etrieb zu nutzen.
«Der Stiftungsrat war begeistert von der grossen Ideenfülle, die der Wettbewerb hervorgebracht hat», sagte Stiftungsrätin Irene Denzler an der Medienkonferenz vom 23. März. Der Wettbewerb habe seinen Zweck erfüllt und die Stossrichtung für die künftige Nutzung des Klosters aufgezeigt. Der Stiftungsrat spricht von einem Meilenstein. Aus dem Frauenkloster wird eine Klosterherberge mit Restaurationsbetrieb.
Vier SiegerprojekteNach der formalen Prüfung der 18 fristgerecht eingereichten Projektideen verblieben 14 im Wettbewerb. Acht kamen in die engere Auswahl. Diese enthielten alle eine Vielzahl von guten und konstruktiven Ideen. Die Gedanke einer Klosterherberge war in mehreren Konzepten enthalten, weshalb sich die Jury entschied, gleich vier Siegerprojekte auszuzeichnen. Die Verfasser erhalten je 4000 Franken. Zudem werden vier weitere Projekte mit einem Anerkennungspreis von je 1000 Franken ausgezeichnet.
Klostercharakter bestes VerkaufsargumentSeit dem Wegzug der Kapuzinerinnen vor drei Jahren sind grosse Teile des Klosters St. Karl ungenutzt. Der jährliche Mehraufwand beträgt rund 70'000 Franken. Ziel sei, dass der Betrieb in Zukunft kostendeckend geführt werden könne, sagte Vizepräsidentin Patrizia Danioth an der Medienkonferenz.
Aus dem im vergangenen Sommer lancierten Ideenwettbewerb tat sich kein Projekt hervor, das praktisch 1:1 umgesetzt werden kann - was auch gar nicht beabsichtigt worden sei. Der Entschluss, das Kloster künftig als Klosterherberge mit Restaurationsbetrieb sei ein Kompromiss und widerspiegle den Grundtenor der eingereichten Projekte. Wichtig sei, dass nicht ein Hotel errichtet werden soll. Der Klostercharakter als Ort der Ruhe und der Schlichtheit bleibt erhalten. «Das ist das beste Verkaufsargument», ist Irene Denzler überzeugt.
Stiftungsrat Anton Arnold äusserte sich, dass auch die Infrastrukturen mit Wohnzellen, Gemeinschaftsräumen und Refektorium in der Grundstruktur erhalten werden müssten. Nutzungsideen wie zum Beispiel Alterswohnungen würden massive bauliche Eingriffe zur Folge haben und seien deshalb nicht in Frage gekommen.
Start der zweiten PhaseNun folgt die zweite Phase der Ausschreibung. Es gilt, das Konzept der Klosterherberge zu konkretisieren. Der Stiftungsrat wird deshalb eine Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit Fachpersonen erstellen. Diese soll betriebliche, bauliche, finanzielle und rechtliche Details klären. Im Frühjahr 2008 soll das detaillierte Konzept vorliegen.
Der Stiftungsrat ist überzeugt, dass mit dem neuen Konzept der gesamten Klosteranlage neues Leben eingehaucht werden kann. Die Nutzungsidee sei nachhaltig und werde dem Kloster eine überregionale Ausstrahlung verschaffen. «St. Karl wird als Herberge Ruhe suchenden Menschen offen stehen und seine ursprünglichen Werte bewahren», betonte Patrizia Danioth.
Die Preisträgerma. Zu den vier Siegerprojekten zählt der Vorschlag der Competence Art AG, Weggis, das Kloster als persönliches 3-Sterne-Kleinhotel mit einzigartiger Ausstrahlung zu nutzen. Ebenso viel Zuspruch fand das Konzept von Claudia Mühlebach, Thomas Huber und Claudio Waser, Schattdorf: Neben einem Klostermuseum im Erdgeschoss sollen die klösterlichen Räume eine Auszeit vom Alltag ermöglichen, während eine Alpakazucht die Wiese der Liegenschaft neu belebt. Das Projekt «Cultura» von Roman Gisler, Marco Fäh und CAS Chappuis Aregger Solèr AG, Altdorf, sieht ein Begegnungs- und Bildungshaus vor, das Seminare und Workshops anbietet, ergänzt durch Hotelbetrieb und Restaurant. Das vierte Siegerprojekt stammt von Martin Kopp, Erstfeld, der ein kirchliches Zentrum vorsieht, das unter anderem eine Wohngemeinschaft für junge Menschen beherbergt. - Einen Anerkennungsbeitrag erhalten die Beiträge von Verena und Wendelin Gisler-Davidshofer, Altdorf, Rudolf Suppiger und Bruno Odermatt, Kriens, «Denkwerk» vom Team rund um Heinz Keller, Schattdorf, sowie der FAU Projektwerkstatt von Hansjürg Rohner und Ruth Margrit Gut, Zürich.
Markus Arnold