Manuel Küttel legte Diensteid ab

32 neue Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde haben am Dienstag, 6. Mai, dem Jahrestag des «Sacco di Roma», ihren Diensteid auf Papst Johannes Paul II. abgelegt. Mit dabei war auch der Altdorfer Manuel Küttel. An der Feier im Damasus-Hof des Apostolischen Palastes nahmen neben hohen ...
10.05.2003
anvertretern auch viele hundert aus der Schweiz angereiste Gäste teil.

Vor der Vereidigung hatte Papst Johannes Paul II. in einer Sonderaudienz der Schweizergarde für ihren Dienst im Vatikan, für ihre Loyalität und für die «Qualität» ihres Ordnungs- und Sicherheitsdienstes gedankt. Er appellierte insbesondere an die neuen Gardisten, ihre Zeit in Rom sinnvoll zu nutzen. «Gott bietet euch die Möglichkeit, ein neues Land zu entdecken. Der Herr schenkt aber auch die Chance, in den Pilgern fast die ganze Welt zu empfangen», betonte er in seiner kurzen Ansprache. «Macht aus diesen Jahren des Dienstes in der Päpstlichen Schweizergarde eine echte Zeit der menschlichen und christlichen Formung», sagte er.

Fürs Leben

Der Dienst bei der Garde vermittle «eine gefestigte Persönlichkeit, Freundschaften fürs Leben, internationale Erfahrung und verbesserte Genauigkeit und Menschenkenntnis», betonte Gardekommandant Elmar Mäder bei der Vereidigungszeremonie. Neben Sprachdiplomen, Fertigkeiten in Selbstverteidigung und Sicherheitsbelangen bleibe auch der «Stolz», die Schweiz in der Fremde vertreten und aktiv etwas für die Kirche getan zu haben, fügte er hinzu.

«Echter Schweizer Exportschlager»

Begonnen hatte der Festtag mit einer Messe von Kardinal Joseph Ratzinger im Petersdom. Anschliessend übermittelte der St. Galler Regierungspräsident Peter Schönenberger die Grüsse aus der Heimat. An der herausragenden Rolle der Garde als «echtem Schweizer Exportschlager» werde sich auch in Zukunft nichts ändern, stellte er klar. Der Anspruch der Schweiz auf Neutralität sei mit dem Schutz für den Papst im Vatikan durchaus vereinbar. Denn die Garde verteidige nicht die Grenzen und das Territorium eines Staates, sondern schütze eine Person, «die als Oberhaupt der katholischen Kirche über den nationalstaatlichen Grenzen und Territorien steht».

Er erinnerte auch an die Mordtat von 1998, als der damalige Gardekommandant Alois Estermann und seine Frau erschossen wurden und der mutmassliche Täter, ein Vize-Korporal, sich selbst das Leben nahm. Es sei bezeichnend, so Schönenberger, dass «nach den blutigen Ereignissen im Jahre 1998 jene Stimmen verhallten, die nach der Abschaffung der Schweizergarde riefen». An der Bereitschaft der Gardisten, zum Schutz des Papstes bis zum Äussersten zu gehen und dafür ihr Leben zu opfern, habe sich in den langen Jahren seit dem «Sacco di Roma» nichts geändert, führte der Politiker aus.

Qualitätssicherung durch professionelle Ausbildung

Die Vereidigung der Rekruten findet stets am Jahrestag des «Sacco di Roma» statt. Am 6. Mai 1527 waren 147 Gardisten bei der Verteidigung von Papst Clemens VII. gefallen. Die päpstliche Schutztruppe zählt derzeit 98 Aktive und acht Ex-Gardisten, die Aushilfsdienste leisten. Ab November 2003 soll wieder die Sollstärke von 110 Gardisten erreicht werden, betonte der seit November 2002 amtierende Kommandant Elmar Mäder. Er möchte für seine Truppe eine Qualitätssicherung durch professionelle Ausbildung. Zudem möchte er erreichen, dass möglichst viele Gardisten über den üblichen zweijährigen Dienst hinaus noch für ein drittes Jahr im Vatikan bleiben, um so bessere Kontinuität zu wahren. Die von Papst Julius II. gegründete Schweizergarde begeht 2006 ihr 500-jähriges Bestehen.

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