net. Für ihn nimmt neu Rolf Muheim, Altdorf, im Vorstand Einsitz. Der Leistungsvertrag mit dem Kanton dürfte anfangs kommenden Schuljahres in Kraft treten.
In den vergangenen Monaten war die Musikschule Uri Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Massive Vorwürfe wurden gegenüber dem Präsidium und der Leitung erhoben. Zwei Lehrpersonen wurde gekündigt. Gespannt wurde die Generalversammlung vom 28. Mai im Altdorfer Schützenhaus erwartet. Doch die Unruhen der vergangenen Monate wurden an diesem Abend nur am Rande erwähnt.
Einstimmigkeit bei den WahlenHöhepunkt der Generalversammlung war die Ernennung von Martin Gamma zum Ehrenmitglied der Musikschule Uri. Seit der Gründung der Schule vor 24 Jahren gehörte er dem Vorstand an und trat an der GV zurück. Präsident Markus Meier würdigte das grosse Schaffen des Geehrten. Von Beginn an habe er die Geschicke der Musikschule mitgeprägt und mitgetragen. Mit grossem Applaus wurde er zum vierten Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Nachfolger von Martin Gamma ist Rolf Muheim, Altdorf. Einstimmig wurde er von der Versammlung gewählt.
Gespannt durfte man nach den Turbulenzen der Vergangenheit auch auf die Wiederwahl von Präsident Markus Meier sein. Ebenfalls mit einer einstimmigen Wahl sprachen die Mitglieder dem Präsidenten ihr Vertrauen aus. Auch die weiteren Mitglieder des Vorstandes, Andreas Bissig, Agnes Frei, Peter Feigenwinter, Irène Fussen und Oswald Walker, wurden einstimmig wiedergewählt.
Schulrechnung mit VerlustKassier Oswald Walker präsentierte zum 24. Mal eine sauber geführte Vereins- und Schulrechnung. Die Vereinsrechnung schloss bei einem Aufwand von 11 700 Franken und einem Ertrag von 12 000 Franken mit einem kleinen Gewinn ab. Die Schulrechnung hingegen musste einen Verlust von 4 280 Franken hinnehmen. Budgetiert war ein Gewinn von 500 Franken. Als Hauptgrund für den negativen Abschluss bezeichnete der Kassier die rückläufigen Schülerzahlen - eine gesamtschweizerische Tendenz - bei tendenziell steigenden Lohn- und Sozialkosten. Auch im kommenden Schuljahr rechnet die Musikschule mit einem Rückgang von rund 100 Schülerinnen und Schülern. Dies werde sich mittelfristig wohl auf die Zahl der Angestellten auswirken.
Rücktritt von Ludmila Hänny als Musikschulleiter-Stellvertreterin Seit 22 Jahren unterrichtet Ludmila Hänny Querflöte an der Musikschule Uri. Seit Februar 1998 ist sie zusätzlich als Stellvertreterin des Schulleiters angestellt. Sie hatte den Vorstand ersucht, dass sie von der Stellvertreter-Tätigkeit entlastet werde. Der Rücktritt habe nichts mit dem Konflikt der letzten Monate zu tun, erklärte sie an der GV. Ihr sei in letzter Zeit bewusst geworden, dass sie immer weniger Zeit für ihre Berufung als Musikerin und Musiklehrerin habe aufwenden können. Künftig möchte sie wieder vermehrt diese Tätigkeiten ausüben. Die vergangenen fünf Jahre in der Schulleitung seien sehr lehrreich und ein grosses Erlebnis gewesen. Sie bedankte sich beim Musikschulleiter für die schöne und kollegiale Atmosphäre. - Wie die Nachfolge von Ludmila Hänny geregelt wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht klar. Die Verantwortlichen ziehen auch eine neue Führungsstruktur in Betracht.
Leistungsvertrag ab kommendem SchuljahrVon Beginn an wurde die Musikschule Uri vom Kanton Uri mit erheblichen Beiträgen subventioniert. Ein eigentlicher Leistungsvertrag zwischen Kanton und Schule hatte es bis Anhin aber nicht gegeben. Dies wird sich nun ändern. In den nächsten Monaten soll
der Leistungsvertrag unterzeichnet werden. Die Musikschule wird damit auch in den nächsten Jahren mit einem Kantonsbeitrag von rund 800 000 Franken rechnen können. Bei den wesentlichen Eckpunkten dieser Leistungsvereinbarung bestehe grundsätzlich Einigung zwischen Kanton und Musikschule, betonte Markus Meier. Regierungsrat Josef Arnold erklärte, dass wahrscheinlich ab dem kommenden Schuljahr der Leistungsvertrag in Kraft sein werde.
Spielregeln müssen eingehalten werdenIn ihren Jahresberichten gingen der Präsident und der Schulleiter auch auf die Turbulenzen des vergangenen Jahres ein. Markus Meier betonte, dass die Schule seit ihrem Bestehen noch nie ein derart unruhiges Jahr erlebt habe. Die Musikschule sei zum Spielball privater Interessen geworden. Doch jede Schule habe Normen und Richtlinien, die eingehalten werden müssten. Markus Meier bedauerte, dass auch von Seiten der Musikschule nicht immer die richtigen moderaten Worte gefunden worden seien. Er ersuchte die Eltern, die Spielregeln der Musikschule zu akzeptieren. Dank der persönlichen Vermittlung von Bildungs- und Kulturdirektor Josef Arnold habe sich die Musikschule bereit erklärt, im laufenden Arbeitskonflikt die betroffenen Lehrpersonen in einem beschränkten Ausmass für eine weitere Unterrichtstätigkeit von einem Jahr anzustellen. «Ich bin bereit, die meines
Erachtens noch nicht voll beigelegte Konfliktsituation nach Möglichkeit zu optimieren. Ich bin aber nicht mehr bereit, die Musikschule wie bisher darunter leiden zu lassen», so Markus Meier. Als Fazit meinte der Präsident, die Eskalation habe niemandem genützt: weder den Kindern noch den Eltern, Lehrpersonen und der Musikschule Uri. Es sei eine klassische Situation gewesen, in der es nur Verlierer habe geben können.
Vor dem 25-Jahr-Jubiläum¨
Auch Musikschulleiter Armando Cambra sprach von einem äusserst unangenehmen Schuljahr. Er bedankte sich beim Vorstand für die in diesem Zusammenhang geleistete Mehrarbeit. - 2004 feiert die Musikschule Uri ihr 25-
Jahr-Jubiläum. Es werden in diesem Zusammenhang tolle Anlässe durchgeführt, versprach Armando Cambra. Das Programm des kommenden Schuljah-
res ist wiederum sehr abwechslungsreich. Herausgehoben seien das 10. Musiklager der Musikschule Uri sowie das 8. Europäische Jugendmusikfestival in Schweden und Dänemark, an dem auch die Musikschule Uri teilnehmen wird. «Da ich voraussichtlich im Jahr 2005 pensioniert werde, freue ich mich sehr, meine Aktivitäten an der Musikschule offiziell mit einem glanzvollen musikalischen Programm abschliessen zu dürfen», sagte Armando Cambra.
Markus Arnold