Gospel ist Balsam für die Seele

Gospel ist ein Lebensgefühl. Die tiefgehenden Texte, der Rhythmus und der faszinierende Gesang ergreift die Menschen. Seit über zehn Jahren sind auch Mary Arnold und Ida Planzer dem Gospelvirus verfallen. Kurz vor dem grossen Auftritt für das 10-Jahr-Jubiläum des Gospelchors Uri sagen sie, ...
02.03.2007
warum der Gospel aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken ist.

«Das Singen von Gospel tut einfach gut», sagen Mary Arnold und Ida Planzer unisono. Seit über zehn Jahren sind sie der Gospelmusik verfallen. «Für mich ist ausschlaggebend, dass Gospel noch mehr aus der Seele gesungen werden kann als andere Musik», sagt Ida Planzer. Und Mary Arnold ergänzt: «Diese Musik gibt einem Kraft für den Alltag.» Beide sind aktive Mitglieder des Gospelchors Uri. Dieser feiert heuer sein 10-jähriges Bestehen mit dem Konzertabend «our Way» im Theater(uri). Am Freitag, 16. März, und am Samstag, 17. März, stehen sie gemeinsam auf der Bühne, um den Gospel aus der Seele zu singen.

«Wichtig ist das Gefühl»

Für die beiden Sängerinnen ist Gospel Freude und Lebenslust. Sie sind faszniert von der Tiefgründigkeit dieser Musik, vom Rhythmus und natürlich von den Stimmen. Aber auch die religiösen Texte sind wichtig für die Musik. «Ich könnte nicht über irgendetwas singen», so Mary Arnold. «Ich muss hinter dem stehen können, was ich singe. Sonst ist es nur Theater.» Sie bezeichnet sich als religiös, glaubt an die Geschichten der Lieder. Auch deshalb gibt ihr die Gospelmusik Kraft. Bei Ida Planzer ist es anders. Sie sei eher spirituell veranlagt und keine praktizierende Christin. Doch schliesslich käme das aufs Gleiche an. «Wichtig ist das Gefühl beim Singen», so Ida Plazer. «Wo es genau herrührt, spielt eine sekundäre Rolle.» Und das Gefühl stimmt bei beiden. Für kein Geld der Welt würden sie auf ihr Hobby verzichten wollen.

Weisse Baumwollpflücker

Dass weisse, gut situierte Schweizerinnen und Schweizer die Musik der armen, afroamerikanischen Baumwollpflücker singen, sehen sie nicht als Widerspruch. «Ich störe mich nicht daran, ein Lied zu singen, dass von Unterdrückung handelt», so Ida Planzer. «Auch wenn es uns materiell besser geht, hat jeder seine Probleme und sein Päckchen zu tragen.» Auch für die kleinen Probleme sei diese Musik hilfreich. Einzig die Stimmgewaltigkeit und die Intensität der afroamerikanischen Sängerinnen und Sänger nähmen sie gerne.

Viele verschiedene Einflüsse

Mary Arnold ist seit der ersten Stunde beim Gospelchor Uri dabei. Sie hat in den vergangenen zehn Jahren einiges erlebt. «Mit jedem Dirigent fand wieder eine neue Epoche statt», so Mary Arnold. «Jeder brachte neue Einflüsse, hatte seine eigene Handschrift.» Vor allem Armin Wyrsch, dem ersten Dirigenten des Gospelchors, bindet Mary Arnold ein Kränzchen. Mit ihm haben die Sängerinnen und Sängern ein solides musikalischen Fundament erbaut. Davon zehre man noch heute. Aber auch die jazzigen Einflüsse von Tino Horat, der bis 2004 Dirigent des Gospelchors war, seien für die Entwicklung wichtig gewesen. Seit gut zwei Jahren schwingt Markus Wüthrich den Dirigentenstock. Mit ihm an der Seite geht eines der grössten Projekte des Gospelchors über die Bühne.

Ein Gläschen Weisswein

Das Jubiläums-Konzert «our Way» beschreibt nun die Entwicklung des Chors über die letzten zehn Jahre. Man schaut zurück auf die Höhepunkte des bisherigen Schaffens. Begleitet und unterstützt wird der Gospelchor vom Männerchor Altdorf, vom Singkreis Seedorf, der Tanz- und Theatergruppe Lory Schranz sowie der Gastsolistin Karin Risi aus Nidwalden. «Es wird ein grossartiger Abend», ist Ida Planzer überzeugt. Und während Mary Arnold dem Ereignis ruhig entgegenschaut, ist Ida Planzer bereits heute nervös. «Ein Gläschen Weisswein vor dem Auftritt, dann wird es schon gehen», meint sie und schmunzelt.


Die Konzerte im Theater (uri) beginnen jeweils um 20.00 Uhr. Der Ticketvorverkauf läuft über den «Bluämä-Eggä», Tellsgasse 23, in Altdorf.


Harry Tresch


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