«Die Mütze hatte er immer schräg auf dem Kopf - es war einfach sein Markenzeichen.» Die Rede ist vom ehemaligen Feldmusik-Soloklarinettisten Mario Vassalli. Zu einem Jubiläumskonzert gehört selbstverständlich ein Rückblick auf die vergangene Zeit. Die Feldmusik Altdorf beschränkte sich bei ihrem Auftritt vor dem gut besetzten Saal des Theater(uri) dabei vor allem auf zwei Personen - Emil Schmid, der die Femu während 43 Jahren leitete, und den erwähnten Mario Vassalli, der aus der Geschichte der Femu nicht wegzudenken wäre. Eine von Corinne Burkart gestaltete Ausstellung zur Geschichte der Femu im Foyer erzählte alles Weitere, sodass sich das Korps auf den musikalischen Rückblick beschränken konnte.
Breites musikalisches SpektrumMit der «Romantischen Ouvertüre in B-Dur» von Stephan Jäggi eröffnete die Femu ihr Jubiläumskonzert mit einem lange nicht mehr gehörten Blasmusikklassiker. Das sehr gut gespielte Stück eines der bekanntesten Schweizer Komponisten stand am Anfang der musikalischen Werkschau des Altdorfer Blasorchesters, in der die Höhepunkte der letzten Jahre nochmals zur Aufführung gelangten. Mit der Ouvertüre zur Oper Norma von Vincenzo Bellini blieb die Femu nochmals der eher klassischen Blasmusik verpflichtet. Schon mit dem nächsten Stück «Le Cortège du Roi Renaud» des Schweizer Komponisten und Dirigenten Franco Cesarini sollte sich aber die Vielseitigkeit des Blasorchesters unter der Leitung von Markus Amgwerd zeigen. Fünf kurze Sätze, unterschiedliche Rhythmen und Tempi, schräge Töne (die aber stimmten) - die Femu zeigte ihr Können und ihre Flexibilität. Das Stück hatte der Altdorfer Musikverein am Kantonalen Musikfest in Unterschächen im Jahr 2000 zum ersten Mal aufgeführt.
Musical als HöhepunktUnbestrittener Höhepunkt des Konzertes war sicher das symphonische Porträt zum Musical «Miss Saigon» - ein Arrangement von Johan de Meij. In diesem Stück zeigte die Femu auf, welche grossen Stärken das Korps hat. Mit viel Intensität, einem wunderbaren Klang und der nötigen Leidenschaft spielten die Musikerinnen und Musiker und liessen dabei keine Wünsche offen.
Natürlich durfte auch der Lieblingskomponist der Feldmusik Altdorf - Alfred Reed - am Konzert nicht fehlen. Mit dem Stück «Curtain Up!» oder zu Deutsch «Vorhang auf!» war das passende Werk zur Eröffnung des zweiten Teils gefunden. Markus Arnold führte gekonnt und humorvoll durch den Abend.
Ralph Aschwanden