«Der Gotthardpass war schon immer ein bedeutendes Bindeglied zwischen den Kulturräumen des Nordens und des Südens», erklärt der Urner Kulturdirektor Josef Arnold. Nicht von ungefähr wurde deshalb das Gotthard-Hospiz am vergangenen Donnerstag, 9. Juli, in Genf als «Europäisches Kulturerbe» ausgezeichnet.
Für die Ehrung vorgeschlagen worden war das Hospiz vom Bundesamt für Kultur. Gemeinsam mit der Kathedrale St. Peter in Genf und dem Schloss La Sarraz (VD) gehört der Gebäudekomplex auf dem Gotthardpass zu den ersten drei in der Schweiz mit dem Label ausgezeichneten Stätten.
Grosse Ehre für UriJosef Arnold, der an der Verleihung des Labels in Genf persönlich anwesend war, bezeichnete die Auszeichnung als grosse Ehre für den Kanton Uri. «Als Mitglied der Stiftung Pro San Gottardo, welche die Gebäude auf der Passhöhe in den letzten Jahren instand gestellt hat, haben wir grossen Anteil daran, dass diese Auszeichnung an das Gotthard-Hospiz verliehen wurde», erklärte der Kulturdirektor.
«Es wertet das gesamte Gotthardgebiet auf und unterstreicht dessen Bedeutung.» Als Gründe für die Verleihung des Labels nannte Josef Arnold die geschichtliche Bedeutung des Passübergangs sowie die Wichtigkeit des Hospizes als Ort der Begegnung und des Austausches.
Hospiz bald wieder als HerbergeDas Alte-Hospiz-Gebäude soll gemäss Aussage von Josef Arnold schon bald wieder als Herberge genutzt werden. «Die Bauarbeiten haben begonnen. Falls alles nach Plan läuft, könnte das Alte Hospiz im Herbst dieses Jahres eröffnet werden.» Damit würde auch dem eigentlichen Sinn des Hospizes wieder Rechnung getragen, so der Bildungs- und Kulturdirektor. In ganz Europa wurden bisher 60 Stätten in 17 Ländern mit dem Label «Europäisches Kulturerbe» ausgezeichnet.
Ralph Aschwanden