Das 20-jährige Lauftalent mit besonderer Stärke auf der Langstrecke hatte einmal einer Arbeitskollegin Bikinifotos von sich gezeigt. Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten: «Melde dich doch für die Wahl zur Miss Zentralschweiz, hat sie zu mir gesagt.» Jasmin Widmer, die eine verletzungsbedingte Pause vom Sport machte, wurde neugierig und meldete sich schliesslich am letztmöglichen Tag für die Wahl zur Miss Zentralschweiz an. «Als ich die Zusage erhielt, hat sich meine Arbeitskollegin mehr gefreut als ich.»
High Heels sind PflichtDie grösste Schwierigkeit sieht die gelernte Hochbauzeichnerin beim Laufen mit High Heels. «Meistens trage ich Turnschuhe, im Ausgang vielleicht maximal 3 Zentimeter hohe Absätze, und nun auf dem Laufsteg sind fast 10-Zentimeter-Absätze Pflicht.» Sie, die sich sonst nie schminkt, stört sich aber noch an etwas anderem. «Beim Fotoshooting waren wir so richtig eklig zugekleistert.» Trotz diesen Negativpunkten kann sich die bildhübsche Läuferin aus Erstfeld aber eine Karriere als Model vorstellen. «Mir macht es richtig Spass, vor der Kamera zu posieren.» Nervös ist die zielstrebige Sportlerin bisher nicht. «Vielleicht kommt das noch am 16. Mai.» An diesem Datum findet nämlich in der RailCity im Bahnhof Luzern der Final statt.
Sport ist im VordergrundEgal wie sie abschneidet, danach will sie wieder Rennen laufen. Nach ihrem Ermüdungsbruch im Oberschenkel befindet sich Jasmin Widmer bereits im Aufbautraining. «Ohne Sport fehlt mir etwas. Wahrscheinlich habe ich mich darum auch zur Misswahl angemeldet.» Für ihre Eltern spielt es keine Rolle, unisono erklären sie: «Hauptsache Jasmin ist glücklich bei dem was sie macht.»
Daniel Regli