Nachdem in den vergangenen beiden Jahren wegen Regens jeweils in der Kirche getagt werden musste, konnte die Michaelsgemeinde heuer wieder - ganz so, wie es die Tradition will - auf dem Kirchenvorplatz abgehalten werden. Geleitet wurde die sehr gut besuchte Versammlung von Max Müller, dem amtsältesten Spirgner im Landrat.
Knappe Wahl
Turnusgemäss war die Gemeinde Unterschächen an der Reihe, den Kerzenvogt zu stellen. Der im Austritt befindliche Josef Arnold-Herger, der in seiner Amtszeit 261 Neumitglieder zu gewinnen vermochte, schlug Josef Arnold, Holzerbärgli, als Nachfolger vor. Aus der Versammlungsmitte wurden Josef Arnold, Fritter, und Gustav Muheim, Schwanden, für dieses Ehrenamt nominiert.
Das Rennen machte schliesslich Letztgenannter, der drei Stimmen mehr auf sich vereinigen konnte als der Erstvorgeschlagene. Für die Besetzung der Sennenbeamtenposten konnten die Anwesenden aus einem Zweier- oder Dreiervorschlag auswählen. Gewählt wurden Paul Arnold, Grossberg, Bürglen, als Sennenhauptmann, Tino Gisler, Planzermatte, Altdorf, als Sennenstatthalter, Mario Baumann, Schattdorf, als Sennenvorfähnrich und Toni Arnold, Ebnettli, Bürglen, als Sennennachfähnrich.
Beitrag an Kirchenrenovation
Die 1915 eingeweihte Kirche auf dem Urnerboden musste für 388 000 Franken aussen renoviert werden. Für die Gemeinde Spiringen verbleiben nach Abzug aller Beiträge Nettokosten in der Höhe von 243 000 Franken. Die Sennenbruderschaft Bürglen wird nun 2500 Franken an deren Tilgung beisteuern. Einem entsprechenden Antrag erwuchs keinerlei Opposition.
Trotz der Anschaffung einer neuen Fahne, die bekanntlich im vergangenen Jahr feierlich eingeweiht wurde, steht die Sennenbruderschaft finanziell nach wie vor sehr gut da. Die von Erich Arnold präsentierte Jahresrechnung weist einen Gewinn von 1417 Franken aus. Das Vermögen beläuft sich derzeit auf rund 85 000 Franken.
Versammlungsleiter Max Müller wies darauf hin, dass im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich eine Abstimmung über zwei Statutenänderungen ins Haus stehen wird. Einerseits geht es darum, das Verlesen des Protokolls an der Michaelsgemeinde zu streichen und anderseits soll darüber befunden werden, ob der Kerzenvogt in Sennenvater umbenannt werden soll.
Bereits beschlossen ist, dass eine Gönnerliste geschaffen wird, in welche sich Sympathisantinnen und Sympathisanten der Sennenbruderschaft Bürglen eintragen können, ohne zugleich automatisch Mitglied zu werden. An der traditionellen Mitgliederwerbung durch den amtierenden Kerzenvogt soll aber weiterhin festgehalten werden.
Urs Hanhart
