Mitarbeiter der Kantonsarchäologie Zug haben im Herbst 2011 im Auftrag des Kantons Uri auf einer Baustelle in Schattdorf archäologische Untersuchungen durchgeführt. Bereits vor 25 Jahren wurden im Gebiet des 1667 errichteten Unteren Hof archäologische Sondierungen durchgeführt, die römerzeitliche Keramikscherben und den Nachweis eines mittelalterlichen Walles erbrachten. Die Archäologen überwachten Aushubarbeiten und entdeckten zwischen den Geschiebeschichten erneut jahrhundertealte Fundstücke. In über 3 Metern Tiefe fanden sie römerzeitliche Keramikscherben sowie einen Sesterz, der unter Kaiser Commodus (183-191) geprägt worden ist. In der Erdschicht über dem Bachgeschiebe entdeckten die Fachleute neben neuzeitlicher Geschirr- und Ofenkeramik und Metallgegenständen einen Pfennig des 13. Jahrhunderts, der wahrscheinlich im Elsass geprägt wurde, und eine 1,3 Zentimeter grosse Münze der Zeit um 1500 aus Mailand.
Besiedlung reicht weit zurückDie neusten Funde scheinen die Besiedlung von Schattdorf in römischer Zeit zu bestätigen. Eine Besiedlung im Raum Schattdorf könnte aber noch weiter zurückreichen. Aus einer sandig-kiesigen Schwemmschicht im Bereich eines Kanalisationsgrabens konnte neben römischzeitlichen auch eine prähistorische Keramikscherbe aus der Bronze- oder Eisenzeit geborgen werden.
UW