Das Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht an der Mittelschule Uri vermittelt das ökonomische und rechtliche Grundlagenwissen breit gefächert - und vor allem lebensnah. Wer das Fach wählt, nimmt in der 5. und 6. Klasse teil am Projekt «YES». Die Abkürzung steht für die Non-Profit-Organisation Young Enterprise Switzerland. Im Rahmen von «YES» gründen und betreiben die Jugendlichen ein echtes Unternehmen. Sie entwickeln und verwirklichen eine Produktidee oder bieten eine Dienstleistung an. Ihr Produkt oder ihre Dienstleistung verkaufen sie sodann am Markt - mit Unterstützung von Wirtschaftspaten, Lehrkräften und Mitgliedern von «YES». Auf diese Weise lernen die jungen Menschen, wie die Geschäftswelt funktioniert und welche Rolle das Unternehmertum in der Gesellschaft spielt.
3000 Franken StartkapitalEin Beispiel für ein solches echtes Unternehmen ist die Firma case4you. Sie wurde Mitte Mai ins Leben gerufen. Teilhaber sind die sieben Mittelschüler Noah Schnüriger, Stefan Christen, Luca Musch, Ivan Zgraggen, Fabrizio Bätscher, Daniel Dittli und Pascal Schillig. Das Startkapital von 3000 Franken generierten sie mit dem Verkauf von Partizipationsscheinen im persönlichen Umfeld. Die Geschäftsidee: Produktion und Verkauf von hochwertigen, individuell bedruckbaren Schutzhüllen fürs iPhone. «Diese eignen sich perfekt für den privaten und auch für den Firmengebrauch», sagt Produktionschef Noah Schnüriger. «Mit selbst gewählten Motiven wird jedes iPhone einzigartig.»
Akquisition läuftDie Rohlinge haben die sieben Mittelschüler via Internet in China geordert, bedruckt werden sie bei Arnold Reklamen in Altdorf. Zwischen 20 und 30 Schutzhüllen hat case4you bisher abgesetzt, alle in Uri. «Da wir unsere Verkaufsanstrengungen erst mit dem Schulanfang gestartet haben, sind wir mit diesen Zahlen fürs erste ganz zufrieden», sagt Ivan Zgraggen, dem die Rolle des CEO zukommt.
Um den Absatz zu steigern, gehen die sieben Jugendlichen jetzt gezielt auf mögliche Kunden zu - vor allem auf Firmen und Vereine. «Diese können die Schutzhüllen den Angestellten respektive Mitgliedern abgeben oder sie zu Werbezwecken verschenken», sagt Ivan Zgraggen.
Mehr dazu in der Ausgabe vom 29. September.
Christian Mattli