Gruss vom Klausenpass

Mit «... herrliche Fahrt über den Klausen» erscheint in diesem Herbst nach «... viele Grüsse aus Uri» und «... willkommen in Uri» der dritte Band aus der Reihe alter Urner Ansichtskarten im Verlag Gisler, Altdorf. 125 historische Postkarten laden ein zu einer spannenden Reise von Flüelen ...
21.09.2002
er den Klausenpass nach Linthal und geben Einblick in die interessante Geschichte eines der schönsten Schweizer Alpenpässe.

Wie kaum eine andere Gegend profitieren das Schächental und der Urnerboden vom Bau einer Fahrstrasse. Bis weit ins 19. Jahrhundert herrscht im Tal bitterste Armut. Die landwirtschaftlichen Betriebe bieten kaum ausreichend Lebensgrundlagen, und viele sind zur Auswanderung gezwungen. Das ändert sich fast über Nacht mit dem Bau der 40 Kilometer langen Strasse über den 1 952 Meter hoch gelegenen Klausenpass.

Touristische Blütezeit

Nach nur sechs Jahren Bauzeit kann am 20. August 1899 die Klausenstrasse eröffnet werden. Innert kürzester Zeit hält der Tourismus Einzug im Schächental und eröffnet ganz neue wirtschaftliche Perspektiven. Wie Pilze schiessen Gasthäuser und Hotels entlang der Passstrasse aus dem Boden. Oft wird mit wenigen Handgriffen die Stube oder das Zimmer im ersten Stock des Bauernhauses in eine mehr oder weniger einladende Wirtschaft umgewandelt. Aber es werden auch neue, imposante Gasthäuser und prächtige Hotels - zum Beispiel in Urigen oder auf dem Klausenpass - gebaut. Der Urnerboden erlangt Berühmtheit durch seine Molkenkuren, Unterschächen empfiehlt sich als Luftkurort und Heilbad. Mit Erfolg: Die Gäste kommen in Scharen und verbringen ihre Ferien im Schächental, auf der Passhöhe und dem Urnerboden. Mit dem Aufkommen des Automobils in den 1920er-Jahren entwickelt sich der Klausenpass zu einem der beliebtesten Schweizer Ausflugsziele. Die einmalige, abwechslungsreiche Landschaft lockt an schönen Sommertagen zahlreiche Ausflüglerinnen und Ausflügler an, die sich mit ihren schweren Autos bis zur Passhöhe hinauf quälen. Das obligate Picknick mitten in der herrlichen Berglandschaft wird für viele zu einem sonntäglichen Ritual.

Postkarten als Zeitzeugen

Äusserst beliebt sind in dieser Zeit auch die Postkarten: Kein Ausflug ohne Grüsse an Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte. Die Auswahl an Postkarten über das Schächental, den Klausenpass und den Urnerboden ist gewaltig. Kaum ein Landschaftsstrich, kaum ein Meter Strasse, der nicht aus allen möglichen Perspektiven verewigt worden wäre.

Heute sind diese Postkarten beredte Zeugen einer bewegten Zeit und vermitteln vielfältige Einblicke in die Geschichte des Schächtentals und des Urnerbodens. Im neuen Postkartenbuch «... herrliche Fahrt über den Klausen» entführen uns 125 Postkarten aus der umfangreichen Sammlung von Dr. Ernst Marty in die Blütezeit des Tourismus am Klausen. Stefan Fryberg erzählt mit seinen Texten auf seiner Fahrt von Flüelen nach Linthal spannende Geschichten rund um den Pass, das Schächental und den Urnerboden. Der neuste Band aus der Reihe alte Urner Ansichtskarten aus dem Verlag Gisler hält, was der Titel verspricht und lädt immer wieder ein zu einer «herrlichen Fahrt über den Klausen». Das Buch ist zum Preis von 34 Franken im Verlag Gisler oder in den Buchhandlungen erhältlich.



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