Ganz im Zeichen der Generationenwechsel stand die Partie zwischen Altdorf und St. Gallen. Im Gästeteam verabschiedeten sich die zwei Erfolgstrainer Markus Zöllig und Erwin Ganz. Sie hatten ihr Team in den letzten Jahren immer wieder zu guten Leistungen angetrieben. Die beiden «grauen Eminenzen» treten entweder zurück oder wenden sich neuen Aufgaben in der Ostschweizer Handball-Talentschmiede zu. Einer Talentschmiede notabene, von der schweizweit andere Vereine nur träumen können.
20 Minuten lang mitgehalten
Tanja Bär wartete schon nach 16 Sekunden mit dem 1:0 auf. In der Folge trafen die Urnerinnen zweimal nur die Torumrandung. Immerhin zeigten sie, wozu sie eigentlich fähig wären. Sie beeindruckten vor nur knapp 100 Zuschauern mit schönen Angriffen und einer konzentriert zur Sache gehenden Deckung. Allerdings ging Letztere ab und zu etwas zu forsch zur Sache, was prompt zu mehreren Penaltys führte. Zwei dieser gegnerischen Siebenmeterwürfe blockierte Natalie Grünig magistral. Nach den ausgeglichenen ersten 20 Minuten (6:7) verloren die KTV-Damen vorübergehend etwas den Faden. St. Gallen schlug erbarmungslos zu. Manuela Bär und Claudia Bär verkürzten unmittelbar vor der Pause noch auf 8:12.
Zwei imposante Aufholjagden
Mit einem Startfurioso nahmen die Schützlinge von Primus Camenzind die zweite Halbzeit in Angriff. Die beiden viel versprechenden Nachwuchsakteurinnen Bianca Tresch und Franziska Brand sowie Claudia Bär schossen zum 11:12 ein. Schade war, dass Altdorf danach während einer Viertelstunde nur noch zweimal traf. Dieses Blackout nützten die Besucherinnen kaltschnäuzig zu acht Einschüssen auf. Sehenswert war in der Folge die kämpferische Einstellung des KTV-Trupps. Den schon schier hoffnungslos scheinenden 12:20-Rückstand reduzierten Bianca Tresch, Esther Heinzer (2), Sandra Bär (2) und Tanja Bär auf 17:20 und 18:21. Zu einer weiteren Resultatverbesserung reichte der Rush der Gastgeberinnen allerdings nicht mehr. Denn St. Gallen wirkte zu abgebrüht und erfahren, um noch etwas anbrennen zu lassen.
Trotz der Niederlage war Primus Camenzind mit der Leistung seiner Equipe im letzten Heimspiel weit gehend zufrieden: «Wir wussten gut dagegenzuhalten, zeigten erfrischenden Einsatz. Den Unterschied machten eigentlich lediglich die 1:1-Situationen aus - dabei zeigten die Ostschweizerinnen uns gegenüber ein unverkennbares Plus.»
Ruedi Ammann
