Heinz Suter krönte Comeback mit Sieg

Der Muotathaler Heinz Suter hat nach einer langen Verletzungspause bei seinem ersten Auftritt in dieser Saison das 99. Innerschweizerische Schwingfest in Seedorf überlegen gewonnen. Im Schlussgang besiegte er Remo Holdener, Steinen, bereits nach 45 Sekunden mit Lätz und Überdrehen mit ...
11.07.2005
bel am Boden. Die beiden Bürgler Stefan Gisler und Andi Imhof erkämpften sich vor einheimischem Publikum den begehrten ISV-Kranz.

Am Sonntag, 10. Juli, wurde in Seedorf vor 6000 Zuschauerinnen und Zuschauern das 99. Innerschweizerische Schwingfest durchgeführt. Bei recht guten äusseren Bedingungen - am Morgen schien noch zeitweise die Sonne, während es nachmittags einige Schauer gab - war das Fest ein Riesenerfolg. Der für das Fest verantwortlich zeichnende Schwingklub Altdorf unter der Leitung von OK-Präsident Landammann Josef Arnold hat weder Kosten noch Mühe gescheut, um diesen Grossanlass in würdigem Rahmen durchführen zu können.

Vierter Festsieg für den Rückkehrer

228 Schwinger, davon 28 «Eidgenossen», nahmen bei Sonnenschein den Wettkampf auf. Nach 1997, 1999 und 2000 gewann der nicht zum engsten Favoritenkreis gehörende Heinz Suter das Fest in überlegener Manier. Die drei Topfavoriten Martin Grab, Adi Laimbacher und Daniel Odermatt konnten nicht restlos überzeugen. Anders der 30-jährige Bauingenieur Heinz Suter, der in Seedorf in dieser Saison nach einer langen Verletzungspause erstmals wieder einen Wettkampf bestritt. Er zeigte sich wie in den besten Tagen und benötigte für seine sechs Siege keine 10 Minuten. Er besiegte nacheinander Damian Zurfluh, Alexander Ambauen, Alois Schillig, Reto Attenhofer und den starken Luzerner Martin Koch.
Sein Schlussganggegner Remo Holdener, Steinen, hatte nach fünf Gängen bereits 1 Punkt Rückstand. Die Schlussgangqualifikation erreichte er dank Siegen über Thomas Achermann, Urs Vogel, einem «Gestellten» gegen Topfavorit Daniel Odermatt sowie zwei Erfolgen gegen den überraschenden Roman Emmenegger, der in der Schlussrangliste den 2. Rang belegte, und den Nordostschweizer Gast Urban Götte.
Gegen den entfesselten Heinz Suter war Remo Holdener im Schlussgang ohne jede Chance, und er verlor bereits nach 45 Sekunden. Beim Siegerinterview sagte Heinz Suter, er sei nicht nervös gewesen, sondern eher gespannt, da er nach seiner langen Verletzungspause und dem Trainingsrückstand noch nicht genau wusste, wo er stand.
Publikumsliebling Hanspeter Pellet blieb ohne Kranz
Wegen seiner überraschenden Niederlage in der sechsten Begegnung gegen den Entlebucher Roman Emmenegger musste Hanspeter Pellet den Heimweg in die Westschweiz ohne Kranz antreten. Im ersten Gang musste er sich bereits von Adi Laimbacher das Sägemehl vom Rücken wischen lassen, der in der Folge allerdings die Negativüberraschung des Tages bot. Nach seinem Auftaktsieg gegen Hanspeter Pellet verlor er die beiden nächsten Begegnungen gegen Benno Studer, Schüpfheim, und Roman Emmenegger. Dank den drei aufeinander folgenden Siegen gegen Christian Koch, Andreas Brun und Toni Niederberger reichte es ihm wenigstens für den Kranz. Noch schlechter ging es den «Eidgenossen» Alfred Iten, Stefan Muff, Armin Auf der Maur, Leo Betschart, Dominik Linggi, René Stadelmann und Reto Attenhofer, die ohne das begehrte Eichenlaub heimreisen mussten.

Superleistung von Andi Imhof und Spitzenplatz für Stefan Gisler

15 Urner Schwinger waren in Seedorf am Start. Die Erwartungen der Urner Fans waren eher bescheiden, da mit Stefan Bissig, Lukas Briker und Richi Imholz drei wichtige Leistungsträger verletzungshalber nicht antreten konnten. Dies änderte sich aber in der Mittagspause, als in der Zwischenrangliste Stefan Gisler mit 29,75 Punkten zuvorderst auftauchte. Dieses Glanzresultat gelang ihm dank Siegen gegen Beat Bannwart, Peter Elsener und den «Gast-Eidgenossen» Christian Dick, den er mit Kniestich platt auf den Rücken warf. Am Nachmittag trotzte er Thomas Arnold einen «Gestellten» ab. Frenetisch angefeuert wurde er im fünften Durchgang gegen Martin Grab. Dieser hatte einige heikle Phasen zu überstehen, in denen Stefan Gisler dem Sieg sehr nahe war. Mit dem abschliessenden Erfolg gegen Albert Diethelm sicherte sich Stefan Gisler den ausgezeichneten 4. Rang.
Den zweiten Kranz für die Urner holte der bald 20-jährige Turnerschwinger Andi Imhof. Er verlor nur zum Auftakt gegen Guido Gwerder und zum Abschluss gegen Benno Studer. Die übrigen vier Begegnungen konnte er für sich entscheiden, leider ohne Maximalnoten, sonst wäre ein noch besserer Platz möglich gewesen. Der Spiringer Stefan Arnold hatte nach dem fünften Gang ebenfalls noch eine Chance auf seinen ersten Kranz, aber mit der Niederlage gegen Herbert Kenel platzte dieser Traum.

Stimmungsvoller Festakt und
Fahnenübergabe


Der traditionelle Festakt wurde gegen 15.15 Uhr von den «Gitschätryychler» eingeläutet. Weitere Mitwirkende bei leichtem Regenfall waren der Musikverein Seedorf, der Jodlerklub Seerose Flüelen, die Alphornbläser- und Fahnenschwingervereinigung Uri, verschiedene Fahnendelegationen sowie das OK des letztjährigen Austragungsortes Zug, das die Fahnen dem OK Seedorf feierlich überreichte.
OK-Präsident Josef Arnold begrüsste die vielen prominenten Gäste von nah und fern sowie ganz speziell das OK des
100. «Innerschweizerischen» in Muotathal mit Nationalrat Peter Föhn an der Spitze und erklärte: «Es ist eine besondere Ehre, dass im UNO-Jahr des Sports' das Innerschweizerische Schwing- und Älplerfest im Kanton Uri stattfindet.
Einerseits ist ein solcher Anlass beste Werbung für den Schwingsport, und gleichzeitig wird damit auch bei unserem Nachwuchs Reklame für diesen Sport gemacht. Obwohl Schwingen heute auch ein Spitzensport geworden ist, ist es mehr, denn hier verbindet sich schweizerisches Brauchtum mit Sport. Es verbindet alte Tradition und Moderne, Bodenständigkeit mit Spitzensport.»

Paul Gwerder


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