Martin Furrer: Rücktritt nach zwölf Jahren

30 Jahre war er Akteur in der Urner Politik, davon zwölf Jahre als Regierungsrat. Nun hat sich Martin Furrer entschieden, für die Regierungsratswahlen vom kommenden Frühling nicht mehr zu kandidieren. Mit knapp 62 Jahren zieht er einen Schlussstrich unter seine politische Karriere. Gestern ...
28.10.2003
Dienstag, 28. Oktober, informierte er sein Regierungsratskollegium über seinen Entscheid.

Am 5. April 1992 wurde Martin Furrer auf Vorschlag der CVP Uri von den Urnerinnen und Urnern in den Regierungsrat gewählt. Bis 1996 stand er der Landwirtschaftsdirektion, seit 1996 der Justizdirektion vor. In der Periode 2000-02 hielt er das Amt des Landammanns inne. Nun hat er sich entschieden, sich für die nächsten Regierungsratswahlen nicht mehr zur Verfügung zu stellen. «Ich bin seit 30 Jahren in der Politik - auf Gemeinde- und Kantonsstufe. Ich habe eine intensive, meiner Meinung nach auch erfolgreiche Zeit erlebt. Doch relativ lange habe ich mich mit dem Gedanken befasst, einen Schlussstrich zu ziehen», sagte er gegenüber dem «Urner Wochenblatt».

Erfolgreiche Tätigkeit

Martin Furrer, Landwirt (Jahrgang 1942) war von 1989 bis 1992 Gemeindepräsident von Schattdorf, 1980 bis 1992 Landrat, 1989 bis 1991 CVP-Fraktionschef und seit 1992 Regierungsrat. Als Land- und Forstwirtschaftsdirektor setzte er sich für die Umsetzung der Agrarpolitik 2002 des Bundes im Kanton Uri und für eine neue Waldverordnung ein. «Ich hatte nicht immer einfache Botschaften zu vermitteln, doch stiess ich meistens auf Verständnis», resümiert er. Unter seinem Vorsitz als Justizdirektor wurden im Kanton Uri das EDV-Grundbuch eingeführt, die amtliche Vermessung abgeschlossen und das Urner Landinformationssystem weiter ausgebaut. In diesen Bereichen leistete der Kanton Uri gesamtschweizerisch gar Pionierarbeit. Weiter veranlasste Martin Furrer eine umfassende Reorganisation des urnerischen Zivilstandswesens, indem auf den 1. Januar 2004 die bestehenden 20 Urner Zivilstandskreise zu einem einzigen Amt zusammengelegt werden. Unter ihm wurde eine Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark im Kanton Uri erarbeitet, und in seinen Verantwortungsbereich fiel auch die Umsetzung des Projektes «Inselschüttungen im Reussdelta».

CVP-Nachfolge?

Nach Gabi Huber (FDP) ist Martin Furrer also bereits der zweite Regierungsrat, der nicht für eine Wiederwahl kandidiert. Das Kandidatenkarussell dreht sich. Wird die CVP ihren Sitz verteidigen können? «Es wäre vermessen, bereits von einer möglichen Nachfolge zu sprechen. Ich bin aber der Meinung, dass die CVP durchaus Persönlichkeiten hat, die in der Lage sind, die Regierungsaufgaben wahrzunehmen», so Martin Furrer. Konkrete Namen nennt er nicht, er habe seinen Entscheid ja erst bekannt gegeben.
Seine politische Karriere möchte Martin Furrer mit der Regierungsratstätigkeit abschliessen. «Ich habe die Arbeit stets mit Freude gemacht, bei allen Hochs und Tiefs. Nun haben andere Leute die Möglichkeit, sich zu entwickeln.»

Markus Arnold


Meistgelesen

  • 01Uri lehnt Volksschulverordnung deutlich ab
  • 02Altdorf empfängt den Samichlaus
  • 03Spiringen sagt Ja zur Kunsteisbahn
  • 04«Rüchä Rock» vor ungewisser Zukunft
  • 05Innovationspark Gotthard erhält Baubewilligung
  • 06Wanderweg wegen Steinschlaggefahr gesperrt