Geselligkeit überwindet Gartenhagdenken

Bruderschaftsvogt Emanuel Strub freut sich über den neuen Mitgliederrekord, und Landammann Markus Stadler erklärt, was sich für die Amtsleute unter der NFA alles verändern wird.
19.10.2007



Der Urner Amtsleutetag vom vergangenen Donnerstag - ist sich Bruderschaftsvogt Dr. Emanuel Strub sicher - hat auch in der 393. Ausgabe immer noch seine Berechtigung: «Trotz Computer und E-Mail bin ich überzeugt, dass nichts den zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen kann. Am Amtsleutetag trägt das gesellige Zusammensein dazu bei, das bei einzelnen Amtsstellen allenfalls vorhandene Gartenhagdenken zu überwinden», glaubt Bruderschaftsvogt Emanuel Strub. Davon sollen nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger profitieren.

Amtsleuterekord

Wie es sich für eine Bruderschaft - deren Schutzpatron der heilige Johannes der Täufer ist - gehört, wurde auch der diesjährige Amtsleutetag mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Martin eröffnet. Der neue Altdorfer Pfarrer Daniel Krieg gedachte aller verstorbenen Amtsleute, und Organist Karl Arnold war für eine würdige musikalische Umrahmung besorgt. Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich die Urner Amtsleute im Mehrzweckgebäude Winkel, wo sich Vogt Emanuel Strub beim Pfarrer für den Gottesdienst bedankte und die zahlreichen Ehrengäste begrüsste. Da der diesjährige Amtsleutetag mitten in die Herbstferien fiel, liessen sich einige Mitglieder entschuldigen. Erfreuliches zu vermelden gab es in Sachen Mitgliederzahlen: Wegen Stellenwechsel verzeichnete die Bruderschaft fünf Abgänge gegenüber 28 Neueintritten. Mit ein Grund für die vielen Neueintritte ist die im letzten Jahr abgeschaffte Wartefrist für die Aufnahme neuer Kantonsangestellter. Freudig vermeldete Bruderschaftsvogt Emanuel Strub einen neuen Mitgliederrekord: «610 Kantonsangestellte sind heute Teil der Amtsleutebruderschaft.» 16 Mitglieder durften sich im vergangenen Jahr pensionieren lassen, verbleiben aber laut Statut bei der Bruderschaft. Am meisten Zugänge kamen aus der Finanzdirektion, gefolgt von der Baudirektion. Ob das mit der NFA in Zusammenhang steht ?

Prioritäten setzen

Wie üblich beim Amtsleutetag nutzte der amtierende Landammann die Gunst der Stunde, um zu seinen Untergebenen zu sprechen. Markus Stadler orientierte über Veränderungen, welche die NFA - über die das Urner Volk am 27. November abstimmt - für die Amtsleute mit sich bringt. Nicht alles werde verändert, einiges aber schon: Die Aufgabe, welche die Urner Amtsleute am meisten betreffe, sei der Nationalstrassenbetrieb. «Wenn künftig Uri den Betrieb und kleinen Unterhalt der Nationalstrassen (Gexi) im Auftrag des Bundes macht, müssen die Gexi-Amtsleute bestrebt sein: «Dort anzupacken, wo es jeweils am wichtigsten ist», fordert Landammann Markus Stadler auf. «Die Vorstellung, der Bund übernimmt ja 95 Prozent der Kosten, ist mit der NFA vorbei. Die Gexi-Leute werden in einem gewissen Sinne zu Unternehmern, welche nur dort löschen sollen, wo es auch wirklich brennt», verdeutlicht der Urner Finanzdirektor die Strategie. Dafür bekomme Uri mehr Geld und kann seine Arbeitsplätze im Bereich Nationalstrasse halten. Aber: «Wir müssen da und dort Abstand nehmen, etwas zu tun, weil wir es immer so gemacht haben. Dafür wird die Gesetzgebung lebensnaher, weil viele Entscheide dort getroffen werden, wo es gescheiter ist», fasst Landammann Markus Stadler zusammen.

Daniel Regli


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