Filmer Adrian Flückiger gewinnt Urner Werkjahr

André Schuler erhält das Berlin-Atelier zugesprochen. Luca Schenardi und Nathalie Bissig werden mit einem Förderpreis von je 5000 Franken ausgezeichnet.
03.12.2010
Zwei Förderpreise im Wert von je 5000 Franken, ein Werkjahr im Wert von 14`000 Franken und einen Atelier-Aufenthalt von drei Monaten in Berlin hat die Kunst- und Kulturstiftung Heinrich Danioth am vergangenen Mittwoch, 1. Dezember, vergeben. Erstmals stand die Jury unter dem Präsidium von Cornel Betschart. Dieser zeigte sich erfreut darüber, dass sich viele neue und junge Künstlerinnen und Künstler in der Jahresausstellung der Stiftung im Haus für Kunst präsentieren. 24 Gesuche um einen Förderbeitrag oder um den Aufenthalt in Berlin wurden in diesem Jahr gestellt, vier weniger als im vergangenen Jahr.

Animationsfilmer ausgezeichnet

Gewinner eines Werkjahres ist der Schattdorfer Animationsfilmer Adrian Flückiger. Der 28-jährige Polymechaniker schloss an der Hochschule Luzern mit dem Master ab. Der selbstständige Filmer konnte an verschiedenen Filmfestivals bereits verschiedene Auszeichnungen entgegennehmen. An den Solothurner Filmtagen wurde im Jahr 2009 sein Film «Signalis» - die Geschichte eines Wiesels, das in einer Verkehrsampel arbeitet - ausgezeichnet. «Die Jury war beeindruckt vom ungewöhnlichen Talent von Adrian Flückiger. Mit einer einfachen, witzigen und hintergründigen Sprache erzählt dieser detailgenau Beobachtungen aus dem Alltag. Sowohl mit Technik, Sprache, Bild und Ton geht er professionell und subtil um», heisst es in einer Medienmitteilung. Das Urner Werkjahr biete einen finanziellen Freiraum für den neuen Puppentrickfilm und könne ein Signal gegenüber einer lebendigen Animationsfilmszene in der Zentralschweiz sein.
Während dreier Monate kann der 50-jährige André Schuler in Berlin arbeiten. «Scheinbar bekannte Objekte werden zweckentfremdet, erscheinen verdichtet, vergrössert oder verkleinert. Die Objekte spielen mit hintergründigen Motiven. Ein Atelieraufenthalt in urbanem Umfeld kann das künstlerische Schaffen wirksam unterstützen», hält die Jury in ihrer Begründung fest.

Fragiles Kunstwerk

Förderungsbeiträge von je 5000 Franken gehen an Luca Schenardi und Nathalie Bissig, beides bildende Kunstschaffende. Unterstützt wird beim 31-jährigen Luca Schenardi ein Buchprojekt mit dem Titel «An Vogelhäusern mangelt es nicht». Das Projekt thematisiert bitterböse die zerrissene Beziehung zwischen bedrohter Vogelwelt und schweizerischer Konsumgesellschaft. «Die Jury war beeindruckt von der Wandinstallation, die von einem enormen Bildfundus zeugt. Vordergründig beeindrucken Formenvielfalt, knallige Farben und witzige Motive. Diese kippen plötzlich ins Bi-gotte und Hintergründige.»
Nathalie Bissig zeigt ein Werk aus getrocknetem Ton. Dieses wurde innerhalb weniger Tage im Haus für Kunst selber geschaffen. Inspiriert wurde die junge Künstlerin gemäss Cornel Betschart zu ihrem Werk während eines China-Aufenthaltes.

Die Übergabefeier der Werk- und Förderungsbeiträge findet heute Samstag, 4. Dezember, um 17.00 Uhr im Haus für Kunst Uri statt. Die Ausstellung ist bis am 19. Dezember geöffnet. Am Freitag, 17. Dezember, um 18.00 Uhr führt Kunstvermittlerin Lotti Etter durch die Ausstellung.

Ralph Aschwanden


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