Heinz Suter - mit gestelltem Schlussgang zum Urnerboden-Sieg

Heinz Suter, Muotathal, heisst der Sieger des 30. Urnerboden-Schwingets vom Sonntag, 1. August. Er gewann das Fest trotz eines gestellten Schlussgangs gegen Bruno Müller, Unterägeri, mit 1 Punkt Vorsprung auf Edi Kündig, Ibach. Patrick Herger, Unterschächen, klassierte sich als bester Urner ...
03.08.2004
im 4. Rang. In der Kategorie Jungschwinger ging der Sieg nach Grafenort. Thomas Hurschler besiegte im Schlussgang Alex Vonlaufen, Beckenried.

Bei bestem Wetter konnte das im Zweijahresturnus durch den Schwingklub Bürglen organisierte Urnerboden-Schwinget zum 30. Mal durchgeführt werden. Das Organisationskomitee leistete unter der Leitung von Sepp Arnold, Bürglen, hervorragende Arbeit. 95 Schwinger traten zum Wettkampf an, davon 25 Jungschwinger in einer separaten Kategorie. In dieser Kategorie kämpften die 16- und 17-jährigen Burschen um einen guten Rang und eine Auszeichnung aus dem prächtigen Gabentempel. Allen Gabenspendern ein «Vergelts Gott!».
Das sehr gut besetzte Teilnehmerfeld, angeführt von den Mitfavoriten um den Königstitel am «Eidgenössischen» in Luzern, Heinz Suter, Martin Grab und Adi Laimbacher, lockte rund 1'000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Urnerboden. Neben den Schwingern aus Uri, Schwyz, Ob- und Nidwalden kämpften auch Gäste aus Glarus auf dem Urnerboden mit. Leider konnten recht viele Schwinger unfallbedingt nicht zum Wettkampf antreten, unter andern auch Stefan Gisler, Bürglen. Zudem waren einige Unfälle während des Festes zu verzeichnen. So verletzte sich Lukas Briker im letzten Gang am Knie. Auch Erwin Betschart traf das gleiche Schicksal im fünften Gang. Wegen einer Verletzung im Nackenbereich musste auch Adi Laimbacher das Fest frühzeitig aufgeben. Es ist zu hoffen, dass diese Verletzungen bis zum «Eidgenössischen» wieder ausgeheilt sind!

Heinz Suter souverän

Im ersten Gang kam es zur Wiederholung des Schlussgangs auf dem Brünig zwischen Heinz Suter und Adi Laimbacher. Reichte den beiden auf dem Brünig ein «Gestellter» zum Sieg, war diesmal die Ausgangslage anders. Heinz Suter entschied den viel beachteten Spitzengang mit einer blanken Zehn für sich. Auch die nächsten vier Gänge gewann er souverän. Sein nachmaliger Gegner im Schlussgang, Bruno Müller, siegte im Anschwingen gegen Martin Grab und Philipp Laimbacher, bevor er sich im dritten Gang durch Erwin Betschart das Sägemehl vom Rücken wischen lassen musste. Den vierten und fünften Gang gewann er wiederum. Im Schlussgang riskierte Heinz Suter gegen Bruno Müller nicht mehr alles, hatte er den Sieg doch auch bei einem «Gestellten» auf sicher.
Martin Grab gewann nach der Niederlage im ersten Gang gegen Bruno Müller die folgenden vier Gänge. Der Kampf gegen Philipp Laimbacher im sechsten Gang führte zu keinem Resultat. Das Notenblatt von Philipp Laimbacher wies am Abend vier Siegeskreuzlein auf. Im zweiten Gang hatte er gegen Bruno Müller verloren. Edi Kündig, im 2. Schlussrang klassiert, stellte im Anschwingen gegen das Schwergewicht Philipp Suter und verlor überraschend gegen Herbert Kenel, Arth. Die folgenden vier Gegner besiegte er mit Maximalnoten.

Patrick Herger - bester Urner

Patrick Herger klassierte sich als bester Urner im 4. Rang. Er gewann den ersten Gang gegen Martin Deck, verlor im zweiten jedoch gegen den unbequemen Alois Laimbacher. Der Urner Sennenschwinger gewann die folgenden drei Gänge und holte so mächtig auf. Nach fünf Gängen war er mit Bruno Müller und Martin Grab im 2. Zwischenrang zu finden. Da Adi Laimbacher den Kampf gegen Martin Grab verletzungsbedingt aufgeben musste, hatte Patrick Herger zu einem Zusatzgang gegen Martin Grab anzutreten - ein Sieg über den Rothenthurmer und er wäre in den Schlussgang eingezogen. Zu dieser Überraschung kam es jedoch nicht, Martin Grab war der Stärkere. Im sechsten Gang verlor Patrick Herger den lebhaften Gang gegen Andreas Ulrich, Gersau, was ihn den 2. Schlussrang kostete.
Stefan Bissig, Attinghausen, startete etwas verhalten. Seinen ersten Gang gegen Adi Tschümperlin musste er stellen. Im zweiten verlor er gegen den Muotathaler Erwin Betschart. Im Ausschwingen konnte sich Stefan Bissig zwei Maximalnoten notieren lassen. Gegen Othmar Camenzind fand der Festsieger vom diesjährigen Urner «Kantonalen» im fünften Gang kein Rezept - es kam zu einem «Gestellten». Mit dem Sieg über Willi Schillig, Walchwil, klassierte er sich im 6. Schlussrang.
Auf den 7. Rang schwang sich Ruedi Philipp, Schattdorf. Er war somit der bestklassierte Nichtkranzer auf dem Urnerboden. Auch andere Nichtkranzer wie die Bürgler Pirmin Gisler, Ruedi Brand und Beat Brand sowie Fabian Baumann, Schattdorf, machten mit ihren aktiven Gängen auf sich aufmerksam. Auch wenn die angriffige Schwingweise nicht immer mit einem Sieg belohnt wurde, war sie für das Publikum sehr attraktiv. Insgesamt holten die Urner zehn Auszeichnungen.

Jungschwingerkategorie

Mit sechs Siegen gewann Thomas Hurschler, Grafenort, in der Kategorie Jungschwinger mit überzeugender Schwingweise. Im unspektakulären Schlussgang besiegte er den ihm körperlich deutlich überlegenen Alex Vonlaufen, Beckenried, der kaum einen rechten Zug wagte. Etwas mehr Risikofreude wäre wohl angebracht gewesen. Die für den Schwingklub Attinghausen angetretenen Elias Kempf und Stefan Arnold belegten den 5. respektive den 8. Schlussrang.
Steinstossen
Das Steinstossen mit dem 40 Kilogramm schweren Urnerbodenstein wurde von Fredi Camenzind, Gersau, mit einer Weite von 3,95 Metern gewonnen. Nur knapp geschlagen geben mussten sich Ady Föhn, Rickenbach, mit 3,93 und Philipp Laimbacher mit 3,90 Metern.

Benedikt Brand


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