Kranzgewinn für Stefan Bissig

Für Stefan Bissig ging am «Eidgenössischen» in Luzern ein Traum in Erfüllung: Dank des Siegs im siebten Gang gegen Christian Oesch reichte ihm im letzten Gang gegen Reto Attenhofer ein Unentschieden zum Kranzgewinn. Im fünften Anlauf sicherte sich der Attinghausener zum ersten Mal das ...
23.08.2004
rte Eichenlaub. Die übrigen Urner zeigten zum Teil ebenfalls beachtliche Leistungen: Stefan Gisler fehlten am Schluss ledigich 0,25 Punkte zum Kranzgewinn. Schwingerkönig wurde zum zweiten Mal nach 1998 Jörg Abderhalden.

Am vergangenen Wochenende, 21./22. August, fand in Luzern das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. Am Samstagmorgen begrüsste der OK-Präsident, Regierungsrat Anton Schwingruber, in der vollbesetzten Arena 42 000 Zuschauer bei eher kühler Witterung. Am Sonntag zeigte sich das Wetter von der guten Seite. 45 000 Schwingsportfans im Stadion und gegen 25 000 Besucherinnen und Besucher auf dem Festgelände machten aus dem Schwingfest ein Volksfest.

Kronfavorit war nicht zu bremsen

Am Sonntagabend standen mit dem Schwingerkönig von Bern, Jörg Abderhalden, und dem Schwingerkönig von Chur, Thomas Sutter, zwei Nordostschweizer im Schlussgang. Da Jörg Abderhalden ein Unentschieden zum Königstitel reichte, wurde das Finale zu einer faden Angelegenheit. Trotzdem ist Jörg Abderhalden ein würdiger Schwingerkönig, auch deshalb, weil er mit sieben Kranzfestsiegen in dieser Saison der Kronfavorit auf den Titel war.
Die Innerschweizer Hoffnungsträger mussten schon am Samstag Haare lassen und konnten nicht um den Festsieg mitreden. Als Ausnahme darf man Philipp Laimbacher nennen, der erst im sechsten Gang gegen Stefan Fausch stellen musste und damit seine Chance auf den Schlussgang verpasste. Daniel Odermatt wurde zum Auftakt vom neuen Schwingerkönig kalt geduscht und verlor den ersten Gang. Nicht viel besser erging es Martin Grab, der beim Anschwingen gegen Noldi Forrer nicht über ein Unentschieden hinaus kam. Das endgültige Aus für Martin Grab kam am Sonntagmorgen, als er gegen Jörg Abderhalden platt verlor.
Adi Laimbacher erwischte einen schlechten Start: Er stellte zuerst gegen Stefan Burkhalter und verlor anschliessend gegen Reto Maurer. Ein weiterer Königsanwärter, Heinz Suter, blühte am Samstag das gleiche Schicksal. Er verlor gegen den quirligen Hans-Peter Pellet platt. Dafür durften sich die Innerschweizer über eine rekordverdächtige Anzahl Kränze freuen. 20 von den 46 Auszeichnungen gingen an Mitglieder des ISV. Zehn Innerschweizer konnten sich als «Neueidgenossen» feiern lassen.

Exploit der Urner Schwinger

Im Vorfeld des «Eidgenössischen» setzte Kantonalpräsident Alois Zurfluh eine klare Vorgabe: Ein Urner Kranzgewinn, und alle Beteiligten sollten alle acht Gänge absolvieren können. Diese hoch gesteckten Erwartungen wurden fast zu 100 Prozent erfüllt.
Der zweifache Familienvater Stefan Bissig, welcher im vergangenen Jahr verletzungshalber pausieren musste, hatte mit dem Sieg am Urner «Kantonalen» in Flüelen und weiteren drei Kranzerfolgen zwar eine recht gute Saison, trotzdem trauten ihm viele nicht zu, dass er in Luzern einen Kranz holen könnte. Der Zimmermann aus Attinghausen zeigte jedoch an beiden Tagen eine ausserordentlich starke Leistung.
Zum Auftakt gelang Stefan Bissig gegen Bruno Gisler der erste Sieg. Im zweiten Gang bezog er gegen Willi Graber eine nicht zwingende Niederlage. Rückblickend war dies gar nicht schlecht, ansonsten hätte er es im dritten und vierten Gang mit der absoluten Spitze zu tun bekommen. Die beiden nächsten Gegner, Matthias Sempach und Rainer Wildhaber, konnte Stefan Bissig besiegen.
Am Sonntagmorgen bekam es der 31-Jährige zum Auftakt mit Publikumsliebling Hans-Peter Pellet zu tun. Dieser machte kurzen Prozess und bettete den Urner schon im ersten Zug platt ins Sägemehl. Die beiden nächsten Gegner, Laurant Gachet und Christian Oesch, vermochte Stefan Bissig wieder zu besiegen, sodass ihm gegen Reto Attenhofer im letzten Gang ein «Gestellter» zum Kranzgewinn reichte.
Stefan Gisler durfte ebenfalls bis am Sonntagmittag auf einen Kranzerfolg hoffen. Das Unentschieden gegen Thomas Wittwer und der überraschende Sieg zum Schluss gegen Christian Dick, einen weiteren «Eidgenossen», reichte aber um ärgerliche 0,25 Punkte nicht zum Kranzgewinn. Der 26-jährige Bürgler kann sich aber damit trösten, dass er einen sehr guten Wettkampf gezeigt hat, und kein Gegner ihn zu bezwingen vermochte.
Die übrigen Urner, Richard Imholz aus Unterschächen, Andi Imhof aus Bürglen und der Attinghausner Lukas Briker, hatten am Ende des Wettkampftages ein ähnliches Notenblatt. Alle drei konnten drei Siege feiern. Richi Imholz hatte noch ein Unentschieden erreicht, in den übrigen Gängen mussten sich die Tellensöhne geschlagen geben. Für Leo Zurfluh und Patrick Herger war der Wettkampf bereits am Samstagabend zu Ende. Ein Sieg und drei Niederlagen reichten nicht für das Weiterkommen.

Paul Gwerder


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