Kämpfen für den Berufsstand

25 junge Damen und Herren, darunter drei Urnerinnen und neun Urner, haben ihre Ausbildung zur Landwirtin respektive zum Landwirt erfolgreich hinter sich gebracht. An der Diplomprüfung vom 23. März durften sie die verdienten Fähigkeitszeugnisse entgegennehmen. Josef Truttmann, Präsident des ...
24.03.2006
Bauernverbandes Uri, ermunterte die neu Diplomierten, sich auf politischer Ebene für ihren Berufsstand einzusetzen.

Die frisch diplomierten Landwirtinnen und Landwirte hatten in den vergangenen eineinhalb Jahren ein strenges Programm zu bewältigen, standen doch in den beiden Winterkursen 2004/05 und 2005/06 nicht weniger als 1200 Lektionen auf dem Programm. Aufgelockert respektive ergänzt wurde der theoretische und praktische Unterricht mit einem interessanten Exkursionsprogramm.

An der Lehrabschlussprüfung mussten die Kandidatinnen und Kandidaten ihr Fachwissen in den meisten Fächern mündlich unter Beweis stellen. Schriftlich geprüft wurden Buchhaltung, Allgemeinbildung und Fütterungslehre.

100-prozentige Erfolgsquote

Die drei Kandidatinnen und 22 Kandidaten, die sich der Lehrabschlussprüfung stellten, vermochten die Mindestanforderungen zur Erlangung des eidgenössischen Fähigkeitsausweises allesamt zu erfüllen. Entsprechend gross war denn auch die Erleichterung, als Schuldirektor Josef Bissig diese erfreuliche Nachricht verkündete. Klassenbester mit der absoluten Spitzennote 5,74 war Markus Hollenstein aus dem sankt-gallischen Mühlrüti, gefolgt von Theo Kempf, Bürglen (5,60), Ueli Achermann, Dallenwil (5,41), Christine Casanova, Flüelen (5,38), Madlen Arnold, Altdorf (5,36), und Adolf Odermatt, Büren (5,34). Dieses Sextett wurde an der Schlussfeier mit attraktiven Anerkennungspreisen beschenkt, wobei der Klassenbeste eine vom Bauernverband Uri gestiftete Kuhschelle entgegennehmen durfte. Mit dem Klassenschnitt von 4,98 zeigte sich der Schuldirektor übrigens ganz zufrieden, lag dieser doch in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Aufruf zu politischem Engagement

Josef Truttmann, Präsident Bauernverband Uri, gratulierte den Diplomandinnen und Diplomanden zur Bereitschaft, die Herausforderung zur selbstständigen Gestaltung der Zukunft anzunehmen. Er ermunterte sie, das Ganze initiativ und innovativ anzugehen, dabei aber stets umsichtig zu bleiben. Ein zentrales Anliegen ist für Josef Truttmann, dass sich die Jungbäuerinnen und Jungbauern mit der Landwirtschaftspolitik auseinander setzen, sich in möglichst grosser Zahl engagieren und bei der Gestaltung der Zukunft aktiv mitwirken, beispielsweise durch Einsitznahme in den entsprechenden Gremien. «Es ist wichtig, für unseren Berufsstand zu kämpfen und unser Wissen im Volk zu verbreiten», so Josef Truttmann überzeugt.

Resignation fehl am Platz

Landammann Josef Arnold wies darauf hin, dass jede Woche in der Schweiz rund 30 Bauernfamilien das Handtuch werfen müssen. Trotz immer härter werdenden Rahmenbedingungen hält der Bildungs- und Kulturdirektor Resignation aber für die falsche Reaktion, denn die Landwirtschaft habe auch künftig ganz wichtige Aufgaben zu erfüllen, namentlich das Produzieren von gesunden Nahrungsmitteln, die Sicherstellung der Versorgungssicherheit und insbesondere der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen in den Berggebieten.
«Das Produkt muss stimmen. Man muss sich etwas einfallen lassen», diese zwei Aussagen eines Bündner Bauern aus einem kürzlich ausgestrahlten Dokumentarfilm über die Entwicklung in der schweizerischen Landwirtschaft gab Josef Arnold den Jungbäuerinnen und Jungbauern mit auf den Weg. Neue Entwicklungen würden auch in Zukunft nicht vor den Höfen Halt machen. Der Dienstleistungsbereich werde weiter an Bedeutung gewinnen, auch in der Landwirtschaft. Deshalb seien neue Ideen mehr denn je gefragt. In ihrer soeben abgeschlossenen Ausbildung hätten die Jungbäuerinnen und Jungbauern das nötige Rüstzeug erhalten, um im schwierigen Umfeld bestehen zu können. Nun seien sie gefordert, das Ganze anzuwenden und umzusetzen.

Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen

Severin Achermann, Büren, Ueli Achermann, Dallenwil, Adrian Arnold, Schattdorf, Daniel Arnold, Spiringen, Madlen Arnold, Altdorf, Monika Arnold, Bürglen, Thomas Arnold, Unterschächen, Guido Bisig, Willerzell, Robert Bissig, Unterschächen, Christine Casanova, Flüelen, Richard Dober, Küssnacht, Peter Fischlin, Seelisberg, Peter Gätzi, Appenzell, Markus Gisler, Bürglen, Markus Hollenstein, Mühlrüti, Theo Kempf, Bürglen, Roger Lacher, Willerzell, Adrian Lussmann, Intschi, Adolf Odermatt, Büren, Michael Ott, Sattel, Markus Pfyl, Schindellegi, Pascal Reichlin, Steinerberg, René Schuler, Arth, Josef Steiner, Lauerz, und Christian Ziegler, Bauen.

Urs Hanhart


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