Eine kulturelle Politveranstaltung

Der Verein Alpeninitiatives Uri organisiert am Samstag, 5. Oktober, das zweite ManiFest in Göschenen. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Podiumsdikussion zum Thema zweite Gotthardröhre, die live vom Radio Central übertragen wird, ein «Speakers-Corner», Lesungen und Konzerte. Mit der ...
26.09.2002
Veranstaltung will das «Alpeninitiative Uri» erneut seinen entschlossenen Widerstand gegen eine zweite Röhre am Gotthard unterstreichen.

Vor gut zwei Jahren hatte das «Alpeninitiative Uri» erfolgreich das ManiFest in Göschenen durchgeführt. Am 5. Oktober soll eine zweite Auflage folgen. An der Medienkonferenz vom 26. September orientierte das OK über die politisch-kulturellen Veranstaltung.

Historische Fahrt mit erster elektrischer Krokodil-Lok

Den Auftakt des Festes macht die Fahrt mit der Krokodil-Lok Ce 6/814253 aus dem Jahr 1919 von Flüelen nach Göschenen, die erste elektrische Güterlok auf der Gotthardlinie. Die Zugskomposition startet um 8.30 und 13.30 Uhr in Flüelen und macht Zwischenhalte in Altdorf und Erstfeld. Zurück gehts um 11.15 und 17.15 Uhr. Mit dieser Aktion möchte der Verein Alpeninitiatives Uri auch den Urner Tourismus auf das Angebot hingewiesen, die Gotthardroute mit der historischen Lokomotive zu befahren - was die Urner Tourismuspalette attraktiver machen könnte.

Dialog mit kontroversen Meinungen

«Das eigentliche ManiFest beginnt mit einem Paukenschlag», so Viktor Arnold, Mitorganisator des Festes. Ab 10.00 Uhr diskutieren unter der Leitung von Alfons Spirig Hansruedi Stadler, Nationalrat Alex Heim - ein vehementer Befürworter der zweiten Gotthardröhre -, Pia Tresch und Markus Gisler über die zweite Strassenröhre. Die Diskussion wird von Radio Central übertragen.
An der Veranstaltung sollen möglichst alle Ansichten zur Sprache kommen. Deshalb können ab 13.30 Uhr beim «Speakers-Corner» engagierte Personen über Mikrofon ihre verkehrs- umwelt- oder lebensraumpolitischen Meinungen, dem Publikum mitteilen.

Kulturprogramm

Zum kulturellen Programm gehören auch zwei Lesungen. Der gebürtige Urner Künstler Jean Odermatt beginnt um 13.00 Uhr mit seiner Lesung, und um 15.00 Uhr liest Walter Sigi Arnold die Kurzgeschichte «Der Tunnel» von Friedrich Dürrenmatt vor; ein Werk über das Unangenehme, Düstere und Beängstigende eines Tunnels. Weiter gehts um 16.00 Uhr mit einem Konzert des A-Capella-Quartetts «Abakustiker», ein Geheimtipp in der helvetischen Kleinkunstszene. Um 17.30 Uhr werden im Rahmen der Oldie-Disco ältere Musikklänge das Bahnhofsbuffet akustisch durchströmen. Um 21.00 Uhr schliesslich gehört die Bühne der Urner Band «Cortin Glen». - Regelmässig ab 11.00 Uhr wird auch der Film «Der Gotthard - oder die späte Rache des Teufels» des Filmautors und Historikers Gieri Venzin päsentiert. Nachmittags ab 13.45 Uhr besteht die Möglichkeit, den erneuerten Chemiewehrstützpunkt Gotthard-Strassentunnel zu besichtigen.

Ziel der Veranstaltung

Das ManiFestes möchte verkehrspolitischen Aussagen und kulturelle Angebote verbinden. Es soll darauf hingewiesen werden, dass an der Gotthardachse Menschen wohnen, die auf ihren Lebens- und Kulturraum angewiesen sind. Das Alpeninitiative Uri setzt sich deshalb für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein. Dazu gehöre die Beharrlichkeit gegen den Bau einer zweiten Gotthardröhre und die Forderung nach der Umsetzung der Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene, sowie eine umweltgerechte Neat-Linienführung.

Markus Arnold


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