rnationalen Alain Sutter. Höhepunkt war ein kleiner Match, in welchem der Ex-Fussballstar beiden Teams als Anspielstation diente.
Um im Fussball erfolgreich zu sein, braucht es nicht nur die entsprechenden körperlichen Voraussetzungen, ebenso wichtig ist die richtige Einstellung im Kopf. Dies versuchte Alain Sutter den Kids bereits beim Einlaufprogramm mit verschiedenen Übungen klar zu machen. So musste jede Spielerin und jeder Spieler versuchen, den persönlichen Jonglierrekord zu erreichen. Bei den meisten ging diese Einzelvorstellung mächtig in die Hose, weil sie die Sache viel zu nervös anpackten.
«Ich habe schon viele Spieler gesehen, die an sich das Potenzial für eine grosse Fussballerkarriere mitgebracht hätten. Sobald es ernst galt, blieben dann die meisten weit hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück, weil sie ihre Nerven einfach nicht im Zaum halten konnten», so Alain Sutter, der den Nachwuchsakteuren folgenden Ratschlag gab: «Spielt ganz einfach für euch selber. Wenn ihr euer Bestes gebt, kann euch niemand einen Vorwurf machen, falls einmal etwas nicht nach Wunsch klappt. Fehler machen alle. Das gehört einfach dazu.» Diese Worte schienen Wunder zu wirken, denn beim zweiten Jonglierversuch waren die meisten deutlich besser.
Schnell einen guten Draht gefundenÜberhaupt kam der ehemalige Bundesligaprofi, der unter anderem beim FC Bayern München spielte, mit seiner ruhigen, einfühlsamen Art bei den Nachwuchskickern sehr gut an. Immer wieder «pflückte» er sich einzelne Akteurinnen und Akteure heraus, um mit ihnen Einzelgespräche zu führen.
So fand man gegenseitig schnell einen guten Draht, und der zunächst vorhandene übergrosse Respekt vor dem vermeintlich unnahbaren Idol löste sich nach und nach in Wohlgefallen auf. Der 37-jährige Blondschopf ist auch acht Jahre nach seinem Rücktritt vom aktiven Fussball nach wie vor äusserst populär, was bestimmt auch damit zusammenhängt, dass ihm das sonst gerade in dieser Sportart ab und zu überbordende Stargehabe völlig abgeht.
Druck bei Kindern vermeidenAlain Sutter macht es grosse Freude, den Nachwuchsakteuren sein fundiertes Fussballwissen weitergeben zu können. Deshalb führt er regelmässig Trainingscamps für Kinder durch. Ansonsten ist er derzeit vor allem für das Schweizer Fernsehen auf Achse, für das er seit der EM vor zwei Jahren als Fussballexperte arbeitet.
Alain Sutter, 1994 an der WM in den USA eine der Stützen der Schweizer Nationalelf, hat klare Vorstellungen, wo in der Juniorenförderung die Prioritäten zu setzen sind: «Ganz wichtig ist, dass den Kindern die Freude am Fussball vermittelt wird. Es ist völlig verfehlt, in dieser Phase bereits Druck aufzubauen. Denn Freude ist die beste Antriebsfeder, um Eigenmotivation aufzubauen. Je mehr die Trainer fähig sind, ein Ambiente zu schaffen, welches die Kinder motiviert, ins Training zu gehen, desto grösser ist die Chance, dass die Spielerinnen und Spieler dereinst ihr volles Potenzial ausschöpfen können.»
Der gebürtige Berner findet die so genannten Selection-Teams bei den B- und C-Junioren zwar eine gute Sache, dennoch warnt er davor, sich bei der Förderung einzig auf diese Spieler zu konzentrieren. «Man muss Acht geben, dass Talente, denen der Knopf erst später aufgeht, durch dieses System nicht durch den Rost fallen und unentdeckt bleiben», warnte Alain Sutter.
Leicht verletzter PromiIm abschliessenden Trainingsspielchen, in dem er sozusagen als neutraler Mann auf dem Feld beiden Teams als Anspielstation diente, liess Alain Sutter in der einen oder anderen Szene durchblicken, dass er in Sachen Ballbehandlung und Spielübersicht noch immer viel drauf hat. Kurz vor dem Abpfiff griff sich der Promi plötzlich ans Knie. Er hatte sich bei einem Zweikampf eine leichte Verletzung zugezogen, die nach dem Spiel mit Eis gekühlt werden musste. Das Ganze erwies sich aber als halb so schlimm. Abends stand Alain Sutter bereits wieder im Einsatz, diesmal bei einem Kundenanlass der UKB.
Gestern Freitag, 21. April, fand auf dem Sportplatz Grüner Wald in Schattdorf ein weiteres Fussballtraining mit Alain Sutter statt, für die Juniorinnen und Junioren des FC Schattdorf und des ESC Erstfeld.
Urs Hanhart