An der GV 2004 war beschlossen worden, aus Geschäftsleitung und Vorstand eine Arbeitsgruppe zu bilden, die sich mit dem Thema «LUR - wie weiter?» befassen sollte. Ein Teil der Vereinsleitung erledigte weiterhin die ordentlichen Geschäfte, der andere suchte nach möglichen Wegen, den Verein zu retten. Während dieser Denkphase wurden verschiedenste Modelle aus anderen Kantonen studiert. Auch die Möglichkeit, sich allenfalls einer Gewerkschaft anzuschliessen, wurde abgeklärt, letzten Endes aber schnell wieder fallen gelassen.
Ursprünglich hatte sich die Arbeitsgruppe zum Ziel gesetzt, bis zu einer ausserordentlichen GV am 2. März 2005 ein neues Konzept zu präsentieren. Allerdings erwies sich der Zeitraum von nicht einmal sechs Monaten als zu knapp bemessen. Der Anlass wurde deshalb abgesagt und die Frist bis zur ordentlichen GV vom 13. September verlängert.
Präsidium wird entlöhnt
Das neue Konzept wurde von der Leiterin der Arbeitsgruppe, Maja Kamber, vorgestellt. Es sieht vor, dass vom bisherigen Organigramm mit Geschäftsleitung und Vorstand abgerückt wird. Geleitet werden soll der LUR künftig von einem Präsidenten, dem eine dreiköpfige Vereinsleitung und das Sekretariat zur Seite stehen. Um den Anreiz zur Übernahme des Präsidiums zu erhöhen, soll dieser Teilzeitjob entsprechend entlöhnt werden. Es handelt sich also nicht, wie in anderen Vereinen üblich, um ein Ehrenamt.
Neu soll es künftig keine GV mehr geben, sondern eine Delegiertenversammlung, an welcher von jedem Schulhaus im Kanton Uri je eine Vertretung teilnehmen soll. Die Delegierten sollen zweimal jährlich zusammenkommen und ansonsten intensiven Kontakt zur Vereinsleitung pflegen. Maja Kamber gab sich überzeugt, dass mit der neuen Vereinsstruktur Doppelspurigkeiten vermieden und der Informationsfluss verbessert werden können. Man könne endlich wieder agieren und nicht, wie in den vergangenen Jahren geschehen, nur noch reagieren. Sowohl die Standespolitische (Stak) als auch die Pädagogische Kommission (Päk) werden durch die neue Struktur überflüssig und sollen abgeschafft werden.
Statutenanpassung nötig
Die rund 50 an der GV anwesenden Mitglieder sprachen sich in einer Konsultativabstimmung grossmehrheitlich (bei einzelnen Enthaltungen) dafür aus, das vorgestellte Konzept weiter zu verfolgen. Die Arbeitsgruppe «LUR - wie weiter» erhielt den Auftrag, einen detaillierten Vorschlag auszuarbeiten und das Ergebnis an einer ausserordentlichen GV, deren Datum noch bestimmt werden muss, den Mitgliedern zur Abstimmung zu unterbreiten. Vorgängig soll aber noch eine schriftliche Vernehmlassung durchgeführt werden.
Wie lange die Arbeitsgruppe benötigen wird, ist unklar, muss sie doch einerseits die Statuten überarbeiten und anderseits ein neues Budget auf die Beine stellen. Ziel ist es, spätestens an der ordentlichen GV im September nächsten Jahres über die neue Vereinsstruktur abstimmen zu können.
Zahlreiche Demissionen
Dass nicht mehr so wie bisher weitergefahren werden kann, wurde spätestens bei den Wahlen deutlich. Nach dem Rücktritt von Dimitri Moretti ist die Geschäftsleitung faktisch nicht mehr existent. Der Erstfelder hatte die Stellung in diesem für den LUR sehr wichtigen Organ zuletzt ganz alleine gehalten. Im Vorstand nahmen Angelika Stadler-Brand und Alma von Planta, Kreis Altdorf, Alex Muoser und René Fröhlich, Kreis Amsteg/Silenen/Bristen/Erstfeld, Hans Kehrli, Kantonsschule, und Alexandra Gisler, Kreis Bürglen/Spiringen/Unterschächen, ihren Hut. Neu in den Vorstand wählen liessen sich Peter Planzer, Kreis Altdorf, und Ulrich Köchli, Kantonschule. Maja Kamber, Kreis Realp/Hospental/Andermatt/Göschenen/Wassen/Gurtnellen, und Walter Schranz, Kreis Schattdorf, wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt. Aus der Standespolitischen Kommission wurden Robert Zgraggen, Altdorf, und Nadja Gisler, Erstfeld verabschiedet; aus der Pädagogischen Kommission Erich Nager, Andermatt, und Karin Arnold-Imhof, Schattdorf. Einen leichten Aderlass gab es auch beim Mitgliederbestand. 16 Neueintritten standen im vergangenen Jahr 22 Austritte gegenüber. Aktuell zählt der LUR 372 eingeschriebene Mitglieder.
Urs Hanhart