Lebendigkeit und Frische im Dorfzentrum

Eine farbige Blume steht für «Wohnen im Alter» in Wassen: freundlich, froh und modern. Am Kilbisonntag wurde das «Rothus» feierlich eingeweiht.
21.10.2008
Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach der Gründung der Stiftung Wohnen im Alter wurde am vergangenen Sonntag, 19. Oktober, das «Rothus Wohnen im Alter» feierlich eingeweiht. Pfarrer Karl Muoser erinnerte an die Aufgabe von Kirche und Gesellschaft: «Der alternde Mensch hat Anrecht auf ein würdiges Dasein.» Zusammen mit den zahlreich anwesenden Gästen und der Bevölkerung gab er seiner Freude über die Pioniertat der Initiantinnen und Initianten Ausdruck. Die Feier wurde von der Musikgesellschaft Wassen/Göschenen unter der Leitung von Thomas Blülle und dem Waldstätter-Chörli umrahmt. Gleich nach der Einweihungsfeier wurde es im Treppenhaus des Neubaus ein erstes Mal eng: Jung und Alt zeigte Interesse am Innenleben des roten Blickfangs mitten im Dorf. Besonders gelobt wurden die hellen Räume sowie der tolle Blick aufs Dorfgeschehen. Zweifellos zwei Aspekte von besonderer Qualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Vision wurde Wirklichkeit

Stiftungsratspräsidentin Maria Baumann bezeichnete die Umsetzung einer «Vision» als «positive Weiterentwicklung» des Betagten- und Pflegeheims, das vor 27 Jahren eröffnet wurde. «Für die Gemeinden Wassen, Gurtnellen und Göschenen stellt die Einweihung von Alterswohnungen ein Novum dar. Sie soll aber auch Anstoss sein, weitere Ideen oder Projekte umzusetzen», ermutigte die Stiftungsratspräsidentin. Erfreut zeigte sich Maria Baumann über den termingerechten Bauverlauf und betonte, dass «ausser wenigen Spezialaufträgen alle Werkverträge mit Urner Firmen abgeschlossen worden sind». Auch wenn der finanzielle Weg steinig sei, so sei er doch begehbar, und man könne das Ziel erreichen.

Eine farbige Blume als Logo

Eine ansprechende Broschüre mit dem Logo «Wohnen im Alter» - gestaltet von Susanne Gamma, Altdorf - enthält alle Informationen rund ums neue Haus, die Stiftung, die Finanzen sowie das Leitbild. Zum neu geschaffenen Logo meinte Maria Baumann: «Eine farbige Blume - sie wirkt freundlich, froh und modern. Die Blume bringt Hoffnung, Mut und erhält jung.»
Architektin Margrit Baumann sprach von «einer neuen Geschichte, die unter dem altbewährten Namen Rothus fortgeschrieben wird». Sie hob die Besonderheiten des Neubaus hervor und lobte die Zusammenarbeit mit den Behörden, Nachbarn und der kantonalen Denkmalpflege. Als Zeichen der Dankbarkeit für das allseits gelungene Miteinander überreichte die Architektin der Stiftungspräsidentin ein Fotoalbum, einen Gutschein für ein Bild der Altdorfer Künstlerin Anita Musch sowie jedem Stiftungsratsmitglied, Bauleiter Remo Gamma und Hauswart Kaspar Baumann je eine Blume. Zum Fotoalbum sagte Margrit Baumann: «Ein Fotoalbum als kollektives Gedächtnis für das Rothus. Die bereits geschriebenen Geschichten haben Bilder, für die neuen Geschichten gibt es leere Seiten.»
Eine Umfrage, die die Zürcher Age-Stiftung kürzlich durchgeführt hat, belegt die Ansprüche an eine altersgerechte Wohnung: «Sie soll gemütlich, kostengünstig und an guter Lage sein.» Und genau das finden betagte Menschen in Wassen. Dank Weitsicht und der Ideologie der Stiftung Wohnen im Alter.

Luzia Schuler-Arnold


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