«Ich habe schon zweimal die Zehn getroffen»

Sportpass Uri. Die polysportive Woche bringt den Urner Schulkindern viele neue Erfahrungen. Ein Besuch beim Bogenschiesskurs in Altdorf.
06.10.2009
In Reih und Glied stehen die Kinder zu fünft nebeneinander, den Bogen angespannt. Sekundenbruchteile später flitzt der Pfeil ins Ziel, manchmal auch daneben. «Ui!» und «yeah!» lauten die spontanen Ausrufe nach einem erfolgreichen Schuss.

Das Bogenschiessen ist eine Trendsportart, zumindest was die Nachfrage beim Sportpass Uri, der vom 5. bis 9. Oktober durchgeführt wird, betrifft. Etwa 330 Schulkinder aus dem ganzen Kanton - das sind etwas mehr als in der letzten Ausgabe vor zwei Jahren - konnten sich aus einer riesigen Sportangebotspalette ein individuelles Programm zusammenstellen. So hat zum Beispiel der elfjährige Luca Zberg aus Erstfeld sich neben dem Bogenschiessen fürs Sportschiessen, Basketball, Golfen und Handball angemeldet.

Randsportarten im Trend

Gemäss Peter Sommer vom Amt für Sport Uri ist die Sportpass-Woche sehr gut angelaufen. Zwar habe man befürchtet, dass es aufgrund der Schweinegrippe möglicherweise Probleme geben könnte. Doch dies sei nicht der Fall. Auch die An- und Abmeldedisziplin der Kinder sei sehr gut, lobt er.

Die grösste Nachfrage gebe es bei Sportarten, deren Ausübung etwas mehr Aufwand bedeuten als beispielsweise «gewöhnliche» Ballsportarten. «Golf, Reiten, Sportschiessen oder Bogenschiessen sind die Renner», weiss Peter Sommer.

Schnelles Erfolgserlebnis

Der Bogenclub Uri ist beim Sportpass Uri praktisch seit den Anfängen dabei. Und immer schon war die Nachfrage bei den Kindern sehr gross. «Aus Platzgründen können pro Gruppe maximal zehn Kinder mitmachen», erklärt Walter Senn vom Leiterteam. Somit kommen in dieser Woche insgesamt 40 Kinder in den Genuss des Bogenschiessens. Für die Kinder ist der Schnuppertag sehr attraktiv. Es braucht nicht erst lange und breite theoretische Einführungen.

Nach einer kurzen Instruktion fliegen bereits die ersten Pfeile. Geschossen wird mit Blankbogen ohne Visier. Das bedeutet, dass alle Geräte in etwa die gleiche Hebelwirkung und die gleiche Symmetrie haben. Auch das Erfolgserlebnis ist sehr schnell da. Je kürzer der Abstand zum Ziel, umso einfacher ist es nämlich zu treffen. «Ich habe bereits zweimal die Zehn getroffen», erzählt Luca Zberg mit Stolz. Und das nach etwa zwölf Schüssen.

Mit grossem Eifer

Die 2 1/2 Stunden gehen rasch vorbei. Mit grossem Eifer schiessen die Kinder einen Pfeil nach dem anderen ins Ziel. Dazwischen fragen sie den Kursleiter Walter Senn und Poppie Hoeben Löcher in den Bauch. «Was kostet ein solcher Bogen? Wo kann man ihn kaufen? Warum, was, wie?» - und so weiter. Für den Bogenclub Uri ist dies beste Werbung. Aus diesem Grund nehmen sich die Verantwortlichen - bei jedem Kurs sind dies andere Personen - auch die Zeit, den Kindern eine spannende Einführung in diese Sportart zu geben. «Am Schluss müssen wir jeweils abbrechen, weil die Kinder am liebsten nicht aufhören würden», so Walter Senn.

Markus Arnold


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