strumentalensemble begeisterten die Zuhörerschaft im ausverkauften Theater(uri).Das Programm begeisterte durchwegs. «Feuriges Zigeunerblut» belebte den ersten Teil des hinreissenden Konzertes, während der zweite Teil des Abends unter dem Motto «Mexico olé - America, America!» stand. Mit Letzterem kam nochmals die Begeisterung zum Durchbruch, die Robert Fäh schon seit seiner Jugendzeit für die Volksmusik von «jenseits des grossen Teichs» empfunden hat und die er später, bei Aufenthalten in Mexiko und Kuba, durch persönliche Erlebnisse und Begegnungen noch vertiefen konnte.
In malerischem Zigeunerlook auftretend, eröffnete der Männerchor Harmonie den Abend mit dem «Zigeunerchor» aus der Oper «Troubadour» von Giuseppe Verdi sowie dem «Ungarischen Tanz Nummer 6» von Johannes Brahms. Die professionelle Begleitung durch das Instrumentalensemble (Simone Zgraggen, Christian Zgraggen, Nicola Romano, Peter Gisler und Karl Arnold) stellte an den Laienchor hohe Anforderungen, denen er sich aber als gewachsen erwies. Und so war der Auftakt vollauf gelungen. Gespannt wartete man auf den «Ungarischen Tanz Nummer 5» von Johannes Brahms, den Robert Fäh für den Gemischten Chor und das Instrumentalensemble eigens arrangiert hatte. Das war ein ganz neues musikalisches Erlebnis.
Erfrischend waren anschliessend die zwei fröhlichen Lieder des buntgekleideten Kinder- und Jugendchors der Musikschule Uri. Der unter der Leitung von Lea Ziegler Tschalèr stehende Nachwuchs begeisterte den Saal und wurde herzlich applaudiert.
Temperamentvolle RhythmenEin Höhepunkt waren dann die temperamentvollen Rhythmen der «Zigeunermusik», mit denen das in Uri inzwischen bestbekannte Instrumentalensemble eine faszinierende Roma-Atmosphäre aus Rumänien und Ungarn herbeizauberte. Ein weiterer Ohrenschmaus waren die darauffolgenden «Zigeunerlieder opus 103» von Johannes Brahms, die von der jungen Sopranistin Gabriela Bürgler, am Klavier feinfühlend begleitet von Karl Arnold, meisterhaft dargeboten wurden. Mit dem anspruchsvollen «Habanera» von Georges Bizet aus der Oper «Carmen» beschlossen die Sopranistin und der Gemischte Chor den ersten Teil des Programms, das von Josef Grossrieder durchgehend mit prägnanten Worten erläutert, von Dominik Planzer mit gekonnten Bühnenbildern untermalt und mit kleinen Showeinlagen von Sängerinnen und Sängern bereichert wurde.
Reise nach AmerikaDer zweite Teil des Abends führte die Zuhörerinnen und Zuhörer nach Amerika. Mit «Cielito Lindo» von Quirinio Mendoza y Cortez eröffnete der Männerchor a capella, nun im gefälligen neuen Outfit auftretend, das Programm, gefolgt vom sehr anspruchsvollen Stück «El Carretero», beide Melodien vom Chorleiter für diesen Abend bearbeitet.
Den stimmungsvollen Schlusspunkt setzten das Instrumentalensemble, der Männer- und Frauenchor, der fröhliche Kinder- und Jugendchor sowie die Solisten Gabriela Bürgler als Maria und Kurt Rohrer als Tony mit einem Medley aus dem Musical «West Side Story» von Leonard Bernstein. «Tonight», «One Hand one Heart», «Maria», «I feel pretty», «Somewhere» und selbstverständlich «America» wurden denn auch mit einem stürmischen, lang anhaltenden und wohlverdienten Applaus bedacht. Der Abend dürfte für die rund 130 Teilnehmenden, vor allem aber für den scheidenden Chorleiter, der infolge eines kürzlich erfolgten Unfalls an diesem Abend auch körperlich zu einer Höchstleistung gezwungen war, zu den bleibenden Höhepunkten ihres musikalischen Schaffens zählen.
Die am Schluss des Abends verteilten Blumen und der Applaus waren ein verdientes Dankeschön für Robert Fähs Arbeit im Dienste der Musik in unserem Kanton, eine Tätigkeit, die hoffentlich damit nicht abgeschlossen ist. Wir würden uns freuen, ihn früher oder später als Komponist, Arrangeur oder Dirigent wieder erleben zu dürfen.
Kurt Zurfluh