Jetzt ist eine wichtige Lücke geschlossen

Mit einem Behördenapéro ist die Raiffeisenbank-Geschäftsstelle Andermatt eröffnet worden. Damit wird die Standortattraktivität des Urserentales aufgewertet.
13.06.2008
Rolf Infanger, Vorsitzender der Raiffeisenbankleitung im Urner Oberland, hiess die Gäste willkommen. Verwaltungsratspräsident Damian Imhof stellte die neue Geschäftsstelle vor. Andermatt habe man seit Jahren im Blickfeld gehabt, umso grösser sei jetzt die Freude, hier eine Zweigstelle eröffnen zu können. Damit wolle man der bestehenden und potenziellen Kundschaft einen erhöhten Service bieten und gleichzeitig einen Beitrag zur Förderung der Wirtschaftsentwicklung leisten. «Unser Ziel ist klar: Wir wollen als genossenschaftlich organisierte, moderne Bank langfristiges und nachhaltiges Wachstum mit guten Ertragsergebnissen erzielen. Als Kompromiss zur Eröffnung von Andermatt haben wir uns entschieden, die Geschäftsstelle Realp auf Ende diesen Jahres zu schliessen. Ich bin aber überzeugt, dass die Kundschaft den erweiterten Service schnell als Vorteil erachten wird», sagte Damian Imhof. Mit der Konzentration der Geschäftstätigkeit im Urserental auf Andermatt erhöht Raiffeisen das Angebot qualitativ und quantitativ für die ganze Region: bessere Dienstleis­tungen, längere Öffnungszeiten sowie professionelle und persönliche Beratung. Mit dem Konzept der offenen Bankschalter will man die Nähe zur Kundschaft zeigen. Geschäftsstellenleiter Renato Zanolari und sein Mitarbeiterteam sind bereit, sämtliche Bankgeschäfte schnell und unkompliziert zu erledigen.

Einjährige Bauzeit

2005 wurde das baufällige Gebäude des ehemaligen Hotels Löwen und des Dancing Downhill erworben. Noch im gleichen Jahr erfolgte in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton die Planung. Im Herbst 2006 begannen die Abbrucharbeiten, wobei das älteste Wandbild Urserens gefunden wurde, wie Architekt Michael Thalmann erklärte. Ein Jahr später konnte mit dem Bau des neuen Gebäudes begonnen werden. Die Überbauung Löwen schliesst eine Lücke im sensiblen Ortsbild und schaffte einen Übergang von neuzeitlichen Einzelbauten zur historischen Zeilenstruktur. Die zwei getrennten Gebäude zeigen ihr markantes Fassadengesicht auf den Schlüsselplatz hinaus. Die Bankräume selber werden einerseits von einer Natursteinwand aus Gneis dominiert, die restlichen Wände sind entweder weiss verputzt, in Glas oder Holz gefasst. Neutral gehalten sind hingegen die Decke und der Boden. Die Bedienungsmöbel wiederum wurden aus Birkenholz eingefasst. Die diskreten Beratungsbüros werden durch halbtransparente Glaswände vom übrigen Geschäftsraum getrennt. Seine Ausführungen schloss Michael Thalmann mit der symbolischen Schlüsselübergabe. Dazu griff er nicht etwa nach dem überdimensionalen silbernen Schlüssel, sondern nach einer Rauchquarzgruppe.

Gefühl der Sicherheit wahren

Grosse Freude zeigte auch Landratspräsidentin Annalise Russi zur neuen Investition und den geschaffenen Arbeitsplätzen in Andermatt. Was im 19. Jahrhundert als Schutz der ländlichen Bevölkerung und des Kleingewerbes vor Wucher und Ausbeutung begonnen hatte, sei längst eine Erfolgsgeschichte geworden. Raiffeisen stehe für langfristiges Denken, für Investitionen in der Region, für Engagement im lokalen Gewerbe. Mit Nachhaltigkeit zu wirtschaften, sei bei Raiffeisen schon lange ein Begriff, der nicht nur im ökonomischen, sondern auch im ökologischen und sozialen Kontext verfolgt werde. «Ich wünsche mir und allen gegenwärtigen und zukünftigen Kundinnen und Kunden, dass Raiff­eisen den Prinzipien treu bleibt, sich konsequent und engagiert weiterhin für Partizipation, Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Solidarität einsetzt.» Indem bei Raiffeisen der Mensch im Mittelpunkt stehe, sollte dies garantieren, dass auch in Zukunft von Menschen für Menschen gedacht und gearbeitet werde. Damit würden Gefühle von Sicherheit und Vertrauen vermittelt, die bei Geld einen noch grösseren Stellenwert einnehmen. «Wie sich Raiffeisen Andermatt im Sawiris-Projekt engagieren will und behaupten kann, das wird die Zukunft zeigen», sagte Annalise Russi, und sie wünschte gutes Gedeihen.

Einst ein Kassier in der Mönchskutte

Pfarrer Marzell Camenzind trat bewusst im Ordensgewand der Kapuziner auf, schliesslich habe schon der erste Kassier der Raiffeisen in Realp, der damalige Pater Roland, die Kundschaft in der Mönchskutte bedient. Feierlich stellte er dann die Bankräumlichkeiten unter den Schutz des Allerhöchsten. Danach konnten die Gäste die Geschäftsstelle näher in Augenschein nehmen und den Apéro geniessen.

Georg Gamma


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