Unkundige Gäste sind geneigt zu fragen: «Bin ich oder das Hotel schräg?». Nun ja - schräg ist definitiv das Gebäude. Und darum ist es auch nicht ganz so unverständlich, wenn sich jemand das Bestellen einer Suppe zweimal überlegen will. Nicht weil die Suppe auf dem Klausenpass schlechter wäre als anderswo. Nein, ganz einfach aus Angst, dass einem die Suppe wegen der Schieflage heiss über die Hose läuft.
Schräg ist, wer Angst hat
Angst und bange wird es dem einen und der anderen auch beim Betrachten des schiefen Hotels nahe am Abhang. Doch wer Angst hat, liegt schief. Das Gebäude wurde vor zwei Jahren auf neue Fundamente gestellt und im Fels verankert. Ebenfalls im Fels verankert sind die zwei dicken Stahlseile, welche von aussen sichtbar das Gebäude vor dem Umfallen schützen. «Jedes Jahr werden die Risse im Gebäude registriert, und jedes Jahr sind sie unter der Grenze von 1 Millimeter», erklärt Markus Schuler, Verwaltungsrat der Klausenpass-Betriebe AG. Überwacht wird auch der Berghang. Auch der ist ziemlich steil und könnte rutschen. Aber selbst der Berg ist stabil.
Auch wirtschaftlich steht das über 100-jährige Hotel trotz regnerischem Sommer nicht in Schieflage. «Dank einem frühen Saisonstart kann der leichte Einbruch, wegen des schlechten Sommerwetters, gut verkraftet werden», erläutert Markus Schuler. Und ein schöner Herbst hat so manches wieder geradegebogen.
