Erstfelder sind stolz auf ihre Energiestadt

Erstfeld hat am 21. Mai «energiestadtgerechte» Hauseigentümer und Gwerbler mit einem Label ausgezeichnet. Und die Erstfelderinnen und Erstfelder waren in Scharen zum vierten Energiestadtfest erschienen. Es stand ganz im Zeichen von: energie-effizient planen und bauen. Im Rahmen dieser ...
23.05.2005
staltung war auch die neue Kletterwand offiziell eingeweiht worden.

Am Samstag, 21. Mai, führte die Gemeinde Erstfeld das vierte Energiestadtfest durch. Bei schönstem Frühlingswetter kamen die Besucherinnen und Besucher in Scharen. Paul Jans freute sich, dass er Regierungsrätin Heidi Z'graggen und Regierungsrat Markus Züst in der Energiestadt willkommen heissen durfte. Abends wurde Risotto offeriert, exzellent zubereitet von Robi Walker. Erst nach dem Risottoessen vertrieb der Regen die Bevölkerung in die Turnhalle, die praktisch bis auf den letzten Platz besetzt war. Dort wurde das Fest bei musikalischer Unterhaltung fortgesetzt.

«Bau - schlau»

Jules Pikali von der Energieberatungszentrale der Zentralschweiz stellte die Gebäudekampagne des Bundesamtes für Energie - «bau - schlau» - vor. Gerade bei bestehenden Bauten sei mit energie-effizientem Bauen und Modernisieren grosses Sparpotenzial vorhanden. Die grössten Sparpotenziale bieten Wärmeschutzfenster (15 bis 25 Prozent weniger Heizenergie) und Wärmedämmung am Dach (weniger Wärmeverlust), sagte er. Solartechnik sei ein dauerhafter Beitrag zum Umweltschutz, und eine fachgerechte Fassadendämmung bedeute 80 Prozent weniger Wärmeverlust. Ein richtig isoliertes Haus biete sowohl im Sommer als auch im Winter ein behagliches Raumklima.

Urban Camenzind, Haustechnikplaner, erklärte, dass der Hauseigentümer vorgängig überlegen soll, was er will und wie hoch sein Budget ist. Dann sollte man einen Fachmann aufsuchen und eine Sanierungsplanung erstellen. Alsdann gelte es, Offerten einzuholen. Fazit von Urban Camenzind: «Wer richtig plant, spart Kosten und Nerven.»
Gemäss Guido Scheiber, zuständig für das Förderprogramm des Kantons Uri, hat der Kanton Uri 100 000 Franken pro Jahr für Energiesparmassnahmen zur Verfügung. Die Hälfte leistet der Bund, um Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihr Haus energiegerecht sanieren und vorwiegend erneuerbare Energien benutzen, zur Verfügung. Der Kanton könne nicht viel geben, ein Zustupf soll aber Ansporn sein für das energie-effiziente Haussanierungen.

Erstfelder Gewerbe

Die Erstfelder Gewerbetreibenden freuen sich, ihren Mitbewohnerinnen und Mitbewohner bei Haussanierungen ihre Dienste und ihr Fachwissen zur Verfügung stellen zu können. Am Energiestadtfest zeigten Erstfelder Gewerbebetriebe ihre Produkte. Die Schreinerei Beeler präsentierte verschiedene Haustüren und Haustürmuster. Fenster Püntener machte auf neueste Fenster mit Minergie-Wärmeschutzverglasungen aufmerksam. Die beiden Heizungs- und Sanitärgeschäfte, Gebrüder Arnold und Walter Marty, zeigten die neuesten Pelletheizungen und Sonnenkollektoren. Die seit rund zehn Jahren in Erstfeld ansässige Firma Thermotec Systemtechnik AG liefert Installationsgeschäften Boden- und Wandheizungssysteme.

Blockhäuser für spezielle Leute

Interessant für die Besucherinnen und Besucher waren auch die Demonstrationen von Alois Schuler, der Blockhäuser baut. Noch sieht man diese wundervollen Bauten bei uns wenig. Es seien schon spezielle Leute, die sich ein solches Blockhaus wünschen, erklärte Alois Schuler. Bisher hat er im Kanton Uri noch kein Wohnhaus erstellt, sondern erst kleinere Gartenhäuser oder Alphüttli. Das Holz, das er verarbeitet, kommt aus einheimischen Wäldern.

Neue Kletterwand

Anlässlich des Energiestadtfestes wurde auch die Kletterwand offiziell eingeweiht. Damit ist die Energiestadt Erstfeld um eine Attraktion reicher. Die Kletterwand ist ein nachhaltiger Beitrag zur Sportförderung. Sie wird den Schulen sowie den Vereinen zur Verfügung stehen.

Neue Label-Besitzer

Der Gemeinderat und die Energiestadtkommission will die Erstfelder Bevölkerung, das Gewerbe und die Dienstleistungsbetriebe für «energiestadtgerechtes» Verhalten auszeichnen. Bewertet werden die Bereiche Gebäude, Stromverbrauch, Wasser/Abwasser, Produkte, Mobilität und Konsumverhalten. Hauseigentümer erhalten als Anerkennung ein Hausschild mit dem Energiestadt-Label. Gewerbetreibende erhalten die Berechtigung, mit dem Energiestadt-Logo zu werben. Dieses Jahr konnten die Familien Pius und Theres Walker, Ruedi und Marie-Theres Wyrsch sowie Armin und Roswitha Zimmermann mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnet werden. Als erster Gewerbetreibender kommt Raphael Walker (Schreinerei) zu dieser Auszeichnung.

Paul Gwerder


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