Erstfeld distanziert sich von Aussagen des EWA

Die Konzessionserteilung für die Nutzung des Alpbachs gibt weiter zu reden. Der Gemeinderat Erstfeld zeigt sich erstaunt über die Aussagen des EWA über angeblich geführte Gespräche.
19.10.2007
«Von konstruktiven Gesprächen kann überhaupt nicht die Rede sein», schreibt die Gemeinde Erstfeld zur Konzessionserteilung zur Nutzung des Alpbachs. Sie nimmt dabei Stellung zu den vergangenen Aussagen des Geschäftsvorsitzenden des EWA, Jörg Wild. Dieser hatte behauptet, mit dem Gemeinderat und dem Verwaltungsrat der Gemeindewerke Erstfeld (GWE) konstruktive Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit geführt zu haben. «Tatsache ist, dass weder mit dem Gemeinderat Erstfeld noch mit dem in dieser Sache zuständigen Verwaltungsrat der Gemeindewerke Erstfeld ein entsprechendes Gespräch geführt wurde», ist nun die unmissverständliche Antwort zu hören. Stattgefunden habe am 12. Oktober einzig eine informelle Unterredung zwischen EWA-Geschäftsleiter Jörg Wild und dem Erstfelder Gemeindepräsidenten Paul Jans. Es handelte sich dabei um den Antrittsbesuch des ab 1. Juli 2007 tätigen neuen Vorsitzenden der EWA-Geschäftsleitung.

Unterstützung signalisiert

Dass die Nutzung des Alpbachs für die Gemeindewerke wie auch für die Gemeinde Erstfeld interessanten wirtschaftlichen Spielraum eröffnet, ist seit längerer Zeit bekannt. Dasselbe gilt für das EWA. Der Erwerb des Kraftwerks Spätach (2003) im unteren Teil des Alpbachs wird nun von den Gemeindewerken Erstfeld als «ein erster strategischer Schritt zur späteren Nutzung der oberen Stufe» bezeichnet. Zudem zeigt sich der Erstfelder Gemeinderat von der Strategie der GWE überzeugt. Die Initiative für die Erlangung der Konzession «Alpbach» findet - auch im Hinblick auf den geschäftlichen Erfolg der Gemeindewerke in den vergangenen Jahren - dessen breite Zustimmung. Damit verbunden werde der Anspruch der Energiestadt Erstfeld auf die Konzessionserteilung für die Nutzung des Alpbachs untermauert.

Realisierung durch GWE

Am 27. September haben die Gemeindewerke beim Urner Regierungsrat ein Gesuch zur Nutzung dieses Fliessgewässers eingereicht. «Dass dieses Projekt auf Erstfelder Gemeindegebiet auch durch das gemeindeeigene Werk realisiert werden soll, wird allgemein erwartet», heisst es. Die Nutzung des Alpbachs sei daher nicht nur für die Gemeindewerke von immens grosser Bedeutung. Auch für die Ener­giestadt Erstfeld würden sich im Rahmen der angestrebten wirtschaftlichen Entwicklung neue interessante und nachhaltige Optionen eröffnen.

Das EWA will Urner Lösung

Derweil ist das EWA seinerseits erstaunt über diese Äusserungen aus Erstfeld. «Wir arbeiten bei der Nutzung des Alpbachs auch in der Zukunft auf eine Urner Lösung hin und bleiben an einer Zusammenarbeit mit Erstfeld interessiert», betont EWA-Geschäftsvorsitzender Jörg Wild. In jedem Fall will man aber zurück an den Verhandlungstisch. Das EWA fühle sich aufgrund von direkten Gesprächen, die diese Woche vom EWA mit dem Vorsitzenden der Unternehmensleitung der Gemeindewerke Erstfeld, dem Verwaltungsratspräsidenten der Gemeindewerke Erstfeld und dem Gemeindepräsidenten von Erstfeld geführt wurden, bestätigt, dass alle beteiligten Parteien eine Rückkehr an den Verhandlungstisch wünschen.

Harry Tresch / PD


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