Im Hinblick auf die kommende Abstimmung vom 7. März über die massvolle Anpassung des BVG-Mindestumwandlungssatzes von 6,8 auf 6,4 Prozent haben die Urner Jungparteien der SVP, FDP und CVP ein überparteiliches Ja-Komitee gegründet. Unter dem Präsidium von Nicole Cathry, JFDP, und den CO-Präsidenten Alois Arnold, JSVP, Pascal Arnold, JFDP und Flavio Gisler, JCVP, setzen sich die Jungparteien für eine sichere Rente für alle ein.
Von der Realität überholt
Das Jahr der Einführung der obligatorischen zweiten Säule der Altersvorsorge bezeichnen die Jungparteien in ihrer Medienmitteilung als «einen historischen Moment». Doch seit 1985 habe sich einiges geändert. Der damals festgelegte Umwandlungssatz von 7,2 Prozent sei längst von der Realität überholt worden. Deshalb sei 2003 beschlossen worden, den Mindestumwandlungssatz bis ins Jahr 2014 auf 6,8 Prozent anzupassen. «Leider hat sich herausgestellt, dass dieser Satz für die langfristige Sicherung unserer Renten immer noch zu hoch ist», wird in der Mitteilung festgehalten. Die Lebenserwartung habe sich in dieser Zeit um mehr als drei Jahre gesteigert. Und diese Tendenz werde sich in den kommenden fünf Jahren fortsetzen und um weitere zwei Jahre erhöhen, geben sich die Komiteemitglieder überzeugt. «Dies wird dazu führen, dass wir mit dem aktuellen Umwandlungssatz das ersparte Altersguthaben vorzeitig aufgebraucht haben.» Die junge Politikerin und die jungen Politiker warnen vor dem «vorzeitigen Aufbrauchen des Vorsorgevermögens und dem Loch in der Pensionskasse», das von den Erwerbstätigen gestopft werden müsse.
Niemandem wird etwas geklaut
Damit die Altersvorsorge nicht in ein Rentenloch falle, müsse der Umwandlungssatz «moderat» auf 6,4 Prozent gesenkt werden. «Nur so bleiben die Renten auch für die zukünftige Generation gesichert, was für alle Generationen eine faire Lösung ist.» Dass die Jungen die Zeche eines Neins bezahlen müssten, sei «unfair».
Bereits heute bleiben jährliche Rentenverpflichtungen von 600 Millionen Franken ungedeckt. Die Gegner der Vorlage, Gewerkschaften und linke Parteien sprechen von «Rentenklau», doch Fakt sei, dass «niemandem etwas geklaut wird», bekräftigt das Komitee weiter. Da das individuell angesparte Kapital für die ganze Zeit des Ruhestands reichen müsse, sei eine Anpassung des Umwandlungssatzes nötig. «Bleibt der Umwandlungssatz zu hoch, werden die Finanzierungslöcher immer grösser. Zusätzliche Beiträge, sprich weitere Lohnabzüge wären die Folge. Diese zusätzlichen Abzüge kämen aber nicht der eigenen Rente zugute, sondern müssten Rentenlöcher stopfen», erwarten die Jungparteien als Folge eines Neins.