbeit von Barbara Schlumpf habe gezeigt, was diesbezüglich gemacht werden könnte. Der Vorstand beschäftigt sich auch schon mit der nächsten Tellspielaufführung im Jahre 2003. So werden von Vorstandsmitgliedern verschiedene Theateraufführungen besucht, um im kommenden Herbst eine Regieauswahl bieten zu können.
Stamm und TheaterbesucheDer Vorstand möchte das Vereinsleben auch in den Zwischenjahren fördern. So wird die Idee eines Stamms weiterverfolgt. Ein Anschlagbrett soll über Theateranlässe in der Region orientieren. Auf dem Vereinsprogramm stehen weiter ein Grillabend sowie der gemeinsame Besuch des Welttheaters in Einsiedeln. Der Vorstand appellierte an die gut 60 Anwesenden, im Freundes- und Bekanntenkreis kräftig Mitglieder zu werben. Ziel des Vorstands ist es, dass die Tellspiel- und Theatergesellschaft an der nächsten Jahresversammlung auf mindestens 100 Einzel- und 50 Familienmitglieder zählen kann. Auf der Traktandenliste standen auch Wahlen. Lisbeth Grossrieder und Hanssepp Schuler traten nach mehrjähriger Vorstandstätigkeit zurück. Einstimmig wurden Karin von Mentlen Giger und Antonia Müller in den Vorstand gewählt. Sie werden zusammen mit Präsident Roby Arnold, Vizepräsident Toni Waser, Kassier Kari Bissig und Aktuarin Regula Gisler-Jauch den sechsköpfigen Vorstand bilden. Mit der Übergabe des Tellspielhauses an die Gemeinde Altdorf wurde der Sitz des Gemeindepräsidenten im Vorstand hinfällig. Nach dem Rücktritt von Martin Hauger, welcher fast 30 Jahre lang als Revisor amtete, bleibt die Revisionsstelle mit Markus Ziegler und Marcel Maillard besetzt. Kari Bissig durfte eine erfolgreiche Rechnung mit einem Gewinn von rund 26`000 Franken präsentieren. Dieses Ergebnis ist hauptsächlich auf den ausserordentlichen Ertrag aus einer Versicherungs-Rückerstattung zurückzuführen.
Gutes Einvernehmen mit anderen GesellschaftenDie Tellspiel- und Theatergesellschaft will mit dem neuen Betriebsverein eng zusammenarbeiten. So waren denn auch Präsident Franz Pfister und Betriebsleiter Heinz Keller an der Versammlung anwesend. Für die Tellspiel- und Theatergesellschaft wird im Tellspielhaus ein Briefkasten eingerichtet, und die Gesellschaft darf auch die Adresse Schützengasse 11 beibehalten. Ausgezeichnete Beziehungen bestehen auch zur Tellspielgesellschaft Interlaken und zum Welttheater Einsiedeln, welche mit Delegationen an der Versammlung der Tellspiel- und Theatergesellschaft anwesend waren. Zusammenarbeiten will man auch mit den Urner Theatervereinen. So will man in nächster Zeit ergründen, wie stark das Interesse an einem gemeinsamen Kostümverleih ist. Ist das Interesse nicht vorhanden, wird der Grossteil der Tellspiel-Kostüme wegen Platzmangel liquidiert werden müssen.
Rolf Gisler