Klausen: Hans-Stuck-Gedenktafel enthüllt

Die Freunde der Klausenrennen trafen sich am vergangenen Wochenende bei prächtigem Wetter zu ihrem alljährlichen Stelldichein. Anlässlich der Generalversammlung vom Sonntag, 22. Juli, auf dem Urnerboden wurde Wolfgang Wöhner aus Illmenau in Deutschland zum Ehrenmitglied ernannt. Höhepunkt ...
24.07.2001
ber war die Gedenkfahrt zu Ehren der deutschen Rennfahrerlegende Hans Stuck zum Zielhaus am Klausenpass und die Enthüllung einer Gedenktafel.

Eröffnet wurden die Klausentage mit der traditionellen Sternfahrt. 54 Equipen fanden sich am Samstagvormittag im Sportzentrum Glarner Unterland in Näfels zum Start ein. Die Spanne der Fahrzeuge reichte von 1915 bis 1991, darunter auch sieben Veteranen-Lastwagen und Busse der Marken Scania, Saurer und FBW. Ein besonderes Schmuckstück war der vom Kategoriensieger Lastwagen, Jakob Meier aus Grüningen, gefahrene FBW Alpenwagen mit Baujahr 1964. Es handelte sich um ein ehemaliges Postauto. Der anspruchsvolle Parcours führte von Näfels via Niederurnen, Klöntal, Linthal, Tierfehd zum Ziel auf den Urnerboden. Insgesamt sieben Posten wurden auf Nebenstrassen angefahren. Kernstück der Prüfung waren Fragen, die im Bordbuch auf der Fahrt zwischen zwei Posten gelöst werden mussten.

Über 200 Oldies

Die Klausentage sind jeweils eine gute Gelegenheit für die stolzen Besitzerinnen und Besitzer eines Oldtimers, ihr «Prachtstück» einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Heuer konnten auf dem eigens beim Gasthaus Klausen eingerichteten Parkplatz über 200 dieser auf Hochglanz polierten Oldies bestaunt werden, darunter Veteranen der Marken Rolls-Royce, Porsche, Mercedes, VW, Citroen, Alfa Romeo und Fiat. Dank strahlendem Sonnenschein kamen die lebevoll gehegten und gepflegten Vehikel besonders gut zur Geltung.

Mitgliederzahl erhöht

Die 6. Generalversammlung des Vereins Freunde der Klausenrennen im Festzelt neben dem Oldtimer-Parkplatz konnte recht zügig abgewickelt werden. Präsident Ulrich Bühlmann, Volketswil, wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Wiedergewählt wurden auch die übrigen Vorstandsmitglieder. Neu als Revisoren amten Peter Menzi, Mitlödi, und Hansruedi Hess, Weesen. Die Rechnung konnte dank der grosszügigen Sponsorenuntersützung bei der Sternfahrt 2000 mit einem Mehrertrag von 2 300 Franken abgeschlossen werden. Dieser Überschuss kommt gemäss GV-Beschluss direkt den Mitgliedern zugute: Am Klausenrennen-Memorial 2002 werden sie in den Genuss von Vergünstigungen kommen. Im vergangenen Vereinsjahr konnte die Mitgliederzahl trotz einiger Austritte um zwölf auf 235 gesteigert werden. Der Antrag eines Vereinsmitglieds, die Sternfahrt und die GV künftig ausserhalb der Sommerferien abzuhalten, wurde nahezu einstimmig abgelehnt. Auch eine alternierende Lösung fand bei den Stimmberechtigten kein Gehör. Als nächsten Anlass wird der Verein am Sonntag, 26. August, eine Regelmässigkeitsprüfung vom Urnerboden zum Zielhaus organisieren. Die nächsten Klausentage mit Sternfahrt, Oldtimertreffen, GV, Gedenkausstellung und Gedenkfahrt werden am Wochenende des 20. und 21. Juli 2002 stattfinden. Möglicherweise wird im Sommer 2002 eine Sternfahrt in den Osten Deutschlands zu den Freunden des Gabelbachrennens durchgeführt. Höhepunkt und Abschluss der GV zugleich war die Ernennung von Wolfgang Wöhner zum Ehrenmitglied. Der ehemalige Rennfahrer aus Illmenau in Deutschland setzt sich seit Jahren für die Wiederbelebung von historischen Bergrennen ein.

Gedenktafel und Vernissage

Nach der GV wurde ins wenige hundert Meter unterhalb der Klausenpasshöhe gelegene Zielhaus disloziert. Dort enthüllte Ruedi Marti eine Gedenktafel zu Ehren der Rennfahrer-Legende Hans Stuck. Hans Stuck war einer der erfolgreichsten Piloten Deutschlands der Vorkriegszeit und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Er wurde am 27. Dezember 1900 in Freiburg im Breisgau geboren und verstarb am 9. Februar 1978 in Garmisch-Partenkirchen. Der Vater des bekannten Rennfahrers Hans-Joachim «Striezel» Stuck fuhr am Klausen zwischen 1927 und 1934 bei fünf Starts einen Sieg und mehrere 2. Plätze heraus. Gleich anschliessend wurde ebenfalls im Zielhaus die Ausstellung «Rennfahrerinnen am Klausenrennen bis 1934» eröffnet. Zusammengestellt wurde sie vom Altdorfer Ernst Marty und von Josef Herger-Kaufmann. Die Ausstellung porträtiert 30 Rennfahrerinnen, die den Mut aufbrachten, sich der Herausforderung auf einer der schwierigsten Berg-Rennstrecken überhaupt zu stellen. Auskünfte zu den Öffnungszeiten sind über Telefon 870 64 60 oder Fax 870 64 85 erhältlich.

Mit «sensationeller Neuheit»

Bernhard Brägger orientierte kurz über das dritte Klausenrennen-Memorial, das vom 19. bis 22. September 2002 über die Bühne gehen wird. Neu im Vergleich zu den vorherigen Auflagen ist die Ausdehnung auf vier Tage. Auf dem Urnerboden wird das Rennen auf einer Länge von 800 Metern neutralisiert. Im Bereich des Gasthaus Klausen wird ein Neustart erfolgen. Mit dieser Massnahme will man der Unfallgefahr entgegnen. Auf diesem Abschnitt donnerten die Boliden mit bis zu 190 «Sachen» durch. - Bernhard Brägger stellte eine «sensationelle Neuheit» im Bereich Rahmenprogramm in Aussicht. Die Katze wollte er aber noch nicht aus dem Sack lassen. Genaueres soll anlässlich der ersten grossen Pressekonferenz vom 21. September auf dem Klausen bekanntgegeben werden. Bislang sind laut Angaben von Bernhard Brägger bereits über 200 Anmeldungen eingegangen. Bei den Motorrädern sei man schon fast am Limit und bei den Autos hätten für gewisse Marken Wartelisten eingerichtet werden müssen.

Urs Hanhart


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