«Hill-Climbing» begeisterte das Publikum

Nach zweiwöchiger Pause ist der EWA-Cup am Mittwochabend, 26. Mai, mit dem vierten Renntag fortgesetzt worden. Im Zentrum des Interesses standen für einmal die Biker, hatten sie doch nach dem traditionellen Crosscountry-Rennen auch einen so genannten «Hill-Climbing»-Wettkampf zu bestreiten. ...
28.05.2004
Als Sieger dieser Premiere konnten sich Marco Arnold, VMC Bürglen, und Patrick Tresch, VMC Silenen, feiern lassen. In den übrigen Rennen gab es fast ausschliesslich Favoritensiege.

Damit bei den Aktiven, aber auch beim Publikum keine Langeweile aufkommt, lässt sich das aus Funktionären des SRB Uri zusammengesetzte OK immer wieder etwas Neues einfallen. Am vierten Rennabend des EWA-Cup stand für die Bikerinnen und Biker erstmals ein «Hill-Climbing» auf dem Programm. Bei dieser Spezialprüfung ging es darum, eine gegen oben hin kontinuierlich steiler werdende, rund 23 Meter lange Rampe in einem Zug zu bewältigen. Gefragt waren für einmal nicht Ausdauer und Stehvermögen, sondern Kraft, Geschicklichkeit und ein guter Gleichgewichtssinn. Wer es nicht schaffte, seinen Körperschwerpunkt weit nach vorne zu verlagern und gleichzeitig genügend Traktion aufs Hinterrad zu bringen, hatte keine Chance. Eine nicht unerhebliche Rolle spielte aber auch die richtige Linien- und Material- respektive Pneuwahl.

Patrick Tresch wie ein Känguru

Ganz nach oben kamen lediglich zwei Akteure, wobei der Junior Marco Arnold erstaunlicherweise den souveränsten Eindruck hinterliess. Der 16-jährige Bürgler, der unmittelbar vor dem «Hill-Climbing» bereits das Crosscountry-Rennen für sich entschieden hatte, wuchtete die aus Sicht der Fahrer schon fast überhängende Rampe hinauf, als wäre es die leichteste Sache der Welt. Selbst im schwierigsten Abschnitt geriet der Nachwuchsbiker nie in Gefahr, den Fuss vom Pedal nehmen zu müssen. Lange schien es so, als ob Marco Arnold der alleinige «Hill-Climbing»-König bleiben würde.
Erst der als einer der Letzten gestartete Silener Patrick Tresch, Team Gisler Hike+Bike, schaffte es ebenfalls bis ganz nach oben. Seine Einlage hatte schon fast zirkusreifen Charakter. Als der 21-Jährige rund 3 Meter vor dem Zielstrich den Schwung vollends verlor und zum Stillstand kam, blockierte er mit den Bremsen kurzerhand beide Räder und bewältige die verbleibende Strecke zur Verblüffung der Zuschauerinnen und Zuschauer im Stile eines Kängurus, also hüpfend. Diese Spezialeinlage war zwar ebenso eigenwillig wie aussergewöhnlich, lag aber durchaus im Rahmen des Reglements. Patrick Tresch feierte seinen ersten Sieg im Rahmen des diesjährigen EWA-Cups. Seriensieger Ivan Planzer, der rund 4 Meter vor dem Zielstrich das Gleichgewicht verlor, musste sich für einmal mit dem 2. Platz begnügen. Sieglos blieb der Gisler/Pouletburg-Akteur an diesem Abend aber dennoch nicht. Das unmittelbar zuvor ausgetragene Crosscountry-Rennen gewann er überlegen vor seinem nachmaligen Bezwinger Patrick Tresch. Nadia Walker vom Athleticum-MTB-Team kam immerhin 15,2 Meter weit. Besser als sie waren lediglich zwei Herren und ein Junior.

Fast lauter Favoritensiege

Für die Radfahrer stand zum dritten Mal ein Kriterium auf dem Programm. Bei den Amateuren entschied Bernhard Furger, VMC Silenen, das Duell gegen seinen Vereinskollegen Ueli Kieliger knapp zu seinen Gunsten. Im Bezug auf den Gesamtsieg ist noch alles offen, wobei Ueli Kieliger mit der etwas besseren Ausgangslage in die beiden letzten Abendrennen steigen kann. Nicht mehr von der Spitze zu verdrängen ist Lukas Schelbert bei den Junioren. Der Fahrer von der GS Schumacher war bisher der einzige, der in dieser Kategorie Rennen bestritt.
Eine Klasse für sich ist heuer im Anfängerfeld der Erstfelder Marco Baumann. Ob Kriterium, Ausscheidungsfahren oder Kampf gegen die Uhr - stets hatte der 15-Jährige die Nase vorne. Ebenfalls noch ungeschlagen ist Linda Indergand. Die elfjährige Tochter des ehemaligen Spitzenrennfahrers Sepp Indergand stellt bei den Schülerinnen ab Jahrgang 1993 und jünger derzeit das Mass aller Dinge dar. Ungleich spannender geht es bei ihren gleichaltrigen Kollegen zu. Dort konnte nämlich Roman Gisler, VMC Silenen, dank seinem Sieg im Zeitfahren punktemässig zum bisherigen Leader Fabian Bucher, VMC Bürglen, aufschliessen. Bei den älteren Schülerinnen und Schülern (Jahrgänge 1990 bis 1992) befinden sich Karin Kieliger und Reto Indergand, beide VMC Silenen, nach wie vor auf dem besten Weg zum Gesamtsieg in ihrer Kategorie.

Supertechniker Christian Iten

Das infolge Abwesenheit des beinahe gesamten Race-Teams Uri quantitativ nur mässig besetzte Inlinerennen wurde erneut von Christian Iten dominiert. Gegen den Supertechniker vom Saab-Salomon-Team scheint derzeit kein Kraut gewachsen zu sein. Obwohl er ein Rennen weniger bestritten hat, schloss Christian Iten bis auf 3 Punkte zu Gesamtleader Beat Pürro vom
Team Salomon/BP auf. Bei den Damen liegen Michelle Dobler, Team Fila/Mentos, und die Erstfelderin Franziska Frei nach vier Rennen punktemässig gleichauf.

Urs Hanhart


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