Oberst im Generalstab Franz Nager übt ab dem neuen Jahr zwei Funktionen in Personalunion aus: Neben seiner Kommandotätigkeit beim «Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Armee» übernimmt er auf das neue Jahr zusätzlich auch das Waffenplatzkommando Andermatt. Dieses wurde seit 1999 von Oberst Martin Blaser geführt. Der ehemalige Kommandant schaut mit Wehmut zurück: «Ich gebe gerne zu, dass es keine grossen Überredungskünste gebraucht hätte, damit ich auch noch mein letztes Berufsjahr in Andermatt geblieben wäre.» Mit einem kritischen Blick auf die bevorstehenden Veränderungen, ist Martin Blaser aber heute nicht mehr unglücklich über den vorgezogenen Abgang: «Ich hoffe, dass der Waffenplatz und das Kompetenzzentrum nicht allzu sehr leiden unter dem Bau des für Andermatt so wichtigen Tourismusprojekts.»

Sein eigener Kunde

Durch das Doppelkommando ist nun Oberst Franz Nager gleichzeitig auch sein bester Kunde: «Sein» Gebirgsdienst-Kompetenzzentrum ist Hauptnutzer «seiner» jetzt neu hinzu gekommenen Waffenplatzinfrastruktur. 2007 belegte das Kompetenzzentrum mit zwei Rekrutenschulen und diversen Kursen den Waffenplatz Andermatt. Allein hier wurden 66 nationale und 29 in-
ternationale Ausbildungsveranstaltungen durchgeführt. Schweizweit leistete das Kompetenzzentrum weitere 66 Einsatzunterstützungen. Insgesamt sind am Kompetenzzentrum im vergangenen Jahr 40 000 Diensttage geleistet worden.

Hoher General

Besonders erwähnenswert empfand Franz Nager den Besuch eines deutschen Generalleutnants. «Das war sicher ein Höhepunkt im letzten Jahr - unser Zentrum wird nicht oft von so hohen Generälen besucht.» Weitere Höhepunkte waren ein internationales Treffen in Mittenwald und die sehr guten Platzierungen bei den Klettermeisterschaften in Chamonix. Dort erreichten einige Angehörige des Kompetenzzentrums Rangierungen unter den ersten vier Plätzen.

Tragische Momente

Die wohl prägendste Zeit als Kommandant des Kompetenzzentrums Gebirgsdienst der Armee erlebte Oberst Franz Nager am 12. Juli 2007: Bei einem tragischen Bergunfall an der Jungfrau verloren sechs Kameraden ihr Leben. Gestärkt haben ihn die grosse Anteilnahme und die vielen Zeichen der Verbundenheit: «Dafür möchte ich Ihnen danken.» Zum Gedenken an die verunglückten Kameraden entzündete Franz Nager eine Kerze. Eine weitere rote Kerze widmete er Heinz Leuzinger. «Adjutant Leuzinger verstarb am 13. Oktober 2007 - er war von Beginn weg bis zu seiner Pensionierung Instruktor in unserem Gebirgsdienst», sagte Franz Nager, «seine fröhliche Art und seine wunderbaren Bergmalereien werden uns immer in Erinnerung bleiben.» Mit einer Schweigeminute wurde den verstorbenen Kameraden gedacht.

Regierungsrätliches Versprechen

Sicherheitsdirektor Josef Dittli überbrachte die regierungsrätliche Grussbotschaft. Anhand eines abgebrannten Kerzenstummels erläuterte er Veränderungsprozesse. «Wer den Kerzenstummel betrachtet, sieht, dass Veränderungen nicht spurlos vorbeigehen. Aber bevor sie zum Stummel wird, brennt die Kerze als Sinnbild der Hoffnung», sinniert Regierungsrat Josef Dittli und versprach den Anwesenden: «Der Regierungsrat wird alles unternehmen, damit die Rahmenbedingungen für den Weiterverbleib des Kompetenzzentrums auch nach dem Bau des Tourismusresorts gegeben sind.»

Daniel Regli


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