ergangenen Mittwochabend, 23. März, auf dem «Feldli» waren ideal.Was Jasmin Widmer auf die Leichtathletikbahn zauberte, war wirklich sehenswert. Gleich nach dem Startschuss setzte sie sich resolut an die Spitze des gut besetzten Läuferinnenfeldes. Die angeschlagene Pace war derart horrend, dass ihr bereits nach wenigen hundert Metern keine Konkurrentin mehr folgen konnte. Auch im weiteren Verlauf des Rennens liess Jasmin Widmer keinerlei Schwäche erkennen - eher im Gegenteil: Die elegant wie eine Gazelle über die Kunststoffbahn huschende 17-jährige Erstfelderin zog ihr Ding souverän durch. Lohn für diesen ebenso mutigen wie eindrücklichen Sturmlauf war ein neuer Bahnrekord. Die alte 1000-m-Bestzeit vermochte das Mittelstreckentalent von LA TV Erstfeld um rund 2 Sekunden auf 3.08.90 zu senken. Im nationalen Vergleich ist diese Marke recht hoch einzustufen, zumal sie ohne Unterstützung durch eine «Häsin» erzielt wurde. Zudem gilt es zu bedenken, dass die eigentliche Bahnsaison erst in rund zwei Monaten beginnt. Sibylle Gisler war mit rund 40 Metern Rückstand die Einzige, die Jasmin Widmer einigermassen an den Fersen bleiben konnte.
LA TV Erstfeld mit erdrückender DominanzDie LA TV Erstfeld verfügt derzeit über ein schier unerschöpfliches Reservoir an viel versprechenden Nachwuchsathletinnen. Insbesondere bei den Schülerinnen A scheint interne Konkurrenz für Jasmin Widmer heranzuwachsen. Vor allem Priska Auf der Maur und Belinda Tramonti sorgten mit Zeiten um 3.20 für Leistungen, die in dieser Altersklasse aufhorchen lassen. Ausser bei den Juniorinnen und den Schülerinnen C, wo die LCA-Akteurinnen Michèle Zgraggen und Lea Gisler triumphierten, beanspruchte die Urner Läuferinnenhochburg sämtliche Kategoriensiege bei den Mädchen für sich. Melanie Imhof und Lea Schuler unterstrichen mit ihren Erfolgen in den Kategorien weibliche Jugend B und Schülerinnen B die derzeitigen Kräfteverhältnisse.
Daniel Blättler eine Klasse für sichDas Rennen der Herren, für welches die beiden Lokalmatadoren Ivan Gisler und Manfred Jauch verletzungsbedingt Forfait erklären mussten, glich demjenigen der Damen. Auch hier gab es mit Daniel Blättler einen Hauptakteur, der alles in Grund und Boden lief. Allerdings war der Husarenritt des 23-jährigen Nidwaldners nicht ganz von gleicher Qualität wie derjenige von Jasmin Widmer, zumindest wenn man den Bahnrekord als Massstab nimmt. Rund 2,5 Sekunden lief der für einen Mittelstreckler recht kräftige Athlet an der im Vorjahr realisierten Bestmarke von 2.32.96 vorbei. Als bester Urner konnte sich Simon Hodler etablieren. Der 18-jährige Junior vom LC Altdorf erkämpfte sich hinter drei LA-Nidwalden-Akteuren in 2.46.26 den guten 4. Rang, unmittelbar gefolgt von Jugend-A-Sieger Janus Schelbert, der in für einen Mehrkämpfer beachtlichen 2.48.36 siegte. Für weitere Urner Kategoriensiege waren Philipp Gisler, Unterschächen, bei der männlichen Jugend B und Tim Marxen bei den Schülern C besorgt.
Insgesamt stahl das so genannt «schwache Geschlecht» dem vermeintlich starken eindeutig die Show. Praktisch durchs Band warteten die Mädchen und Schülerinnen mit vergleichsweise höher einzustufenden Leistungen auf als die Burschen und Schüler. Das gilt auch für die zahlenmässige Präsenz. Von den insgesamt rund 100 Sportlerinnen und Sportlern, die sich an diesem vom LC Altdorf organisierten Laufevent beteiligten, waren 60 Prozent weiblichen Geschlechts.
Urs Hanhart
