Heimleiter wehrt sich gegen die Vorwürfe

Heimleiter Marco Petruzzi verurteilt das Vorgehen des Gemeinderates (UW vom 15. August). Trotz der widrigen Umstände will er als Heimleiter auch in Zukunft den «Rosenberg» weiterführen.
17.08.2012

Am Dienstagabend, 14. August, fand eine Zusammenkunft der Mitarbeitenden des Alters- und Pflegeheims Rosenberg mit den Verantwortlichen der Verwaltungskommission und einer Vertretung des Gemeinderates Altdorf statt. Die Aussprache war von den Angestellten des «Rosenbergs» gewünscht worden, nachdem die Gemeinde öffentlich bekundet hatte, das Arbeitsverhältnis mit dem Heimleiter beenden zu wollen (UW vom 15. August). Die Moderation der Veranstaltung wurde durch Nationalrätin Gabi Huber wahrgenommen. Der Anlass diente einerseits der Information und dem Meinungsaustausch, andererseits sollte das Personal Gelegenheit haben, direkt Fragen stellen zu können. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen gemäss Medienmitteilung von Gabi Huber vom 15. August am Treffen teil. Der Präsident der Verwaltungskommission, Beat Infanger, Gemeindepräsidentin Christine Widmer Baumann, Gemeinderat Urs Kälin und Claudia Jauch, Personalverantwortliche im «Rosenberg», legten das bisherige Geschehen und ihre Sicht dar. Eine schriftliche Stellungnahme des Heimleiters wurde vorgelesen. Im Anschluss beantworteten die Verantwortlichen zahlreiche Fragen aus den Reihen des Personals. Der Informationsabend endete mit der Zusage der Verwaltungskommission und der Gemeindepräsidentin, ihre Verantwortung wahrzunehmen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Stellungnahme des Heimleiters

Im Sinne der Sache und der Institution Rosenberg habe der Heimleiter auf die Teilnahme verzichtet, da dies eine ausdrückliche Bedingung der Gemeindepräsidentin Christine Widmer Baumann für deren Anwesenheit war, schreibt Marco Petruzzi, Heimleiter des Alters- und Pflegeheims Rosenberg, in einer Medienmitteilung vom 15. August. «Die Mitarbeitenden stehen hinter dem «Rosenberg» und dem Heimleiter Marco Petruzzi. Sie haben dies deutlich bekundet», heisst es weiter.

Grosser Schaden durch Briefe

Der Gemeinderat Altdorf hatte am Montag allen Bewohnerinnen und Bewohnern des «Rosenbergs» ein Schreiben geschickt. Die Briefe der Gemeinde Altdorf hätten bei den Bewohnerinnen und Bewohnern grosse Betroffenheit und Unsicherheit ausgelöst. «Es war stossend und unverständlich, dass Bewohnerinnen und Bewohner in die Auseinandersetzung miteinbezogen wurden, ohne jegliche Notwendigkeit.» Mit dieser Unruhe widerspreche der Gemeinderat seinem Ziel, alles zu tun, was im Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner stehe, so Marco Petruzzi.
Auch die Mitarbeitenden hatten am selben Tag einen Brief der Gemeinde Altdorf erhalten. «Dessen Inhalt übertraf alles bisher Dagewesene», schreibt Marco Petruzzi. Es seien schwerwiegende Vorwürfe geäussert worden. Gleichzeitig sei das berufliche Ansehen und die Ehre des Heimleiters schwer geschädigt worden. Dies, obwohl der Gemeinderat von der Rechtsvertretung des Heimleiters auf die Rechtswidrigkeit seines Vorgehens hingewiesen worden sei. Die Gemeinde Altdorf habe als (Mit-)Arbeitgeberin besondere Schutzpflichten wahrzunehmen. «Deshalb ist das gewählte Vorgehen, in derart verleumderischer Art an die Öffentlichkeit zu gelangen, besonders verwerflich.» Durch die Verletzungen der Persönlichkeitsrechte durch den Gemeinderat Altdorf würden Marco Petruzzi massive berufliche und persönliche Nachteile drohen. Ferner hätten die Briefe auch Hinweise enthalten, dass die «unsägliche Kampagne» weitergeführt werde. Deshalb hat die Rechtsvertreterin von Marco Petruzzi beim Landgericht Uri ein Gesuch für superprovisorische Massnahmen zum Schutz vor weiteren Persönlichkeitsverletzungen eingereicht.
Über 22 Jahre

Heimleiter im «Rosenberg»

Am 23. Juli hätten Gemeindepräsidentin Christine Widmer Baumann und Gemeinderat Urs Kälin den Heimleiter zu einem Gespräch über die Zusammenarbeit aufgefordert. Bei diesem Gespräch hätten sie ihn über ihren Antrag an der Verwaltungskommissionssitzung vom 17. Juli informiert, «das Arbeitsverhältnis mit dem Heimleiter, Marco Petruzzi, in gegenseitigem Einvernehmen auflösen zu wollen». Dieser Antrag wurde von der Verwaltungskommission abgelehnt. Sie hätten Marco Petruzzi aufgefordert, bis Montag, 6. August, eine definitive Antwort zu geben, ob er als Heimleiter weitermache oder nicht. Sollte er weitermachen, würde der Gemeinderat seinen Antrag in Form einer Pressemitteilung veröffentlichen. Marco Petruzzi habe das Ultimatum zur Kenntnis genommen und darauf hingewiesen, dass er mit den anderen Trägerschaften Gespräche führen wolle. Die Präsidien der Korporation Uri und der Korporationsbürgergemeinde hätten Marco Petruzzi das volle Vertrauen ausgesprochen. Seit mehr als 22 Jahren steht Marco Petruzzi als Heimleiter dem Alters- und Pflegeheim Rosenberg vor. Trotz all dieser widerlichen Umstände will er auch in Zukunft den «Rosenberg» als Heimleiter führen, so Marco Petruzzi.

UW


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