Liebeshochzeit wird musikalisch besiegelt

Zwei Jahre Vorarbeit. Die Unterzeichnung des Fusionsvertrags. Die einstimmige Wahl des ersten Präsidenten und dann das grosse Gemeinschaftskonzert. Ein lebendiger Neubeginn.
15.06.2010
Wenn Kinder einen Neuanfang mitgestalten, wird Zukunftsglaube verbreitet. Wenn rund 100 Personen gemeinsam konzertieren, kommt Kraft und Begeisterung zum Ausdruck. Wenn rund 80 Personen die Vertragsunterzeichnung mit Applaus quittieren, bekunden auch sie ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zum Mittragen. Der Start des Cäcilienverbandes Uri (KCVU) und des Verbandes der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker des Kantons Uri (VKU) in eine gemeinsame Zukunft unter dem Namen Kirchenmusikverband Uri (KMVU) ist vollauf gelungen. Die abtretende Präsidentin des Cäcilienverbandes, Doris Infanger, versicherte zu Beginn der Gründungsversammlung vom Samstag, 12. Juni, dass sich nach zweijähriger Vorbereitungsarbeit zwei «aktive und lebendige Verbände» zusammenschliessen würden. «Wir können von einer Liebeshochzeit sprechen», versicherte sie. Nach 98 respektive 40 Jahren der Selbstständigkeit hatten die beiden Verbände an ihren Delegiertenversammlungen im April das Ja für eine gemeinsame Zukunft bereits einstimmig beschlossen.

Ein denkwürdiges Finale

Passender als mit diesem vielseitigen Konzert hätte die Liebeshochzeit wohl kaum gefeiert werden können. Die drei Kinderchöre Urner Oberland, Erstfeld und Bürglen unter der Leitung von Armin Wyrsch, Organistinnen und Organisten, Bläser mit Solist Patrik Arnold, ein Ad-hoc-Orchester mit Konzertmeister Christian Zgraggen, die Schola Uriensis unter der Leitung von Franz Muheim sowie der CäcilUri-Chor, geleitet von Ruth Mory, legten Zeugnis ab von der Vielfalt und der Qualität, mit der die Kirchenmusik im Kanton Uri aufwarten kann. Mit der Toccata in Seven, vorgetragen von Franz Muheim an der Orgel, wurde das Konzert in der Pfarrkirche St. Martin in Altdorf feierlich eröffnet. Mit der kraftvollen Toccata aus opus 42 von C.M. Widor rundete Organist Karl Arnold das Konzert ab. Doch das Publikum verlangte eine Zugabe, die es dann mit dem Lied «Ihr Völker klatscht in die Hände», von allen Mitwirkenden gemeinsam vorgetragen, auch prompt erhielt. - Im Namen des Dekanats dankte Pfarrer Bruno Werder allen Kirchenmusikerinnen und -musikern für ihre «nicht bezahlbaren» Beiträge zur Verschönerung der Gottesdienste. Den Verantwortlichen der beiden aufgelösten Verbände gratulierte er zu diesem «mutigen, klugen Schritt» in eine gemeinsame Zukunft.

Engagement im religiösen und kulturellen Umfeld

Als Tagespräsident führte Reinhard Walker, letzter Präsident des VKU, durch die Gründungsversammlung. In ihrem Fusionsvertrag haben die beiden Vertragspartner festgehalten, «dass sie sich künftig gemeinsam als Verein im religiösen und kulturellen Umfeld unserer Gesellschaft engagieren werden».
In den siebenköpfigen Vorstand wurden Josef Christen, Wassen, Doris Infanger, Kirchenchor Bürglen, Lilly Loretz, Silenen, Cäcilia Müller, Spiringen, Organistin Barbara Tresch, Kirchenmusiker und Chorleiter Armin Wyrsch sowie Hansruedi Zgraggen, Altdorf, in globo gewählt. Als Präses wird Dekan Bruno Werder den Verband begleiten. Für die Rechnungsprüfungskommission stellten sich Reinhard Walker und Alice Eller zur Verfügung.

Josef Christen, erster Präsident

Zu ihrem ersten Präsidenten wählten die 42 stimmberechtigten Delegierten - rund 80 Personen nahmen an der Versammlung teil - einstimmig Josef Christen, Wassen. In seiner Antrittsrede forderte er die Mitglieder auf, den Vorstand «nicht im Regen stehen zu lassen». Dieser brauche die Mitglieder, um den neuen Verband zum Blühen zu bringen. «Wir zählen auf euch!», so Josef Christen.
Verschiedene Gäste meldeten sich zu Wort, gratulierten, lobten, ermutigten und dankten. Josef Schuler, Kulturbeauftragter des Kantons, überbrachte die Grüsse des Regierungsrates. Er stimmte dem Präsidenten bei, der zu mehr Singen in Schule und Familie ermunterte. Und zuversichtlich stimmte den Kulturbeauftragten, dass er Lebendigkeit und Erneuerung im Bereich der kirchlichen Musik feststellen dürfe.

Luzia Schuler-Arnold


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