Glanzvoller Start für Urmusica

Die Ziele der neuen Musikschule in Uri sind hochgesteckt. Der Verein bezweckt eine gesunde, harmonische Persönlichkeitsentwicklung und eine positive Zukunftsgestaltung für die Jugendlichen. Die musikalischen Anlagen sollen durch qualifizierte Lehrkräfte geweckt und gefördert werden, um ...
29.03.2004
sst Musik zu hören und engagiert zu musizieren. Die Grundausbildung ist ein besonderes Anliegen. Grundsätzlich steht die neue Musikschule allen Bevölkerungsschichten der Urner Gemeinden offen.

Nach nur gerade fünfwöchiger Vorbereitungszeit startete am 27. März im Pfarreizentrum der Evangelisch-Reformierten Kirche in Altdorf die zweite Musikschule Uris. Die Zeichen einer erfolgreichen Zukunft stehen gut. Eine Kerngruppe von 15 engagierten Eltern, Musikerinnen und Musikern gründeten am 15. März den Verein Urmusica mit Sitz in Altdorf. Wenn Schwyz mit zwölf, Nidwalden mit sechs und Obwalden mit acht Musikschulen ausgelastet seien, könne sich Uri auch eine zweite Musikschule leisten, meinte der erste Präsident des Vereins, René Röthlisberger. Der Vereinsvorstand gehören noch an: Urs Thali (Aktuar) ,Gertrud Ziegler (Kasse), Christine Waldmann (Musik), Balz Aschwanden (Verantwortlicher für die Schülerinnen und Schüler) und Maria Stucki. Urmusica versteht sich nicht als von der öffentlichen Schule völlig losgelöster Verein, sondern als Ergänzung zu der Volksschule, und zwar im Einverständnis von Behörden des Kantons und der Gemeinden. Man möchte den Bildungs- und Kulturauftrag für eine ganzheitliche Entwicklung der Persönlichkeit und eine hochstehende musikalische Grunderziehung erfüllen. Dieser Ausgleich gewinne immer mehr an Bedeutung in unserem Leben, meinte René Röthlisberger. Dass der Verein bereits 80 Mitglieder zählt, unterstreicht das Bedürfnis.

Die Ziele

Jedes Kind sollte neben dem ersten Instrument, seiner Stimme, noch ein weiteres Musikinstrument lernen. Dieser Gedanke führte bei Urmusica zur Überzeugung, auch eine Ausbildungsmöglichkeit für die erste Stimme anzubieten. Es wird also auch Sologesang, Stimmbildung, individuelle Chorvorbereitung und Chorgesang ins Lehrprogramm aufgenommen. Mit Monika Kunz (Sopran) konnte eine ausgewiesene Fachfrau gewonnen werden. Für den Gitarrenunterricht ist Michael Craddock zuständig, ein hervorragender Gitarrist, der weltweit bekannt ist. Zum Lehrkörper gehört auch Lara Bergliaffa (Querflöte), die sich vor allem für Barockmusik auf historischen Instrumenten interessiert. Gerade bei der Grundausbildung soll vorwiegend die Bambusflöte eingesetzt werden. Neben der musikalischen Grundausbildung sollen aber auch Kurse für Streich-, Holzblas-, Zupf-, Schlag- und Tastinstrumente das Angebot bereichern. Urmusica würde bei Nachfrage die Palette je nach Interesse erweitern und auch den Unterrichtsort den gegebenen Umständen anpassen.

Neue Unterrichtsmethode

Um das Üben zu Hause zu erleichtern, wird in der neuen Musikschule zu den elektronischen Hilfsmitteln gegriffen. Der Schüler kann mit fachmännischer Begleitung und in verschiedenen Geschwindigkeiten über den CD-Player quasi in der Gruppe sein Musikstück einstudieren. Die so genannte Midi-Methode ist keine neue Lehrmethode, sondern lediglich eine Begleithilfe, die dem Musikschüler von Anfang an zur Verfügung steht. Damit werden die Fortschritte in kürzerer Zeit erzielt. Die Schüler lernen schneller, im richtigen Rhythmus zu spielen, was dann das Zusammenspiel in der Gruppe enorm erleichtert. Die Midi-Technologie ist für alle Instrumente einsetzbar. Nach Aussagen der Musikschüler wird das Üben mit der Begleithilfe vorwiegend positiv beurteilt. Einzelne meinten, dass die CD natürlich das Musizieren mit den Kameraden nicht ersetze. In einer Band zu spielen sei doch noch «fetziger». Immerhin erlaubt die Methode von Anfang an den Kontakt mit andern Instrumenten und erleichtert somit das langweilige Üben allein und mit dem Metronom. Mit der von Christine Waldmann und Carlo Balzaretti entwickelten Methode kann sogar die Tonleiter begleitend geübt werden. Die Orchesterbegleitung fördert die Schulung für die Improvisation und ist vor allem beim Saxophon eine grosse Hilfe. Die Grundschule im Musikunterricht bedient sich vorwiegend der Rhythmikinstrumente und der Bambusflöte, die von Maria Kempf mit den Schülerinnen und Schülern selber hergestellt wird.

Konzert zum Abschluss

In einem einstündigen Konzert zeigten die Musikschülerinnen und -schüler von Christine Waldmann ihr grosses Können, das sie sich schon vor der Neugründung von Urmusica erworben haben. Es war ermutigend festzustellen, mit welcher Begeisterung musiziert wird. Urmusica kann eine echte Bereicherung im kulturellen Angebot des Kantons Uri werden.

Robi Kuster


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