1983 gegründet, um die Freude am Spiel zu fördern und 25 Jahre später ausgezeichnet mit dem Preis der Dätwylerstiftung als «Anerkennung und Würdigung für die freiwillige Tätigkeit». So in etwa lässt sich in kurzen Zügen die Geschichte der Ludothek Altdorf schildern. Natürlich steckt mehr dahinter - viel mehr. Unter der Schirmherrschaft der Bibliotheksgesellschaft gründeten Myrta Bucher, Theres Inderbitzin und Pia Arnold 1983 die Ludothek Altdorf. Im Korporationsgebäude haben sie damals auf 12 Quadratmetern rund 300 Spiele zur Ausleihe angeboten. Bereits 1986 wurde die Ludothek Altdorf ein eigenständiger Verein, der sich der Vereinigung Schweizer Ludotheken (VSL) anschloss. 1998 folgte der Umzug in die grosszügigeren Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Florentini-Schulhauses, wo die Ludothek Altdorf heute mittlerweile über 2000 Spiele zur Ausleihe anbietet.
Geschenk an die ÖffentlichkeitDie 15 Frauen und die zwei Männer, welche zum Team der Ludothek Altdorf gehören, leisten pro Jahr gegen 3000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. Nur gerade die Tätigkeit in der Ausleihe wird mit einem bescheidenen Stundenlohn von 10 Franken entschädigt. «Würde die freiwillige Arbeit des Ludothek-Teams mit einem Stundenlohn von 25 Franken entschädigt, resultierte eine Summe von 75`000 Franken, welche die Ludothek Altdorf jährlich der Öffentlichkeit schenkt», hielt Laudator Josef Arnold am vergangenen Donnerstag, 23. Oktober, anlässlich der Preisübergabe fest. Der langjährige Rektor der Mittelschule Uri durfte bereits damals als Präsident der Bibliotheksgesellschaft die ersten Schritte der Ludothek Altdorf mitverfolgen. Umso mehr freue es ihn jetzt, deren Würdigung vornehmen zu dürfen. Um seine Sympathie für die ausgezeichnete Institution kundzutun, machte er schliesslich gar Werbung für die Suche nach Mitarbeitenden in das Ludothek-Team.
«Riesenzustupf ins Sparsäuli»Die Präsidentin der Ludothek, Esther Marbet, freute sich nicht nur über den «gelungenen Werbeblock» von Josef Arnold, sondern ganz besonders über die «grosse Ehre» und die 20`000 Franken Preisgeld. «Der Riesenzustupf ins Sparsäuli ist das Tüpfelchen auf dem i», schwärmt die langjährige Präsidentin der Ludothek Altdorf. Da der Verein finanziell nicht unbedingt auf Rosen gebetet ist, steht der Verwendungszweck des Preisgeldes bereits schon fest. Weiterbildungskurse für Mitarbeitende, ein neues Regal für Partyspiele, Reparaturbereich neu einrichten, frische Spiele anschaffen und Rückstellungen für einen neuen Computer tätigen, gehören zu den vordringlichsten Investitionen. Durch die jetzt erhaltene Anerkennung gestärkt, will der Verein auch zukünftig ganz für die Bevölkerung da sein. Dies unter dem Motto: «Jung und Alt für das Spielen zu begeistern.»
Lob aus GenfDie extra aus Genf angereiste Präsidentin der Vereinigung Schweizer Ludotheken (VSL), Sabine Burkart, ist ebenfalls begeistert von der Auszeichnung. «An vielen Orten wird diese Arbeit nicht genügend gewürdigt. Nicht so in Uri.» Von der Preisverleihung in Altdorf würden auch die rund 400 Ludotheken in der ganzen Schweiz profitieren. «Das gibt zu reden und ist darum auch eine gute Werbung für die anderen Ludotheken.»
Daniel Regli