Jubiläum des SC Susten Meien

die spektakuläre «Hinnä-Firä-Abfahrt» zur Austragung. Der öffentliche Festakt ging am Abend im Mehrzweckgebäude Meien über die Bühne.

Man schrieb das Kriegsjahr 1941, als sich fünf begeisterte Skifahrer - Alfred Baumann, Eugen Baumann, Hermann Baumann, alle wohnhaft in Meien, Friedrich Baumann, Wassen und Christian Gamma, Altdorf, - zum Ziel setzten, einen eigenen Skiclub ins Leben zu rufen. Sie wollten den Skisport im Bergdorf fördern. Jedes Jahr waren zwei Skirennen - der Riesenslalom von der Witi nach Holdern und ein Abfahrtsrennen - angesagt. Die legendäre Abfahrt «Hinnä-Firä» begann auf der Alp Hinterfeld und folgte dem alten Saumweg bis zur Post in Meien. Die ganze Strecke betrug 5 Kilometer. Die alten Holzskier und «Fassdufeli» wurden noch mit einfachem Kerzen- oder Bienenwachs gewachst. Das anspruchsvolle Rennen erfreute sich einer grossen Nachfrage. Oft beteiligten sich rund 35 wagemutige Herren und notabene auch Damen am sportlichen Anlass. Anfänglich betrug das Startgeld noch 50 Rappen. Dem Sieger winkte 1 Franken Preisgeld. In manchen Jahren wurden die schnellsten Fahrer auch mit einem materiellen Geschenk geehrt.

Bewegte Vergangenheit

Das heutige Ehrenmitglied Raimund Baumann kann sich noch gut an die längst vergangenen Tage des SC Susten Meien erinnern. Nächstes Jahr darf er auf 50 Jahre aktive Mitgliedschaft zurückblicken. Zu Beginn habe der damalige Lehrer Josef Regli sowohl das Amt des Präsidenten als auch die Aufgaben des Sekretärs und des Säckelmeisters versehen. Ende der Fünfzigerjahre wurde Raimund Baumann mit dem Amt des Kassiers beauftragt. Bei der Übernahme habe der Kassabestand 3 Franken betragen. Mit Haussammlungen versuchte man, den finanziellen Engpass zu beheben. Trotz grosser Spendefreudigkeit der Einwohner sei damals ein Beitritt zum schweizerischen Skiclub nicht möglich gewesen, weiss Raimund Baumann zu berichten.

1971 zählte die Skiklub-Familie knapp 90 Mitglieder. In den Siebzigerjahren wurde ein Kobinationsrennen mit Riesenslalom und Langlauf durchgeführt. Das Jahr 1988 hatte es in sich. Im Meiental hielt der Winter erst am 20. Januar Einzug. Dafür waren in den nachfolgenden Wochen ergiebige Schneefälle zu verzeichnen. Die Skirennen mussten in diesem Jahr neunmal verschoben werden. Aus diesem Grund wurde im 1988/89 das zweite Klubrennen erstmals auf dem Winterhorn ob Hospental ausgetragen.

«Hinnä-Firä-Rännä» - Höhepunkt des Vereinsjahres

Aus Anlass des 60-Jahr-Jubiläums wollte heuer die Vereinsführung das «Hinnä-Firä-Rännä» wieder einmal auf der Originalstrecke durchführen. Der Schneemangel machte diesem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung. Deshalb wurde das Rennen schliesslich auf die neue Sustenstrasse verlegt. 52 Teilnehmende liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen, die insgesamt 4 Kilometer lange Abfahrt von der Galerie Oberplatti bis Färnigen zu bestreiten. Dank des Einsatzes von Rennchef Mario Schmid und seinem Helferstab stand eine hervorragend präparierte Rennpiste zur Verfügung. Die Damen mussten nur eine Teilstrecke befahren. Wer mit einem Podestplatz liebäugelte, musste das richtige Material haben und in einer guten Verfassung sein. Stürze waren glücklicherweise keine zu verzeichnen.

Gemütlicher Festakt

Das Absenden bildete einen Teil der eigentlichen Jubiläumsfeier, die am Abend im Mehrzweckgebäude Meien stattfand. Vereinspräsident Armin Baumann konnte rund 130 Mitglieder und Gäste begrüssen. Nach dem gemeinsamen Nachtessen gab der Präsident einen kurzen Abriss über die bewegte Vergangenheit des SC Susten Meien. Nach der interessanten Geschichtslektion wechselte Armin Baumann wieder in die Gegenwart. Heute zähle der Verein 140 Mitglieder. Im Jahresprogramm bilden jeweils die Abfahrt, der Riesenslalom, das Sie-und-Er-Rennen und das Kinderskirennen den Schwerpunkt. Er dankte denn auch allen, die den SC Susten Meien in irgendeiner Weise unterstützen. Mit dem 60-Jahr-Jubiläum wolle der Skiclub einen Meilenstein setzen. In einer humorvollen Show stellte Robi Kalbermatter den neuen Vereinspullover vor. Auf die Feierlichkeiten hin wurden auch neue Torflaggen angeschafft. Als Sponsoren konnten das Sportgeschäft Bruno Epp, die Transportfirma Peter und Ruedi Mattli, die Bauunternehmung Kalbermatter und die Mobiliar-Versicherungen gewonnen werden.

Absenden und gemütlicher Teil

Dann war die Zeit reif für die Rangverkündigung des Abfahrtsrennens. Markus Baumann, Erstfeld, erreichte die Bestzeit aller Herren und durfte sich als Tagessieger feiern lassen. Bei den Damen gewann Michaela Baumann, Göschenen den Wanderpokal. In gekonnter Weise sorgte das Duo Break Hearts für die musikalische Untermalung des Jubiläums. Das Tanzbein wurde wacker geschwungen, und auch die Saaltombola sorgte für zufriedene Gesichter. Natürlich durfte der Barbetrieb nicht fehlen, der bis in die frühen Morgenstunden einen regen Zulauf verzeichnen konnte.

Georg Gamma