Landeshymne und Uri auf einer Briefmarke vereint

Zum 50-Jahr-Jubiläum des «Schweizerpsalm» gibt die Post einen Viererblock Sondermarken heraus. Briefmarken mit Landschaftsbildern aus Uri.
03.05.2011
Unter UV-Licht strahlt sie auf: die erste Strophe des «Schweizerpsalm». Bei normalem Licht ist die Schweizer Nationalhymne aber unsichtbar. Dann ist auf jeder Briefmarke nur eines zu sehen: eine Fotografie aus Uri. Vier Landschaftsbilder zieren den neusten Sonderblock der Post. Alles passende Stimmungsbilder zum Text des «Schweizerpsalm». Einmal ist es der Urnerboden im «Morgenrot», dann eine neblige Stimmung in Urigen - der «Nebelflor». Eine weitere Marke zeigt die Schächentaler Windgällen im «Abendglühn». Nur eine Fotografie scheint zunächst nicht zu passen: Ein Bild vom Urnersee zur Mittagszeit. Und doch passt es dazu: «Diese Fotografie stellt mit dem Glitzern auf dem Wasser das Sternenheer dar», erklärt Irène Elber. Sie muss es wissen. Denn die Fotografien stammen von ihr.

Vor 50 Jahren zur Nationalhymne erklärt

Der Anlass für die «Urner Briefmarken»: Vor 50 Jahren ist der «Schweizerpsalm» von Alberik Zwyssig zur Nationalhymne der Eidgenossenschaft erklärt worden. Zum Jubiläum sind nun diese vier Marken à 25 Rappen entstanden. Ab morgen Donnerstag, 5. Mai, ist der Sonderblock mit den urnerischen Sujets überall in der Schweiz erhältlich. Bewusst hat die Post dazu Bilder aus Uri verwendet - als Hommage an den Komponisten Alberik Zwyssig aus Bauen.

Fotografin Irène Elber war für das Projekt sofort Feuer und Flamme: «Ich freute mich sehr über diesen Auftrag. So etwas kann man schliesslich nicht jeden Tag machen.» Doch wieso zieren fast ausschliesslich Bilder aus dem Schächental den Sonderblock? Dies sei ein Zufall, betont Irène Elber. «Die Farbkomposition und die Thematik waren entscheidend. Nicht der Ort.» Massgebend für die Auswahl war noch etwas anderes: «Die Bilder durften nicht zu dunkel sein, damit der Poststempel sichtbar bleibt», erklärt Irène Elber.

Jede Ecke einmal vor der Linse

Die Fotografien hat Irène Elber nicht extra für den Sonderblock gemacht. Sie stammen aus ihrem persönlichen Archiv - ein ganzes Zimmer mit Tausenden von Bildern aus Uri. Fotografien, die sie für ihre vielen Aufträge in Uri gemacht hat. Zwischen 1984 und 2004 hat die gebürtige Altdorferin verschiedene Projekte wie Tonbildschauen für Gemeinden und für den Kanton, Fotoausstellungen, aber auch Dokumentationen realisiert.

Im Laufe der Zeit hatte sie so fast jede Ecke des Kantons einmal vor der Linse. «Besonders das Schächental habe ich in all den Jahren sehr gut kennengelernt», berichtet Irène Elber. Aus dieser grossen Sammlung zieren nun drei Fotografien aus dem Schächental den Sonderblock. «Und ich gönne das den Schächentalern», hält Irène Elber fest. Sie hofft, dass ihre Marke aber nicht nur den Leuten in Unterschächen und Spiringen Freude bereiten wird, sondern alle Urnerinnen und Urner stolz macht. Auch sie selbst will diese Marken in die Welt hinaustragen: «Ich werde die Urner Marken verschicken, verschenken und meinen Bekannten ausserhalb des Kantons zeigen», sagt Irène Elber stolz.

Botschafterin für Uri

Weitergegeben hat Irène Elber ihre Fotografien vor allem aus einem Grund: «Weil mir Uri sehr lieb ist.» Die Briefmarken würden die Schönheit von Uri zeigen. Damit erhalte der Kanton schweizweit Aufmerksamkeit. «Uri, gesehen als Teil der Zentralschweiz, der Wiege der Eidgenossenschaft», führt Irène Elber aus. Zwar lebt und arbeitet die Fotografin seit vielen Jahren in Zürich. Dennoch fühlt sie sich mit ihrem Heimatkanton sehr verbunden. Regelmässig besucht sie ihre Familie in Uri und ist für die Interessengemeinschaft Arturi aktiv.

Und nicht nur das: «Ich bin Wochenaufenthalterin in Altdorf. Hier nehme ich an jeder Abstimmung und an jeder Wahl teil», sagt Irène Elber. Seit vielen Jahren engagiert sie sich auch für Projekte wie die «Allianz in den Alpen», «Modellregion Göschenen» oder «Mountain Wilderness». Der Grund für ihr Engagement für die Alpen sieht die 57-Jährige auch im Zusammenhang mit ihrer Arbeit: «Die Natur in Uri ist so schön und daher schützenswert.» Deshalb vertrete sie ihren Heimatkanton gerne in Zürich. Und zwar mit so viel Enthusiasmus, dass sich Irène Elber sowohl als Fotografin als auch bei ihren Engagements vor allem als eines sieht: «Als Botschafterin für Uri.»

Martina Regli


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