wird Sisikon umfahren.Noch in diesem Jahr könnte der Bundesrat das Generelle Projekt für den Axenstrasse-Neubau von Ingenbohl bis Sisikon Süd, das von den Kantonen Uri und Schwyz ausgearbeitet wurde, zur Genehmigung vorlegen. An der Medienkonferenz vom 13. Juni orientierten die Baudirektoren von Uri und Schwyz, Markus Züst und Lorenz Bösch, sowie die Kantonsingenieure Peter Püntener und Franz Gallati über den Projektstand und das weitere Vorgehen.
6 Millionen Franken Anteil für UriDer Ausbau der Axenstrasse geschieht in vier Etappen. Priorität geniesst die Entlastung der Gemeinde Sisikon vom Durchgangsverkehr mit einem Tunnelneubau zwischen Gumpisch und Ort. Die Gesamtlänge dieses Gegenverkehrstunnels beträgt 4440 Meter. Zugleich wird ein Sicherheitsstollen mit Querschlägen alle 300 Meter gebaut. Der Tunnelvortrieb erfolgt mittels Sprengung. Im Gebiet Dorni wird hierfür ein Erschliessungsstollen - und gleichzeitig Fluchtstollen - erstellt, von wo aus der Tunnel in beide Richtungen vorgetrieben wird. Das Ausbruchsmaterial wird per Schiff abtransportiert. Mit dem Bau, der rund sieben Jahre dauert, kann gemäss Planung im Jahr 2009 begonnen werden. Die Gesamtkosten dieser ersten Etappe betragen 450 Millionen Franken. Für den Kanton Uri fallen dabei - gemäss grober Schätzung durch Kantonsingenieur Peter Püntener - Kosten von rund 6 Millionen Franken an.
Umgestaltung der alten StrasseDie zweite Etappe sieht die Sanierung und die Umgestaltung der alten Axenstrasse zwischen Ort und Sisikon vor. Mit entsprechenden Massnahmen soll der Durchgangsverkehr auf die neue Axenstrasse verlagert werden. Auch dürfen keine schweren Nutzfahrzeuge - ausser Zubringer - mehr durch Sisikon fahren. Die alte Strasse soll somit attraktiv werden für Radfahrer, Fussgänger und den Individualverkehr (Tourismus und Freizeit). Die Dosierung soll unter anderem mit einer Lichtsignalanlage im Ort erfolgen. Ziel ist, dass maximal 4000 Fahrzeuge pro Tag die alte Strasse befahren.
Morschachertunnel als dritte EtappeIm Ort befindet sich die Schnittstelle zum neuen 2860 Meter langen Morschachertunnel zwischen Ort und Ingenbohl, der in einer dritten Phase ab zirka 2016 realisiert wird. An dieser Schnittstelle wird die Axenstrasse offen geführt und ein so genannter Betriebsanschluss erstellt, der in Ausnahmesituationen die Einspeisung des Verkehrs auf die alte Axenstrasse und umgekehrt ermöglicht. Die Bauzeit der dritten Etappe beträgt voraussichtlich sechs Jahre. Es wird mit Kosten von 250 Millionen Franken gerechnet. Der Schwyzer Regierungsrat hat im Gebiet Felderboden eine Koordination von Neat und Nationalstrasse geschaffen. Durch eine parallele Planung sollen künftig Sachzwänge vermieden
werden.
In der vierten Etappe schliesslich wird der Mositunnel in Stand gestellt sowie die alte Axenstrasse zwischen Brunnen und Ort saniert und umgestaltet. Bei optimalem Verlauf dürfte das ganze Projekt etwa im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Markus Arnold