m dank des hervorragenden Referates von Dr. Albert Ziegler aus Zürich, der die Mitglieder zum Thema Gastfreundschaft zu begeistern wusste.Präsidentin Annemarie Zurfluh konnte im Restaurant Brückli in Schattdorf einen prall gefüllten Saal von Gastromitgliedern und Gästen begrüssen, unter anderen den abgetretenen Chef Peter Mattli, den seit September neuen politischen Vorgesetzten Isidor Baumann, Ehrenpräsident und Archivar Robi Schilter sowie Josef Müller von Gastro Suisse. Mit dem Slogan des letzten Jahres «Beruflicher Erfolg ist ohne persönlichen Erfolg nicht möglich» hat Gastro Uri gelebt und gearbeitet. Dies wurde im Jahresbericht auch deutlich. Die neuen dreijährigen Berufslehren Restaurantions- sowie Hotelfachfrau/mann werden die Berufe im Gastro-Gewerbe aufwerten und im Jahre 2005 Wirklichkeit. Neu wurde ab September das Gastgewerbe von der Polizei- auf die Volkswirtschaftsdirektion übertragen. Damit übergab Peter Mattli als oberster Wirt das Zepter Isidor Baumann. Die Präsidentin dankte dem scheidenden Chef für die sehr angenehme Zusammenarbeit und überreichte für einmal der Frau des Nachfolgers einen Blumenstrauss.
Annemarie Zurfluh würde sich mehr branchenvertretende Politiker in der Regierung wünschen. Ihrer Ansicht nach täte auch vermehrte Öffentlichkeitsarbeit der Gastronomie gut. Immerhin konnte sie auf grosse Ereignisse zurückblicken wie den Besuch bei den Behindertenbetrieben Uri mit Nachtessen und Unterhaltung. Auch bei der Luga wirkte Gastro Uri massgeblich mit. In Bezug auf Gastro Zentralschweiz zeigte man sich in Uri etwas enttäuscht, dass die Unterstützung für die Teilnahme am Festwirtschaftbetrieb am Eidgenössischen Schwingfest in Luzern nicht zu Stande kam. Es fehlten eben die Solidarität und die Gewissheit für den Erfolg. Gastro Uri bot seinen Mitgliedern 2003 auch einen Besinnungsnachmittag, einen Gemüse- und Früchte-Schnitzkurs, eine Sommerolympiade sowie Jassnachmittage an. Für die Gäste organisierte man die Bier- und Urner Alpkäsewoche.
Schattdorf, das Dorf am WaldrandAuf sympathische Weise stellte Beat Walker den für die diesjährige Versammlung verantwortlichen Ort vor. Wie aus dem Mittelhochdeutschen zu entnehmen sei, habe Schattdorf nichts mit Schatten zu tun, sondern mit Dorf am Waldrand. Nach einer eher düsteren Zeit sehe es punkto Restaurationsbetriebe künftig wieder rosiger aus. Schattdorf hoffe auf Arbeitsplatzerhalt und verspreche sich auch mit der Neat im Gastgewerbe einen Aufschwung. Zu schaffen mache der aufkommende Vandalismus, der aber überall zunehme und den es zu bekämpfen gelte. Aber auch Alkoholmissbrauch und Drogen seien ein Thema in der Kommission, die den Problemen auf den Grund gehen soll.
Umfangreiches ProgrammVizepräsident Guido De Moliner wies auf einzelne wichtige Events von Gastro Uri hin, so den Kopas - Kurs in Andermatt, der letztes Jahr mangels Anmeldungen abgesagt werden musste, obwohl er für Gastwirte eigentlich verbindlich gewesen wäre. Im Frühling oder Winter sollen auch Servicekurse angeboten werden. Neu auf dem Programm steht der Besuch des neuen Laboratoriums der Urkantone in Brunnen. Und wer sich über Gastro ausgiebig orientieren möchte, bedient sich der Homepage www.gastrouri.ch. Annemarie Zurfluh appellierte an die Mitglieder, an den Kursen teilzunehmen. Sie erinnerte auch daran, dass Schleuderpreise das Image von Gastro verschlechtere. Sie möchte deshalb eine Umfrage zu den Preisen in den Gastrobetrieben starten, um eine Übersicht der Preisgestaltung zu erhalten.
14 Prozent der Gastrobetriebe in den roten Zahlen Unterschiedlich fiel die Meinung von Josef Müller über Gastro Suisse aus. Einerseits berichtete er über einen markanten Rückgang des Umsatzes, einer abwärts zeigenden Konjunktur und von 14 Prozent Betrieben, die sich im roten Bereich befänden. Anderseits seien die neuen Betriebe gewachsen, und im Bereich Ausbildung habe man grossen Fortschritt gemacht. Besonders stolz zeigte sich der Chef von Gastro Suisse über die Tatsache, dass die Pensionskassen der Gastrobetriebe sich unter den sechs Besten befänden. Zu reden gab auch die Sonntagsarbeit für Lehrlinge. Seit dem 1. Januar 2004 stehen den Lehrlingen 18 freie Sonntage pro Jahr zu, es sei denn, der Betrieb schliesse nicht für zwei Tage in der Woche. Das Schutzalter soll ebenfalls wie im politischen Bereich auf 18 Jahre herabgesetzt werden.
Im Gesamtarbeitsvertrag laufen die Gespräche mit den Forderungen bis Juni und den eigentlichen Verhandlungen bis Ende dieses Jahres. Ähnlich wie Annemarie Zurfluh richtete Josef Müller einen Appell an die rund 31 000 Gastrobetriebe in der Schweiz, Solidarität zu zeigen und sich als Mitglied einzuschreiben. Von den 1 400 Mitgliedern seien jährlich 300 Mutationen zu verzeichnen.
Kasse mit Mehrausgaben Kassier Josef Gisler musste auch dieses Jahr einen Aufwandüberschuss von rund 5'100 Franken bekannt geben. Der Grund lag bei den Aufwendungen für die Versammlung der Zentralschweiz und den fehlenden Zinserträgen. Auch für das kommende Jahr sieht der Kassier einen Fehlbetrag von rund 4'000 Franken voraus. Trotzdem wird vorderhand von einer Erhöhung der Beiträge abgesehen. In den Grussworten von Isidor Baumann waren einige lobende Worte für Gastro Uri zu hören. Er erhoffe sich mit dem neuen Besucherzentrum der Neat, dass auch etwas für die Gastwirtschaft in Uri übrig bleibe. Die EU-Erweiterung bringe in Zukunft weniger Probleme mit Anstellungen aus diesem Raum.
Robi Kuster