ränze. Sieger des Festes wurde Martin Grab, dem ein «Gestellter» im Schlussgang gegen Adrian Laimbacher reichte.Das 98. Innerschweizerische Schwingfest fand am Sonntag, 4. Juli, vor 5 400 begeisterten Zuschauern bei sommerlicher Witterung in Zug statt. Während der «Sonntagsstille» gedachte man in einer eindrücklichen Schweigeminute des verstorbenen Nachwuchsschwingers Samuel Roos. - Die Schwyzer Schwinger dominierten das Fest von A bis Z. Die Gäste vom Berner, Nordostschweizer, Nordwestschweizer und Südwestschweizer Verband mussten alle die Heimreise ohne Kranz antreten. Eine Ausnahme bildete Schwingerkönig Noldi Forrer, der mit drei «Gestellten» und drei gewonnenen Gängen mit 56,50 Punkten schlussendlich auf dem 8. Rang landete.
Urner Schwinger zeigten beachtliche LeistungenVor Jahresfrist mussten die Urner ohne Kranz von Hochdorf nach Hause fahren. Die Erwartungen der Urner Fans waren deshalb auch nicht allzu hoch. Die Schwinger zeigten aber auf dem Platz ausgezeichnete Leistungen. Nach dem fünften Gang hatten sogar noch sechs Athleten eine Chance auf das begehrte Eichenlaub. Um dieses Ziel zu errei-chen, brauchten alle einen Sieg im letzten Durchgang. Die beste Ausgangslage hatte der Bürgler Stefan Gisler. Mit der Maximalnote bezwang er seinen Gegner Peter Egli. Zuvor musste er am Morgen nur gegen den «Eidgenossen» Markus Birchmeier und im fünften Gang gegen den Schwyzer Remo Holdener die Punkte teilen. Der 19-jährige Lukas Briker aus Attinghausen, eine der grossen Nachwuchshoffnungen des Urner Schwingerverbandes, zeigte im letzten Gang sein grosses Kämpferherz. Er besiegte mit einem Hüfter den stärker eingeschätzten Martin Deck mit einer blanken Zehn. Im zweiten Gang verlor er gegen Philipp Laimbacher. Gegen Remo Holdener aus Steinen hatte er keine Chance und verlor bereits nach dem ersten Zusammengreifen. Die übrigen vier Paarungen konnte er allesamt für sich entscheiden. Stefan Bissig, Sieger des Urner «Kantonalen», hinterliess einen zwiespältigen Eindruck. Zum Auftakt besiegte er mit einer starken Bodentechnik Josef Pellet. Die beiden nächsten Gegner, Konrad Krummenacher und vor allem Andreas Ulrich, konnte er trotz optischer Überlegenheit nicht besiegen. Pius Stadelmann konnte er im vierten Gang mit der Maximalnote bezwingen, ehe er im fünften Gang gegen Adrian Föhn wieder kein Rezept zum Sieg fand. Für den Kranz brauchte er im letzten Gang die Maximalnote. Mit dem «Eidgenossen» Armin Auf der Maur bekam er einen sehr unbequemen Gegner, den er jedoch mit der geforderten Maximalnote ins Sägemehl betten konnte.
Im Gang um den Kranz bekam der Schächentaler Patrick Herger den Muotathaler Heinz Suter vorgesetzt, gegen den er chancenlos war. Richi Imholz aus Unterschächen verlor ebenfalls gegen Jörg Stadelmann, während Leo Zurfluh, Attinghausen, gegen Patrick Müller die Punkte teilen musste.
Martin Grab gelang der klassische HattrickMartin Grab, Rothenthurm, hat sich von seiner Rückenverletzung, die er am Schwarzsee-Schwinget vor Wochenfrist zugezogen hatte, wieder bestens erholt. Mit seinen fünf gewonnen Gängen holte er sich die verdiente Schlussgangqualifikation. Sein Gegner war Adrian Laimbacher, Steinerberg. Im ersten Gang stellte er gegen Schwingerkönig Noldi Forrer. Seine nächsten vier Paarungen gewann er souverän. Martin Grab reichte ein «Gestellter» für den dritten Innerschweizer Festsieg in Folge. Obwohl Adrian Laimbacher alles versuchte, konnte er den für einmal sehr passiv schwingenden Martin Grab nicht bezwingen, weshalb es nicht zum Höhepunkt eines jeden Schwingfestes kommen konnte.
Noldi Forrer wurde als Gast von den Innerschweizern nicht geschont. Der Schwingerkönig brauchte im sechsten Gang unbedingt einen Sieg, wenn er nicht ohne Kranz die Innerschweiz verlassen wollte. Dies gelang ihm auch gegen René Stadelmann. Zum Auftakt musste er gegen Adrian Laimbacher stellen. Ueli Banz besiegte er anschliessend mit dem Punktemaximum. Gegen Heinz Suter und nicht ganz erwartet gegen Roland Nideröst musste er ebenfalls die Punkte teilen.
Die Innerschweizer Schwinger bewiesen in Zug, dass sie es auch durchaus verstehen, im Sinne des Teams zu schwingen, was für das «Eidgenössische» in Luzern sehr wichtig ist.
Paul Gwerder