Klare Schützen-Worte zum Regierungsentscheid

Zur 133. DV des Kantonalschützenvereins Uri konnte Kantonalpräsident Gusti Spirig am 17. März 167 Delegierte und Gäste in der Turnhalle Seelisberg begrüssen. Neu nehmen Gabriela Russi, Andermatt, und Adrian Arnold, Altdorf, Einsitz im Vorstand. Hauptthema bildete das endgültige Nein des ...
20.03.2001
ierungsrates zu einer Kreisschiessanlage im Bodenwald in Attinghausen.

Präsident Gusti Spirig freute sich sichtlich, unter vielen Gästen auch Zentralpräsident Peter Schmid zusammen mit ZK-Mitglied Othmar Casutt, Regierungsrat Peter Mattli, Landratspräsident Caspar Walker und Kreiskommandant Adelbert Gisler begrüssen zu können. Die Jahresrechnung schloss trotz grossen Anstrengungen des Vorstandes und des Kassiers mit einer Vermögensverminderung von 15'970 Franken ab. Das Vermögen des Verbandes schmolz somit auf 64'903 Franken. Max Herger, Bürglen ersetzt das abtretende Mitglied Josef Kempf, Niederhasli, in der Kontrollstelle. Einstimmig wurde ein Rückkommensantrag des Vorstandes, die DV auch künftig am Nachmittag abzuhalten, angenommen.

Sportliche Erfolge national und international

Im Jahresrückblick des Präsidenten wurden die wichtigsten sportlichen Erfolge in Erinnerung gerufen. Beat Stadler, nach wie vor ein Vorbild für die ganze Urner Schützenfamilie, war an internationalen Einsätzen erneut mehrmals bester Schütze im Schweizer Team. Für viele war das eidgenössische Schützenfest in Bière Saisonhöhepunkt. An diesem Grossanlass mit rund 60 000 Schützinnen und Schützen haben auch 349 Urner Schützen aus 17 Sektionen teilgenommen. Besonders stolz war Gusti Spirig, dass mit Christoph Bissig, Isenthal, ein Urner den Sieg im Juniorenstich realisierte. Mit dem Pistolenclub Altdorf holten erstmals Urner Schützen den Sieg und damit den Schweizermeistertitel in der Sektionsmeisterschaft. Mit Bürglen und erstmals Attinghausen haben wiederum zwei Urner Sturmgewehrgruppen den Final in Olten erreicht. Während Bürglen vom Pech verfolgt wurde, überzeugte Attinghausen und verpasste am Schluss nur hauchdünn eine Medaille. Den Luftgewehrschützen gratulierte er zum erneuten Ligaerhalt (NLA), und den Matchschützen wünschte Gusti Spirig ähnliche Erfolge wie am Freundschaftsmatch Nous,Waadt.

Kritik an die Regierung

Harte Kritik formulierte der scheidende Präsident der kantonalen Schiesskommission zum Regierungsratsbeschluss vom 13. März. Bekanntlich hatte der Regierungsrat beschlossen, die Festlegung des Gebietes Bodenwald in Attinghausen als Standort einer Kreisschiessanlage im Richtplan aufzuheben. Somit eliminiere die Urner Regierung den letzten möglichen Standort einer Kreisschiessanlage gleich selber. «Mit diesem Entscheid von Siegern zu reden ist sicher falsch. Mit diesem Entscheid gibt es nur Verlierer», argumentierte Rinaldo Deplazes. «Mit diesem für uns Schützen unverständlichen Entscheid ist die dringend notwendige regionale Schiessanlage in weite Ferne gerückt». Hart trifft es vor allem die Gemeinden Schattdorf, Bürglen und Altdorf, die ihre Anlagen aus lärmtechnischen Gründen nicht sanieren können. Die Schiessanlagen Altdorf und Erstfeld sind bereits geschlossen worden, und bis am 31. März 2002 müssen auch Bürglen und Schattdorf ihre Anlagen schliessen. Zusammenrücken ist gefragt.

Für viele Schützen hat der Regierungsrat ein Eigengoal geschossen, denn wenn die Schützen der Sektionen, die ihre Anlagen nicht mehr sanieren können, auf Anlagen, die selbst bereits drastisch eingeschränkt wurden, verteilt werden, dann wächst der Widerstand gegen den Schiesslärm erst recht. Mit der Gemeinschaftsanlage könnten im Unterland gleich mehrere Schiessanlagen auf einmal ersetzt werden. Die Urner Regierung beugte sich nun der Opposition aus Attinghausen, ging den Weg des geringsten Widerstandes und somit ist eine oberirdische Gemeinschaftsanlage im Kanton Uri gestorben. - In diesem Zusammenhang beschloss die Versammlung eine ausserordentliche Schützenratstagung auf Donnerstag, 5. April, 20.00 Uhr, im Hotel Hof, in Erstfeld, anzusetzten, um Sofortmassnahmen zu besprechen.

Rinaldo Deplazes zum 18. und letzten Mal

Der zurückgetretene Präsident der kantonalen Schiesskommission, Rinaldo Deplazes, gab zum 18. und letzten Mal Rechenschaft ab über das ausserdienstliche Schiesswesen. Die Zahl der Obligatorisch-Schützen sinkt nach der neuen «Arme XXI» im Kanton Uri wahrscheinlich erstmals unter 2'000 Schützen. Nach wie vor ist er aber von der Notwendigkeit der Bundesübungen überzeugt. Die kantonale Schiesskommission (SK) wurde auf sieben Mitglieder reduziert. Neu wird die Kommission von Oberstlt Werner Gisler, Flüelen, präsidiert. Mit Heidy Huser, Erstfeld, hat erstmals eine Frau in der SK Einsitz genommen.

Wahlen

Auf die DV hin hatten Noldi Furrer, Chef Feldschiessen, und Pistolenchef Peter Planzer ihre Demission eingereicht. Die Lücken konnten mit Gabriela Russi, PC Andermatt, und Adrian Arnold, SG Spiringen, optimal geschlossen werden. Gabriela Russi, die zweite Dame im Vorstand neben Sekretärin Alice Arnold, wird logischerweise Pistolenchefin, und Adrian Arnold wird als Matchchef die guten Verbindungen zum Matchverband aufrecht erhalten. Der bisherige Chef Matchwesen, Fredy Ramseier, übernimmt neu die Aufgabe als Chef Feldschiessen.

Drei gefreute Sachen ...

Auch wenn viele Probleme anstehen und der Widerstand gegen das Schiesswesen stets grösser wird, fand Peter Schmid drei gefreute Sachen. «Erstens ist es gelungen die negative Beteiligungskurve am Feldschiessen zu bewältigen, zweitens war das eidgenössische Schützenfest in Bière eine gute Sache ,und drittens machte Michel Ansermet mit seiner Silbermedaille an der Olympiade in Sidney willkommene Werbung für den Schweizer Schiesssport.» Der neue Verband, nach dem Zusammenschluss von SSV, SSSV und SASB, wird Schweizerischer Schiesssportverband heissen, und die Abkürzung SSV wird bleiben.

Abgabe von Auszeichnungen und Ehrungen

Christoph Bissig, Isenthal, siegte erstmals in der kantonalen Jungschützenmeisterschaft und sicherte sich damit die von der Sicherheitsdirektion gesponsorte Uhr. Mit seinen sensationellen Leistungen holte er sich als Jungschütze auch den Titel des kantonalen Meisterschützen der Kategorie B. Die anderen Meisterschützen heissen Adrian Arnold, SG Spiringen (Kategorie A), sowie Walter Gisler, PC Altdorf (Pistole 25 Meter), und Ruth Indergand, PS Erstfeld (Pistole 50 Meter). Die Verdienstmedaillen für langjährige Vorstandstätigkeit gingen an Jules Arnold, Rudolf Borer und Hermann Keller, alle PC Andermatt, Otto Walker, Militärschiessverein Urnerboden, und Franz Zurfluh, SG Sisikon, während an Max Aschwanden, SG Bauen, die Verdienstmedaille für langjährige Jungschützenleitertätigkeit abgegeben werden konnte.

Georg Epp


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