ulissen des Museums bildeten die Höhepunkte des Tages.Schon 14 Jahre nach seiner Gründung konnte der Historische Verein Uri 1906 das Historische Museum Uri an der Gotthardstrasse einweihen, nachdem sich ein erstes Ausstellungsgebäude im Meierturm in Bürglen als zu klein erwiesen hatte. Seit 100 Jahren betreut der Historische Verein eine grosse Sammlung an Kunst- und Kulturgütern und stellt sie regelmässig im Historischen Museum aus.
Lebendige VergangenheitPräsident Stefan Fryberg konnte zur Eröffnung des Museumsfestes viele Interessierte begrüssen, unter anderen Landratspräsident Arthur Zwyssig, Bildungs- und Kulturdirektor Josef Arnold sowie aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder des Historischen Vereins. In seiner Ansprache wies Stefan Fryberg auf die visionäre Tat der Museumsgründer hin: «Heute wäre es wohl kaum mehr möglich, in so kurzer Zeit ein historisches Museum aufzubauen und zu er-
öffnen.»
Das Jubiläum wurde vom Trägerverein, der bis heute als privater Eigentümer den Unterhalt und die Pflege des Museums übernimmt, dazu genützt, der Urner Bevölkerung einen ganzen Tag lang den 100-jährigen Bau an der Gotthardstrasse zu öffnen. «Wir zeigen allen hier eine lebendige Vergangenheit. Das Museum hat spätestens nach dem An- und Umbau, der im Jahr 2000 abgeschlossen werden konnte, nichts Verstaubtes und Antiquiertes mehr», führte Stefan Fryberg aus.
Umfangreiches RahmenprogrammDas Museumsfest konnte während des ganzen Tages mit verschiedenen Attraktionen aufwarten. So erhielten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, mit dem legendären Oldtimer Marmon aus dem Jahr 1927, der sich im Besitz des Historischen Vereins befindet, eine kleine Rundfahrt zu machen. Museumskonservator Rolf Gisler-Jauch ermöglichte den Anwesenden auch den seltenen Blick hinter die Kulissen des Historischen Museums. In den «Katakomben» des Hauses befindet sich ein Grossteil der umfangreichen Sammlung wichtiger Kunst- und Kulturgüter des Historischen Vereins.
Rolf Gisler-Jauch wies sowohl auf die laufende Inventarisierung der Objekte als auch auf die platz- und schädlingsbedingten Konservierungsbestrebungen hin. Museumspädagoge Stefan Gisler stellte im Verlauf des Nachmittags das Historische Museum als Ort für Kinder vor.
Jubiläumskonzert und JubiläumsprojektEin eigentliches Jubiläumskonzert bestritten Lea Ziegler Tschalèr auf der hauseigenen Toggenburger Hausorgel und Christian Zgraggen auf der Bratsche. Neben Stücken aus dem 18. Jahrhundert, der Entstehungszeit der Hausorgel, kamen auch moderne Ragtimes zur Aufführung.
Nachdem im Jahr 2000 die Gestaltung des Vorplatzes des Historischen Museums aus finanziellen Gründen hatte zurückgestellt werden müssen, hat der Vorstand des Historischen Vereins dieses Vorhaben zu seinem Jubiläumsprojekt erkoren. «Die attraktive Gestaltung dieses Platzes soll auf das Museum hinweisen und zur Verschönerung von Altdorf beitragen», formulierte Stefan Fryberg zwei der Hauptziele der angestrebten Neugestaltung. Mit dem Oldtimer Marmon, der vor dem Museum zu stehen kommen soll, wird ein attraktiver Blickfang garantiert. Regierungsrat Josef Arnold brachte es in seiner Festrede auf den Punkt und fasste das Museumsfest zusammen: «Das Historische Museum Uri ist ein lebendiger Ort, an dem unsere eigene Geschichte gekonnt vermittelt wird. Dieses Museum lebt!»
Ralph Aschwanden