Interview: Im Vordergrund steht der Sport

Am 31. Juli und 1. August führt der VMC Schattdorf die 15. nationalen Radrennen durch. Maketingchef Beat Zgraggen war bereits dreizehnmal als Strecken- und zweimal als Marketingchef bei dieser Rennveranstaltung mitverantwortlich. Das «Urner Wochenblatt» hat sich im Vorfeld des ...
26.07.2000
ses mit Beat Zgraggen unterhalten.

Welchen Stellenwert haben die nationalen Radrennen von Schattdorf für Sie?

Beat Zgraggen: «Dieser Anlass hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Dies vor allem deshalb, weil ich seit vielen Jahren im Radsport dabei bin. Der Kanton Uri hat verschiedentlich gute Radrennfahrer hervorgebracht. Dies motiviert mich immer wieder den Fahrerinnen und Fahrern in Schattdorf ein gutes Rennen zu bieten.»

Warum führt der VMC Schattdorf seit 15 Jahren solche Renner durch?

Beat Zgraggen:«Unser Clubname Veloclub Schattdorf' sagt es schon aus. Wir haben uns dem Radsport verschrieben und organisieren nicht etwa erst seit 15 Jahren solche Renner. Früher waren es kleinere Anlässe. Wir haben diese ausgebaut, so dass wir heute in der Lage sind, nationale Radrenntage durchzuführen. Wir wollen mit diesem Anlass den Radrennfahrerinnen und fahrern eine gute Startmöglichkeit bieten. Weiter ist es für den Verein auch finanziell ein gutes Standbein.»

Was hat Sie dazu bewogen, überhaupt in diesem OK mitzuwirken?

Beat Zgraggen: «Angefangen hat das Ganze mit meiner Tätikeit im Vorstand, durch die man automatisch im Organisationskomitee mitarbeiten musste. Weiter macht es mir Spass und Freude für den Radsport solche Anlässe organisieren zu dürfen.»

Welche Aufgaben fallen Ihnen im OK zu?

Beat Zgraggen: «In erster Linie bin ich für das ganze Marketing zuständig. Da gilt es frühzeitig mit der Planung anzufangen. Es ist wichtig festzuhalten, wer sich wo mit den Sponsoren, Gönnern und Radsportfreunden trifft. Bereits diese Koordination schafft eine gute Basis für die Durchführung des Anlasses. Im Weiteren gilt es das Programmheft zu gestalten und die Aufträge für die Erstellung rechzeitig zu erteilen.»

Ist es richtig, dass dieser Anlass über Sponsoring und Werbung finanziert wird?

Beat Zgraggen: «Ohne die grosse Unterstützung von Patronatsfirmen, Sponsoren und Gönnern wäre eine Durchführung eines solchen Anlasses nicht möglich, das stimmt grösstenteils. Dies bedingt natürlich auch einen entsprechenden Aufwand. Wir haben heute dank der einwandfreien Organisation, einen Hauptsponsor, fünf Patronatsfirmen, 170 Firmen und 50 Privatpersonen die uns unterstützen.»

Hat es der Radsport, mit gelegentlich negativen Schlagzeilen von Doping' schwierig, gute Unterstützung zu finden?

Beat Zgraggen: «In Schattdorf dürfen wir auf eine breite Unterstützung zählen. Bei den verschiedenen Verhandlungen mit den Sponsoren kommt dieses leidige Thema sicher immer wieder zur Sprache. Da wir aber mit diesen Rennen vielen Nachwuchsleuten eine gute Platform bieten und nicht unbedingt mit allen Mitteln die Spitzenfahrer verpflichten wollen, dürfen wir auf eine grosse Unterstützung zählen.»

Wie weit können Sie bei Ihrer schwierigen Arbeit auf die Unterstützung der OK-Mitglieder zählen?

Beat Zgraggen: «Ohne die ausgesprochen gute Zusammenarbeit im OK wäre es nicht möglich, die anfallenden Marketingaufgaben zur Zufriedenheit auszuführen. Es ist immer wichtig, dass die Leute am richtigen Ort anklopfen um die Werbung im Griff zu haben. Nur durch eine gute Planung und einen uneigennützigen Einsatz aller Beteiligten OK-Mitglieder ist es möglich, die notwendige Basis für einen erfolgreichen Anlass zu schaffen.»

Ist es überhaupt möglich, nahmhafte Fahrer nach Schattdorf zu holen, wenn man diesen nicht hohe Start- oder Preisgelder bezahlt?

Beat Zgraggen: «Das OK ist immer bestrebt, attraktive Fahrer am Start zu haben. Wir sind uns aber auch bewusst, dass die oberste Kategorie von Fahrern für Schattdorf nicht verpflichtet werden kann. Dies ist auch gut so, denn dadurch besteht auch für andere Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeit, im Rampenlicht zu stehen. Wir halten es in Schattdorf so, dass die vom SRB vorgeschriebenen Rangprämien ausgerichtet werden. Weitere Verpflichtungen müssen jährlich dem Budget angepasst sein.»
Sind die nationalen Strassenrennen von Schattdorf überhaupt noch ein Sportereignis oder geht es vielmehr um eine Einnahmequelle für den Veranstalter?

Beat Zgraggen: «Ich möchte klar hervorstreichen, dass diese Radrennen durchaus als Sportereignis zu sehen sind. Sollte es anders sein, müssten wir andere Termine für die Durchfürhung finden. Zudem wollen wir qualitiativ gute Fahrer am Start haben, und das zeichnet diesen Anlass auch aus. Dass der Veranstalter nach vielen geleisteten Frondienststunden zahlreicher Helfer etwas in der Kasse haben möchte, versteht sich wohl von selber.»

Wer kann in erster Linie vom Reingewinn dieses Anlasses profitieren?

Beat Zgraggen: «Uns ist es wichtig, dass viele gute Rennfahrer Unterstützung bekommen. Dies nicht als Einzelfahrer, sondern auch in Gruppen. Dazu dürfte der VMC Schattdorf den richtigen Weg beschritten haben. So werden zum Beispiel in der IG Traxel, und im Team Gisler Motos / Pouletburg Attinghausen, einige talentierte Fahrer bestens gefördert und auch unterstützt.»

Was liegt Ihnen an diesem Anlass besonders am Herzen?

Beat Zgraggen: «Mir ist es sehr wichtig, dass wir diese Rennen für Fahrer, Betreuer und Fans wieder optimal organisieren können. Das die Sportlerinnen und Sportler auf gesicherten Strassen (da sind wir auf die Unterstützung der Kantonspolizei, der Verkehrskadetten und vieler freiwilliger Helfer angewiesen) ihr Rennen fahren können. Ich hoffe, dass wir mit einem sportlich guten Anlass für den Radsport, für Schattdorf und für den Kanton Uri nach aussen beste Werbung machen können. In diesem Sinne möchte ich auch allen danken, die in irgend einer Weise mithelfen, diesen für den schweizerischen Radsport wichtigen Anlass aufrecht zu erhalten.

Besten Dank für das Gespräch!

Ruedy Arnold


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